~ Kapitel 38 ~

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Ängstlich und angewidert schaue ich meinen Gegenüber an.

Er drückt mich diesmal mit Vorsicht gegen eine kalte Wand.

Jeweils eine Hand stützt Patrick rechts und links an der Wand neben meinem Kopf ab.

Würde ich ihm ein weiteres Mal widersprechen, dann wird Patrick mir Handschellen anlegen.

Das hat er mir noch angedroht und ich frage mich immer noch, wie ein Mensch eigentlich so krank in seinem Kopf sein kann?

Zumal ich immer noch nicht verstehe, was seine wirkliche Mission ist und warum ich?

Zum Glück scheint die Polizei schon Mal auf einer heißen und richtigen Spur zu sein.

Jetzt ist es bloß nur noch eine Frage der Zeit bis man uns findet und Patrick endlich das Handwerk gelegt wird!

Sanft streichelt er mit einem Daumen über meine Wange und schaut mir dabei ganz tief in die Augen.

Lustvoll leckt er sich über die Lippen, während eine Hand dann zu meiner Hose herunterwandert.

Runter zu meinem Gürtel, welcher innerhalb weniger Sekunden ab ist und dann steckt er ohne Vorwarnung seine dreckige Hand in meine Hose.

Ich schließe meine Augen und versuche mir die Tränen zu verkneifen.

Es passiert das, wo ich immer gehofft habe, das würde mir niemals passieren.

Mich zu wehren habe ich schon versucht und leider bin ich daran gescheitert.

Ich merke wie Patrick dann seinen Finger in meine Mitte steckt und vermutlich glaubt, mich würde das anmachen oder mir gefallen.

Nur wenn Paul mir auf sexueller Ebene näher kommt gefällt mir das und kann da entsprechende Reaktionen zeigen.

Sein widerliches Stöhnen versuche ich zu ignorieren und denke lieber an was schönes.

Dann nimmt mein Gegenüber meine Hand und führt sie zu seinem Schritt, wo sich eine Beule mehr als deutlich bemerkbar gemacht hat.

Irgendwann habe ich nicht mehr an Rettung geglaubt - bis zu dem Moment wo laut und deutlich eine Sirene zu hören ist.

Sofort zieht Patrick seine Hand aus meiner Hose und lässt mich dann los.

Die Panik ist ihm ins Gesicht geschrieben, während ich nur schadenfreudig Grinse.

Das war's dann wohl für ihn.

Jedoch stehe ich immer noch ein wenig unter Schock und fühle mich so schmutzig und benutzt.

Zum Glück ist es noch nicht zu einer Vergewaltigung gekommen, auch wenn die unfreiwilligen Berührungen überhaupt nicht schön gewesen sind und das schon der Anfang war.

Als Patrick dann die Flucht ergreifen wollte, rennt er in die Arme von Stephan.

,,Das ging aber einfacher als gedacht.", sagt Stephan dann mehr zu sich selber und dann kommen weitere seiner Kollegen.

Unter anderem Paul, mein Dad und Heidi.

Eine Frau ist in so einem Fall eine mehr als gute Verstärkung.

Sofort kommen Paul und Dad auf mich zu gerannt und schließen mich nacheinander in eine Umarmung.

,,Oh Gott, Pia. Zum Glück haben wir dich gefunden.", sagt mein Freund dann und atmet erleichtert aus.

,,Was ist überhaupt passiert, mein Schatz? Paul meinte nur du wärst feiern gewesen mit deinen Mädels.", fragt Dad dann und so erzähle ich, was passiert ist und bei dem letzten Teil fällt es mir dann doch ein wenig schwerer, als ich auf Patrick zu sprechen komme.

Mittlerweile hat Stephan ihm die Handschellen angelegt und in den Streifenwagen untergebracht, damit ich mich öffnen kann und Patrick mir nicht noch droht, wenn ich nicht meinen Mund halte.

,,Er hat mich gegen meinen Willen berührt und mir gedroht, dass ich sonst nicht lebendig hier rauskomme, wenn ich ihm nicht gehorche. Egal wie ich versucht habe mich zu wehren, ich bin gescheitert.", erkläre ich dann und dabei sind mir die Tränen gekommen.

Wenn ich daran denke, dass bis vor kurzem seine Hände sich noch in meiner Hose befunden haben, dann wird mir echt schlecht.

Als ich auch das erwähnt habe, hat Paul nicht nur seine Hände zu Fäusten geballt, sondern seine Mimik hat sich schlagartig verändert.

Immerhin macht niemand meinen Freundinnen Vorwürfe, das ist schon Mal gut.

,,Dieser Idiot wird dich nie wieder anfassen, das versprechen wir dir!", sagt Dad dann und umarmt mich noch ein weiteres Mal.

Nickend stimmt Paul dann zu und legt mir noch seine Jacke um, bevor wir dann das verlassene Haus verlassen.

Da Paul gerade eh keinen Dienst hat, würde er mit mir erstmal noch zur Wache fahren und anschließend nach Hause.

Bevor wir uns aber in die Autos setzten und losfahren, zieht mein Vater Paul nochmal kurz an die Seite.

Ein wenig bekomme ich das Gespräch mit.

,,Mache dir keine Gedanken, okay? Du kannst auch nicht Rund um die Uhr auf meine Tochter aufpassen. Ich bin dir nicht böse und mit sowas rechnet man ja auch nicht.", eindringlich sieht Dad Paul an und tätschelt seine Schulter.

,,Danke Fuchs. Dennoch hätte ich sie gerne davor bewahrt.", antwortet Paul und nach einem kurzen Gespräch setzen wir uns dann alle in die Autos und fahren los.

Bis zur Wache hänge ich meinen eigenen Gedanken nach und bin wirklich fassungslos, aber froh wieder in vertrauter und sicherer Umgebung zu sein.

Verliebt in den besten Freund des Vaters?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt