Kapitel 65 - Dunkelheit

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Es schleuderte mich aus meiner Erinnerung. 
Ich spürte weiterhin den würgenden Qualm um mich herum. In meinem inneren hatte ich das Gefühl, dass es mein Herz zerriss. Warum hatte er das getan? Warum?
Ich bekam keine Luft und merkte wie es in mir brannte. Die Tränen fingen an über mein Gesicht zu laufen. "Ich habe dich geliebt! So sehr!" flüsterte ich. "Warum?" 
Ich schaffte es, mich etwas zu winden und schaute zu Kakashis Tür, sie war weg?! Wie ist das möglich? Verdammt. Es gelang mir, mich so zu winden, dass ich etwas mehr Luft bekam. 
Der Gedanke einfach aufzugeben wurde immer größer. Mir wurde bewusst, dass ich das Ganze nie verarbeitet hatte. Ich habe es einfach nur verdrängt, bis letztens, bis er wieder vor mir stand. "WARUM?" Schrie ich. "VERDAMMT!" 
Ich hörte ein knacken aus der Ecke, in der die letzte Schachtel stand. Es standen wieder zwei in der Ecke, warum? Ich habe mich doch dem ganzen Scheiß gestellt? Ich sah, dass die neue Kiste blau war und eine hellblaue Schleife hatte. Das war neu. Die andere Kiste, die Böse, knackte wieder. Ich schnappte nach Luft, als sie auseinander brach. Die Schwärze schlich langsam auf mich zu.

Währenddessen:

"Tsunade, wie geht es ihm?" fragte Neji, hektisch. 
"Ich weiß... es nicht... die Verletzung ist schlimm." murmelte sie verzweifelt.
"Du... solltest dich.... um ..... andere....kümmern...." stammelte Kakashi schwer atmend. 
Sie schüttelte den Kopf und machte weiter.
Neji hatte sich aus den Trümmern befreit und versuchte sich weiter den anderen zu stellen. 
Es war aussichtslos. Alle waren verletzt. Der Einzige der noch mehr oder weniger Stand war Naruto. An ihn kamen sie nicht ran. Sein Bijuu umhüllte ihn mit Chakra, welches immer stärker wurde. Er führte einen Kampf in sich, um nicht die komplette Kontrolle zu verlieren. 
Es gab wieder eine Explosion von Deidara. Neji, Shikamaru und Guy flogen in Kakashis und Tsunades Richtung. 
Sie konnten nicht mehr.
Naruto stand ungefähr 100 Meter von ihnen entfernt, unmenschlich geduckt, knurrend, der vierte Fuchsschwanz war bereits aus ihm heraus gebrochen.  
Selbst mit seinem inneren Kampf beschäftigt, bekam er nicht mit, wie sich Deidara, Hidan, Kakuzu und seine Anhänger vor ihm formatierten. Sie hatten kaum Schaden genommen.
"Na endlich." grinste Hidan und starrte auf Naruto.
Naruto krümmte sich. Verzog sein Gesicht und fing lauter an zu knurren. 
Er hob knurrend, mit dem letzten Rest seines Menschenverstandes seine Hand, führte sie zu seinem anderen Handgelenk und drückte dreimal auf das Ciriarmband.

Jiraiya bemerkte, dass sich etwas änderte. Ciri regte sich leicht und atmete schwer. Er rannte zu ihr um sie aus ihrer Trance zu holen. Sie reagierte nicht. Kein Stück. Er überlegte fieberhaft wie er sie zurück holen konnte, während sie anfing sich zu verkrampfen und sich Würgemale an ihrem Hals bildeten. 

Ich blickte weiterhin panisch auf die schwarze Masse die sich mir näherte, wenn ich wenigstens richtig Atmen könnte. Itachis Gesicht tauchte vor mir auf. Er lachte mich Blutüberströmt an, der Nebel bildete zu seinem Arm, nun war er es, der mir die Luft abdrückte. 
"DU HÄTTEST NICHT KOMMEN SOLLEN!" schrie er mich an. 
"Was... hätte ... es.... geändert?" keuchte ich zurück.
"ALLES!" schrie er weiter und drückte weiter meine Kehle zu.
"Itachi....ich habe dich geliebt...." flüsterte ich.
Sein Griff wurde etwas lockerer, er schaute erschrocken zu mir. War das möglich? Es war doch nicht der reale Itachi?!
Ich bekam etwas besser Luft und spürte, dass die Schwärze anfing sich um meine Füße zu schlingen. Sie war so kalt. Mein Herzschlag beruhigte sich etwas, ich hatte keine Kraft mehr.
Erneut liefen mir Tränen über mein Gesicht. 
Ich war bereit einfach aufzugeben. Der Schmerz in mir zerfraß mich, mein Herz bekam Risse und ich merkte wie mein Körper nicht mehr wollte. Ich blickte zu der letzten kleinen Kiste.
Sie stand unverändert da, regte sich kein Stück. 
Mein Blick fiel wieder auf Itachi, der mich weiterhin wütend anstarrte. 
"Was ist damals mit dir passiert? Warum hast du nicht mit mir geredet? Ich hätte dir helfen können...." flüsterte ich mehr zu mir selbst. Sein Griff wurde härter, sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Bis er plötzlich los lies. Ich fiel auf die Knie und merkte, wie die schwarze Masse direkt einen Sprung zu meinem Hals machte. Ich blickte zu Itachi und sah wie er sich umdrehte und ging. "GEH NICHT!" schrie ich ihm mit gebrochener Stimme hinterher. Er verpuffte und an seiner Stelle war wieder der Blutrote Nebel, der sich sich jetzt anfing mit der schwarzen Masse zu vermischen. 
Ich wurde eingehüllt, umschlossen von Schmerzen, Wut, Trauer und Tod. 
Ich krümmte mich zusammen und hielt mir meine Ohren zu, es war alles so laut. Überall Schreie, so laute Schreie! Mein Körper fühlte sich an, als würde er von unzähligen kleinen Schnitten, Stück für Stück auseinander geteilt werden. 
Ich fing an zu schreien und spürte wie ich fiel, endlos in die Dunkelheit.




Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt