~ Kapitel 5 ~

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Am Rhein mache ich dann letztendlich Halt und setze mich dann auf die Wiese.

Mein absoluter Lieblingsort, wenn ich Nachdenken oder einfach nur für mich sein möchte.

An mir laufen immer Mal wieder Fußgänger oder Fahrradfahrer vorbei, was mich aber nicht stört.

Mittlerweile bin ich es gewohnt, dass an manchen Tagen hier in Köln Mal ein bisschen mehr los ist.

Dennoch bin ich froh in dieser wunderschönen Stadt geboren zu sein und hier zu leben.

Ich kann mir nicht vorstellen irgendwann in einer anderen Stadt zu wohnen.

Hier kenne ich alles und es ist so vertraut.

Lächelnd blicke ich auf den Rhein, dann zur Hohenzollernbrücke wo die Liebesschlösser hängen und letztendlich bleiben meine Augen am Dom hängen.

Immer noch höre ich leise die Musik von meinem Lieblingssänger und habe dabei meine Augen geschlossen.

Für einen Moment lang kann ich alles vergessen.

Mit alles meine ich, die fremde Frau, welche mir bei Paul die Wohnung geöffnet hat.

Sie war in einem Bademantel bekleidet und was zuvor passiert sein muss, das konnte ich mir bei diesem Anblick nur denken.

Auch Paul ist zumindest Oberkörperfrei gewesen und in diesem Moment wäre ich natürlich gerne an ihrer Stelle gewesen.

Nach einer Weile werde ich wieder zurück in die Realität geholt.

Ich habe mich so erschrocken und meine Kopfhörer direkt aus meinen Ohren gezogen.

Als ich dann meinen Kopf in die Richtung drehe, aus der die mir vertraute Stimme kommt, bleibt mir fast mein Herz stehen.
Es ist Paul.

Aber woher weiß er wo ich bin?

Ich kann mich nicht erinnern dass er mir soweit hinterher gerannt ist.

,,Boah musst du mich so erschrecken?", fauche ich ihn dann an und lege meine Hand dann an die Stelle, an der sich mein Herz befindet.

Es schlägt so schnell, weil ich mich eben erschreckt habe.

Seine Anwesenheit hat mir jetzt auch noch gefehlt.

Meinetwegen hätte er sich mit der Dame auch noch weiterhin Vergnügen können!

Daraufhin erklärt Paul mir, dass das nicht seine Freundin war, sondern nur ein One Night Stand.

Trotzdem macht es die Tatsache, dass ich in einem sehr ungünstigen Moment vor seiner Tür stand nicht besser.

,,Aber Mal was anderes. Was hat dich denn überhaupt zu mir geführt? Du bist sicher nicht ohne Grund gekommen, oder?", lenkt Paul unser Gespräch auf ein neues Thema um.

Inzwischen sitzt er neben mir auf der Wiese und lässt mich keine Sekunde aus den Augen.

Das macht mich schon ein wenig nervös.

Nun stellt sich mir die Frage, was ich ihm jetzt überhaupt sage?

Die Wahrheit möchte ich erstmal noch nicht sagen, bevor ich ein paar Dinge über Paul herausgefunden habe.

,,Ich..ähm..ich wollte dich nur besuchen und dachte, dass du an deinem freien Tag vielleicht nichts spannendes machst.", lüge ich dann, woraufhin Paul mich ziemlich skeptisch ansieht, was mir sagt, er glaubt mir nicht.

Einen Polizisten anzulügen, welcher eine wirklich hervorragende Menschenkenntnis hat, ist vielleicht nicht die klügste Idee.

Aber widerrum wird Paul mich als sonst was darstellen, wenn ich ihm alles erzähle.

Dass ich ihn sehr attraktiv finde und seine Anwesenheit mich ein kleines bisschen nervös macht.

,,Du kannst genauso schlecht lügen wie dein Vater, was? Wobei er in manchen Dingen ein schlauer Fuchs ist.", stellt Paul lachend fest, in welches ich mit einsteige.

In manchen Dingen bin ich meinem Vater wirklich ähnlicher als ich manchmal denke.

Was würde er wohl denken, wenn er weiß, dass die Tochter seines besten Freundes ihn attraktiv findet und Interesse hat?

,,Aber es ist schon alles in Ordnung bei euch, oder?", fragt er dann und ich bejahe dies.

Weiterhin leistet Paul mir Gesellschaft und später würde ich Lisa dann auf dem Laufenden halten.

Ich habe ihr ja gesagt, dass ich ihr alles erzähle, wenn es etwas Neues geben würde.

Nach einer Weile spazieren wir noch weiter am Rhein entlang und irgendwann fängt dann sein Magen anzuknurren.

Grinsend schauen wir uns an.

,,Na komm, gehen wir was essen. Ich lade dich ein und dulde keine Widerworte!", schlägt Paul vor und so nehme ich seine Einladung an.

Erstens kann man da nicht Nein sagen und zweitens duldet der Herr ja keine Widerworte.

Verliebt in den besten Freund des Vaters?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt