~ Kapitel 9 ~

168 8 0
                                    

Gemeinsam spazieren wir durch die Altstadt, laufen am Rhein entlang und erfahren über den jeweils anderen immer mehr und neue Dinge.

Paul ist zwar 16 Jahre älter als ich, aber bisher habe ich davon noch nicht viel gemerkt.

Je mehr Zeit ich mit diesem Mann verbringe, desto mehr verstehe ich, warum so ziemlich jeder ihn mag.

Das beste ist sowieso, dass er nie sein inneres Kind verloren hat.

Man kann mit Paul sehr viel Spaß haben und was die Albernheit angeht, da gibt es eigentlich kaum Grenzen.

Genau so bin ich auch, aber ich kann natürlich auch Ernst sein und bleiben, wenn es darauf ankommt.

Abends sitzen wir noch ein wenig am Rhein.

Ich liebe es wenn abends im dunkeln alles beleuchtet ist.

Das kann echt schon romantisch sein.

Jetzt sitze ich hier mit Paul Richter, dem besten Freund und Arbeitskollegen meines Vaters.

Vor einiger Zeit hätte ich damit noch eher weniger gerechnet.

Unsere Blicke sind auf den Rhein vor uns gerichtet und niemand sagt ein Wort.

Wenn ich müde bin, dann bin ich eher nicht so gesprächig und außerdem hänge ich auch gerade meinen eigenen Gedanken nach.

,,Pia?", nehme ich dann Paul nach einer Weile wahr und komme wieder zurück in die Realität.

Mit seiner Hand streichelt er über meinen Oberschenkel, was mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Wer liebt solche kleinen Berührungen als Frau schon nicht?

Zudem habe ich damit ja auch kein Problem, von daher geschieht nichts gegen meinen Willen.

Als Polizist würde Paul sowas schon gar nicht machen, denn er weiß was dann auf ihn zu kommen würde.

Er würde nicht nur eine gerechte Strafe dafür kriegen, sondern würde mein Vater Paul einen Kopf kürzer machen und da spielt die Beziehung zwischen ihnen keine Rolle.

,,Ja?", sage ich klar und deutlich und schaue dabei in seine blau-grauen Augen.

Sie strahlen so viel Wärme und Liebe aus.

Einen Moment lässt er mich warten, bevor er ausspricht, was er zu sagen hat. Jetzt kommt's.

,,Der Tag bzw. die Stunden mit dir waren echt schön. Das gemeinsame Kochen hat mir auch ganz gut gefallen und hat meiner Meinung nach Wiederholungsbedarf. Oder wie stehst du dazu?", lächelnd schaut er mich dabei an.

Mich macht es so nervös, wenn er mich minutenlang ansieht.

Mir hat der heutige Tag auch sehr gefallen und ich habe die Zeit mit ihm wirklich sehr genossen.

In meinem Kopf lasse ich alles nochmal Revue passieren.

Schon lange habe ich mich nicht mehr so wohl in der Nähe eines Mannes gefühlt.

,,Mir hat es auch sehr gut gefallen. Wenn man dich als Mann an seiner Seite hat, dann kann sich eine Frau definitiv glücklich schätzen.", beantworte ich Paul seine Frage und im Gegenzug mache ich ihm ein Kompliment.

Daraufhin zieht er mich in seine Arme und bedankt sich noch für das Kompliment.

Einen Moment bleiben wir noch hier sitzen, bis mir langsam ein wenig kalt wird und wir uns dafür entschieden haben, wieder zurückzugehen.

Als wir dann vor meiner Tür stehen, verabschieden wir uns voneinander und dann trennen sich vorerst unsere Wege.

Jedoch haben Paul und ich nicht bemerkt, dass mein Vater zufällig aus dem Fenster gesehen hat und wir somit nicht unbemerkt geblieben sind.

Das erfahre ich aber erst, als ich in unserer Wohnung bin und Bescheid sage, dass ich wieder zurück bin.

Sicherlich werde ich bestimmt gleich erstmal ausgefragt und er lässt den Polizisten raushängen.

Aber Eltern machen sich ja immer Sorgen, egal wie alt man ist und sie möchten auch nur das Beste.

Mich als Tochter möchten Beide in sicheren Händen wissen und zum Thema Paul kann ich halt noch nicht viel sagen.

Verliebt in den besten Freund des Vaters?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt