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Ja, heute ist der Protagonist später dran als sonst. Das liegt aber auch daran, dass er sehr lange unterwegs war. Morgens wachte er 10 Minuten vor dem Wecker auf, der allerdings auch früher eingestellt war als sonst, etwa eine Stunde. Schnell machte er sich fertig und packte seine Sachen für die Fahrt. Der Zug kam tatsächlich auch wie geplant und beim Umstieg hatte er genug Zeit, um sich ein belegtes Brötchen zu holen.

Das Käsebrotchen mit Ei war aus einem nicht ersichtlichen Grund mit zwei Scheiben Gurke belegt. Warum sollte man sowas ekelhaftes tun? Aber er hatte auch die Gurke wie ein Erwachsener mit gegessen. Das Käsebrotchen war insgesamt ziemlich enttäuschend, denn normalerweise ist sowas ja dick überbacken. Auf dem Brötchen konnte man sehen, dass es mit Stiftekäse bestreut wurde, gefühlt nur 5 Stück.

Auch der zweite Zug kam wie geplant und war nicht ganz so voll wie der erste. Sein Clon wartete schon am Zielbahnhof auf ihn und gemeinsam gingen sie zur Wohnung, wo er seine Sachen ablegen und einen Schokoriegel essen konnte. Danach ging es los in die Stadt, der Protagonist hatte ja das Ziel, sich neue Flipflops zu kaufen und er würde sich auch über ein neues Buch nicht ärgern. Die Flipflops, die er wollte, gab's aus irgendeinem Grund nicht mehr. Die Marke ja, aber die Flipflops nicht. Bestellen würde er die auch nicht wollen, deshalb ging er auch noch in andere Schuhgeschäfte. Die Flipflops dort waren jedoch auch nicht passend. Es sollen ja nicht diese billigen Plastikteile sein. Trotzdem muss die Sohle gemütlich genug sein, damit er keine Blasen bekommt.

Ja das ist gar nicht so einfach, aber da ist bei Schuhen immer so, zumindest für ihn. Ein Buch hatte er auch nicht gefunden. Genauso wenig eine Kerze, dabei sucht er seit Ewigkeiten nach einer guten Duftkerze, die nicht zu süß riecht. Was er gefunden hatte, war ein Schlafanzug und zwei neue Schlafanzughosen. Eigentlich braucht er gar keine, aber ihm hatten die Muster gut gefallen. Blau mit weißen Punkten und gestreift. Reduziert war es auch noch, da kann man sich nicht beschweren. Man kann sich jedoch über die Verkäuferin beschweren, die wirklich unfreundlich war.

Auf dem Rückweg holten sich sein Clon und er noch jeweils einen Donut, der Protagonist entschied sich für einen mit weißer Schokolade als Überzug, einem Kinder country und einer Erdbeere drauf und mit Bueno Füllung. Den möchte er morgen zum Frühstück essen, auch wenn das sehr verlockend ist, ihn bereits vorher zu essen. Zwei Kugeln Eis gab's dann auch noch. Auf Raten seines Clons entschied er sich für eine Kugel weiße Schokolade mit gesalzenem Karamell und eine Kugel Bueno. Bueno hatte mehr nach Haselnuss geschmeckt, aber es war trotzdem lecker.

Nun taten ihm die Füße schon ziemlich weh, sodass eine kurze Pause bei seinem Clon in der Wohnung gut war, bevor er nach Hause fahren würde. Sie redeten noch kurz und sein Clon gab ihm ein Stück Stoff mit, aus dem der Protagonist zwei Handtücher nähen sollte. Das liegt nun auf seinem Regal, damit er daran denkt, möglichst am Wochenende noch die Nähmaschine raus zu holen. Außerdem durfte sich der Protagonist Bücher aussuchen, die sein Clon irgendwann mal geschenkt bekommen hatte und nicht lesen wollte. So war der Protagonist also dennoch zu den Büchern gekommen, die er eigentlich kaufen wollte. Zwei Stück hat er ausgesucht, was daran liegt, dass sein Clon vor allem Fantasy und SciFi liest und er selbst mag sowas nicht. Sich in die Phantasie anderer hinein zu versetzen, fand er oft zu anstrengend. Dafür ist seine eigene Phantasie viel zu bunt, warum sollte man da noch die eines Fremden nutzen? Deshalb nahm er eine Biographie und ein Drama mit, er würde es bestimmt gut finden, demnächst auch mal wieder auf deutsch zu lesen.

Der Zug nach Hause war erneut zu voll, aber dieses Mal musste er wenigstens nicht umsteigen. Mit einer minimalen Verspätung erreichte er seine Stadt und ging direkt zu seiner Wohnung. Es war auch schon so spät, dass es sich nicht lohnen würde, noch groß irgendwo anders hin zu gehen. Nachdem er alles ausgepackt hatte und die neuen Schlafanzüge in die Wäsche gelegt hatte, machte er sich schnell die Nudeln mit Käsesoße, die er am Dienstag gekauft hatte. Mehr als enttäuschend war auch das, die Portion war für einen Menschen viel zu klein und die Soße zu dickflüssig. Außerdem schmeckte sie mehr nach Gewürzen als nach Käse. Nach dem Essen war er immer noch hungrig, wusste aber nicht wirklich, was er essen sollte. Eis hatte er schon, der Donut war für morgen, irgendwie wäre etwas herzhaftes gerade sowieso besser. Aber er war dann doch nicht dazu gekommen, sich noch etwas zu machen, sodass vor dem Schlafen ein paar Chilichips ausreichen mussten.

Morgen möchte der Protagonist lesen, in der Stadt nach Flipflops suchen und neue Unterhosen kaufen. Dann kann er am Samstag direkt die Wäsche mit der hellen Kleidung anstellen, was fast an ein Wunder erinnert, denn er hat kaum helle Kleidung und das Sammeln dauerte meistens so lange, dass er die Geduld verlor und trotzdem alles zusammen wusch. Was wiederum dazu führte, dass seine helle Kleidung grau/blau wurde.

Morgen möchte er auch zu netto und neues Wasser holen. Außerdem will er seinen Chef fragen, ob bei seiner Bestellung alles klar ist, denn wenn es nicht so sein sollte, könnte er morgen immer noch spontan ins Büro und alles korrigieren. Das wäre besser, als wenn sein Chef ihn am Wochenende anruft und sich beschwert, dass nichts funktioniert. Dann könnte de Protagonist zwar auch noch ins Büro, aber die Nummer, die er dann anrufen müsste, ist am Wochenende nicht besetzt. Ne, lieber will er sich morgen versichern, dass alles klappen würde.

Am Wochenende will er auch sein Bett neu beziehen. Vielleicht würde morgen ein geeigneter Tag dafür sein, ansonsten Sonntag, damit er Platz auf dem Wäscheständer hat. Samstag hängt dort ja schon die helle Wäsche. Vielleicht wäre das der perfekte Start in die neue Woche, wenn er in der Nacht zum Montag in einem frischen Bett schlafen würde.

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