Der Protagonist ist schlecht gelaunt. Irgendwie hat er schlecht geschlafen, obwohl er gestern noch so froh über sein neues Schlafmittel war. Er ist mit Kopfschmerzen aufgewacht, die durch das helle Licht der Sonne gesteigert werden. Aber: Der Protagonist will nun positiv denken. Also versuchte er sich darauf zu konzentrieren, dass er heute wieder erst eine Stunde später zur Arbeit musste.
Das gute Wetter macht den Weg zur Arbeit angenehmer. Bei der Arbeit wartete er darauf, dass sein Chef ihn auf das Projekt ansprechen würde, das er gestern weitestgehend vorbereitet hatte. Es war dann aber so viel zu tun, dass dafür keine Zeit war. Der Protagonist ist darüber ganz froh, weil die Lücken in dem Projekt so noch nicht auffallen konnten. Er hat sowieso keine Lust, sich im Moment damit zu beschäftigen. Auch wenn der Kundenkontakt heute wieder eine Herausforderung war, scheinbar wollten diese das Leben des Protagonisten möglichst kompliziert machen, konnte er etwas positives darin finden. Schließlich konnte er den Kunden zufrieden stellen, trotz völlig seltsamer Wünsche.
Auch der Rückweg war durch die Sonne netter als sonst. Zuhause angekommen, entschied sich der Protagonist, sich nicht über den immer noch nicht vorhandenen Abholschein von der Post aufzuregen. Immerhin lässt sich an der Situation nichts ändern. Dennoch ärgerte er sich kurz über die Post, war er doch auch immer so ungeduldig.
Heute hatte der Protagonist erneut zwei Absagen auf Bewerbungen erhalten. Inzwischen ist ihm das fast egal. Er ist der Meinung, dass sich schon irgendwann etwas gutes finden wird und außerdem hat er nächste Woche das Vorstellungsgespräch. Vielleicht würde es dort schon klappen und er müsste keine weiteren Bewerbungen mehr schreiben. Zu gerne wüsste der Protagonist, wie viele Mitbewerber es noch gibt, war er doch immer so neugierig. Außerdem würden sich die eigenen Chancen dadurch besser ausrechnen lassen.
Um auf seine Schrittzahl zu kommen, entschied sich der Protagonist, in eine Drogerie zu gehen und ein paar Sachen von seiner Einkaufsliste zu besorgen. Mit einer Sonnenbrille war das helle Licht doch auszuhalten. An der Selbstbedienungskasse waren bereits einige Produkte gescannt und wieder entfernt worden, vermutlich von einem vorherigen Kunden. Das ist dem Protagonisten egal, immerhin steht der Preis immer noch auf 0. Bei der Bezahlung kam dann jedoch das Problem auf, dass sein Einkauf freigeschaltet werden musste. Er hätte wohl zu viele Sachen storniert. Die Verkäuferin glaubte ihm wenigstens, dass die zuvor gescannten Makeup Produkte nicht von ihm waren. Dennoch wird der Protagonist erstmal einen Bogen um Selbstbedienungskassen machen. Um es positiv zu sehen, entschied er aber, sich darüber zu freuen, dass die Kassiererin das Problem mit der Kasse schnell gelöst hatte.
Zuhause angekommen war der Protagonist dann doch zu ungeduldig und begann ein Gespräch mit dem Chat-Bot der DHL. Um etwas positives daraus zu ziehen: Der Chat-Bot erkannte schnell, dass er inkompetent ist, und schickte eine echte Person in den Chat, die dem Protagonisten einen Code gab, mit dem er angeblich die Packstation bedienen kann.
Auf dem Weg zur Packstation begegnete er einer ehemaligen Dozentin, die ihn schon vom Weiten an seiner Tasche erkannte. Es ist immer nett, wenn man merkt, dass andere Menschen an einen gedacht haben, selbst wenn man sich länger nicht gesehen hat. Manchmal fühlt sich der Protagonist unsichtbarer als er ist. Und tatsächlich öffnete sich das Fach der Packstation und das Paket mit den Schuhen kam zum Vorschein.
Der Protagonist freut sich nun über seine neuen Schuhe. Das Problem mit der Post lies sich doch unerwartet schnell lösen. Wenn das doch nur immer so laufen würde. Den Abend konnte der Protagonist also besser gelaunt starten. Zum Abendessen entschied er sich, etwas zu kochen, das dem Wochenende gerecht wurde, das nun beginnen würde. Es gab einen Grillkäse mit Focaccia und einem Salat dazu. Auch wenn er den Käse nur in der Pfanne aufwärmen konnte, erinnerte ihn das dennoch an die Grillabende mit seiner Familie in den Schulsommerferien. Außerdem dauert es nicht lange, die Sachen vorzubereiten, sodass er nicht zu viele Probleme mit seinen Kopfschmerzen bekommen würde, die beim Stehen stärker waren.
Zum Abend hin kam Schnupfen dazu und der Protagonist hofft, dass das an den Pollen in der Luft liegt und er nicht tatsächlich eine Erkältung bekommt. Immerhin würde er am Wochenende viel Zeit haben, um sich auszuruhen. Der Protagonist fragt sich, ob das Leben jetzt immer so ablaufen würde. Man arbeitet so lange, bis man so erschöpft ist, dass man dringend eine Pause braucht. Dann kommt eine Pause, aber danach geht alles von vorne los. Er will nicht glauben, dass das Leben wirklich so aussieht. Vielleicht glaubt der Protagonist nicht an einen tieferen Sinn des Lebens, aber er war sich sicher, dass das Leben mehr zu bieten hatte als diesen Kreislauf. Man müsste es nur finden.
Trotz Kopfschmerz und Schnupfen möchte der Protagonist den Abend so abschließen, wie man es macht, wenn man glücklich in das Wochenende startet. Dazu gehört für ihn, den Fernseher an zu schalten und etwas zu gucken, wobei er sich entspannen kann. Der Protagonist entspannt am besten bei Reality-Tv. Dazu würde es noch eine Schokomilch und Chips geben. Auch die Decke, die er nun seit einigen Monaten strickt, wird bald fertig sein. Vermutlich im Laufe des Wochenendes, wenn er jeden Abend daran arbeiten würde.
Der Protagonist nimmt sich außerdem vor, sich morgen keine Gedanken um Bewerbungen und offene Stellen zu machen. Er möchte den Tag im Museum verbringen und das hoffentlich ohne Kopfschmerzen. Eine Freundin wird ihn dabei begleiten. Wenn das Wetter gut bleibt, würden sie danach auch ein Eis essen gehen. Oder ein Stück Kuchen. Egal, Hauptsache etwas Süßes. Die restlichen Tage des Wochenendes wird der Protagonist entspannen. Klar muss er noch einkaufen und Wäsche waschen, aber das ist keine wirklich stressige Aufgabe, liebt er es doch, an frischer Wäsche zu riechen. Wäsche zu waschen bereitete ihm tatsächlich meistens Freude und er konnte nicht verstehen, warum sich die meisten Menschen darüber ärgerten. Das lag vermutlich aber auch daran, dass er die Wäsche im Sommer auf dem Balkon trocknen konnte.
Der Protagonist freut sich darauf, morgen zu berichten, wie der Tag im Museum war.
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100 Positive Tage
РазноеEine Challenge für den Protagonisten, der versuchen wird, in Tagebuchform jeden Tag nur positiv zu berichten. Der Protagonist erhofft sich dadurch eine optimistischere Einstellung und ein besseres Weltbild. Ob das klappt, sehen wir in 100 Tagen