~ Kapitel 4 ~

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Ein paar Tage später habe ich von Papa erfahren, dass Paul heute seinen freien Tag hat und er somit Zuhause ist.

Mama und Papa sind fast zur gleichen Zeit auf dem Weg zur Arbeit und ich wäre dann bis heute Abend alleine.

Da ich ja weiß wo Paul wohnt, könnte ich ihn vielleicht nachher besuchen.

Alleine der Gedanke daran zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.

Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich aber noch nicht geahnt, was mich dort noch erwarten sollte.

Oder sollte ich doch lieber sagen, wer mir anstatt Paul die Tür öffnen wird?

Gleich nach dem Frühstück mache ich mich dann auf dem Weg.

Im Ohr habe ich meine Kopfhörer stecken und höre die Musik meines Lieblingssängers.

Kurz zuvor habe ich meiner besten Freundin von meinem Vorhaben geschrieben.

Lisa drückt mir die Daumen.

Bis zu Paul's Wohnung brauche ich zu Fuß nur gute 15 Minuten.

Das Wetter ist soweit ganz schön, sodass ich diese Strecke auch laufen kann.

Außerdem ist frische Luft ja auch ganz gut, besonders für meinen Kopf.

Nervös bin ich auch, obwohl ich das eigentlich ja gar nicht sein muss.

Nach 15 Minuten bin ich dann da und bleibe noch kurz draußen stehen und atme einmal tief ein und aus.

,,Du schaffst das, Pia!", sage ich gedanklich zu mir selber und dann entscheide ich mich ins Hausinnere zu gehe.

Als ich auf das Haus zu gelaufen komme, kommt dort ein Hausbewohner raus und hält mir die Tür offen.

,,Danke!", sage ich noch lächelnd und laufe die Treppen hoch in den zweiten Stock.

Vor der Wohnungstür angekommen betätige ich dann mit einer zittrigen Hand die Klingel mit dem Klingenschild 'Richter'.

Jedoch reagiert keiner nach dem ersten Mal.

Dann versuche ich es ein weiteres Mal und beim zweiten Mal höre ich dann Schritte.

Mein Herz schlägt vor Freude immer höher und mein Grinsen wird immer breiter bis zu dem Moment, wo mir die Tür geöffnet wird und das nicht von Paul persönlich.

Vor mir steht eine Frau in einem Bademantel, unter welchem sie vermutlich nicht viel trägt.

Irritiert schaut sie mich dann an, während mir die Worte fehlen.

Ich habe wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit.

,,Kann ich dir helfen, Kleine?", fragt sie dann und im Hintergrund höre ich Paul auf uns zu kommen.

Was habe ich auch erwartet?

Dass so ein hübscher und verdammt attraktiver Mann noch zu haben ist?

,,Ähm eigentlich wollte ich zu Paul. Ich bin die Tochter von seinem besten Freund, aber ich sehe gerade er ist anderweitig beschäftigt.", sage ich dann traurig und mit einem etwas geknickten Kopf.

Als Paul dann hinter dieser Frau steht, guckt er mich entschuldigend an.

Dabei ist doch alles in Ordnung.

,,Sorry für die Störung und einen schönen Tag noch.", sage ich noch und drehe dann zum gehen um.

Dann schließt die Tür sich hinter mir und ich gehe erstmal raus an die frische Luft.

Irgendwie hat das gerade wehgetan, obwohl es doch eigentlich dafür keinen Grund gibt, oder?

Er ist ein freier Mann und zwischen uns ist gar nichts.

Ein paar Minuten später läuft die unbekannte Frau, welche vor einigen Sekunden noch halbnackt bei Paul war an mir vorbei.

Sie würdigt mich keines Blickes und wirkt sauer.

Dann höre ich auch schon Paul hinter mir, weswegen ich einfach nur davon laufe.

,,Pia, jetzt warte doch Mal!", ruft Paul mir hinterher, doch ich denke nicht daran stehen zu bleiben.

Ich möchte gerade einfach nur alleine sein und ein wenig nachdenken!

Verliebt in den besten Freund des Vaters?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt