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Dem Protagonisten geht es schon besser, deshalb wird er den heutigen Tag zusammen mit einer Zusammenfassung von gestern beschreiben. Die 900 Wörter, die von gestern noch fehlen, wird er für ein Kapitel Nummer 101 aufbewahren, wo er reflektieren wird, wie sich die 100 positive Tage Challenge möglicherweise auf ihn und seine Denkweise ausgewirkt hat.

Gestern ist er gegen 2 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Er hat dann etwas gelesen und Mario Kart gespielt, bis er der Meinung war, es sei spät genug, um seinem Chef zu schreiben, dass er krank sein wird. Also gegen 5:30 Uhr. Eine Reaktion kam gegen 7. Zu dem Zeitpunkt hatte der Protagonist sich auch noch relativ gut gefühlt, er hätte zur Arbeit gehen können, wollte aber niemanden dort anstecken. Im Laufe des Tages wurde es jedoch immer schlimmer.

Das schlimmste Symptom waren die Rückenschmerzen. Morgens hatte er bereits angefangen, sich eine Suppe zu kochen. Er musste wegen der Schmerzen immer wieder unterbrechen und gegen 14 Uhr war alles so schlimm, dass er nicht mehr aus dem Bett kam. Er konnte sich kaum hinsetzen, aufstehen schon gar nicht. Erst als er es geschafft hatte, sich eine Tablette aus dem Regal zu holen, das zumindest 2 Schritte vom Bett entfernt ist, und einen Kinderriegel gegessen hatte, damit er die Tablette vertragen würde, erst dann ging es ihm etwas besser. Nur bei dem Gedanken an Essen wurde ihm bereits schlecht.

Vormittags, als es ihm noch einigermaßen gut ging, hatte er nochmal bei dem Unternehmen angerufen, das ihm nie geantwortet hatte. Nach dem Abendessen, einen halben Teller der Suppe hatte er wenigstens gegessen, war dann endlich eine Mail mit genaueren Informationen zu dem Angebot gekommen. Das Angebot ist nicht besonders gut und eigentlich eine Dreistigkeit. Aber er will dennoch nächste Woche (sollte er dann wieder gesund sein) nochmal hingehen und sich genauer informieren.

Gegen Abend ging es ihm etwas besser und er hatte dann noch einen Teller Suppe gegessen. Ein kleiner Rest war noch für heute übrig. Gegen 23 Uhr war er eingeschlafen und hatte sogar bis 9 Uhr schlafen können. Mit vielen Unterbrechungen, wie gewohnt, aber er hatte festgestellt, dass er in Liegepositionen schlafen konnte, in denen er sonst stundenlang wach liegen würde, wenn er nicht krank wäre.

Am Morgen waren die Rückenschmerzen zum Glück weg. Jetzt hat der Protagonist Schnupfen und Husten, fühlt sich aber ansonsten gut. Wenn er nicht wüsste, dass er Corona hat, wäre er auch zur Arbeit gegangen. Zum Frühstück gabs etwas Knäckebrot und dann suchte er sich den Hustensaft heraus, den ihm seine Mutter bei seinem Auszug mitgegeben hatte. Dieser ist seit 2020 abgelaufen, aber egal, schmeckt noch wie gewohnt. Bei pflanzlichen Mitteln kann auch eigentlich nichts passieren (?).

Heute ging es ihm auch gut genug, um etwas in seinem Buch zu lesen. Seite 156, so weit ist er jetzt schon. Das Ende ist nicht mehr weit, allerdings glaubt er, dass er nicht alles richtig verstanden hat. Ganze Kapitel sind ihm vollkommen unverständlich geblieben, aber es scheint sich dabei hauptsächlich um Rückblenden zu handeln. Er überlegt, das Buch am Ende, wenn er fertig gelesen hat, nochmal mit Google zu übersetzen und auf Deutsch zu lesen. Das würde relativ viel Zeit beanspruchen. Vielleicht würde er aber auch einfach akzeptieren, dass sein Finnisch vielleicht noch nicht so perfekt ist und Lücken völlig normal sind. Mal schauen, vielleicht findet er auch online irgendwo eine Zusammenfassung und kann dann vergleichen, ob er in etwa das gleiche verstanden hat. Das Buch gibt es leider nicht auf Deutsch.

Den Rest des Tages hatte er vor allem mit seiner verstopften Nase zu kämpfen. Bei einer verstopften Nase bekommt er sehr schnell Ohrenschmerzen. Deshalb hat er immer Nasenspray zuhause. Aber leider ist da gar nicht mehr so viel drin, letztes Jahr im September war er relativ erkältet gewesen und hatte dabei schon 3/4 der Flasche verbraucht. Deshalb will er jetzt etwas sparsamer sein. Seine Freundin hatte ihm angeboten, für ihn Dinge zu besorgen, wenn er etwas benötigt. Bestimmt würde sie ihm auch ein Nasenspray aus der Apotheke holen. Aber er will sie nicht unnötig irgendwo hin schicken.

Nachmittags hatte er Punkt 12 geguckt, was ja schon irgendwie immer etwas schwachsinnig ist. Es wird darüber berichtet, was irgendwelche adelige Leute gemacht/nicht gemacht haben, was vermeindlich berühmte Menschen über Übergewichtige denken, es gibt außerdem fragwürdige Deko-Tipps. Aber das ist ja wie ein Unfall, man will es nicht sehen, aber sieht dann trotzdem hin. Dabei hatte er angefangen, Socken für seine Schwester zu stricken.

Noch hat er dem Unternehmen auf ihr Angebot nicht geantwortet, denn er findet, dass sie ruhig auch mal etwas warten können, nachdem sie ihn einen Monat auf dieses beleidgende Angebot warten lassen haben. Außerdem will er noch darüber nachdenken, auch wenn er sicher weiß, dass er das Gespräch annehmen wird, das steht ja weiter oben schon. Vielleicht würde sich dabei mehr ergeben. Dennoch ist das Angebot so schlecht, dass es sich mehr lohnen würde, bei seiner jetzigen Arbeit zu bleiben, zumindest aus finanzieller Sicht. Der Protagonist versteht auch nicht, wie sie ihm einen Job anbieten können, der nichts mit dem zutun hat, auf das er sich beworben hat. Er hat sich außerdem auf einen Vollzeitjob beworben und bekommt jetzt nichtmal eine halbe Stelle angeboten. Das ganze muss er dann auch noch selbst versteuern, da er ja ein "freier Mitarbeiter" wäre. Es bleibt kaum etwas übrig, vielleicht der Mindestlohn pro Stunde, wenn überhaupt. Und das ist eigentlich eine Frechheit.

Für morgen nimmt sich der Protagonist vor, endlich die Konzertkarte an seine Wand zu hängen. Dazu war er aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht gekommen. Aber morgen müsste es ihm hoffentlich noch etwas besser gehen als heute, sodass er dann auch auf seinen Stuhl steigen kann.

Wenn es ihm gut genug gehen sollte, möchte er außerdem an seiner Geschichte weiter schreiben. Für diese Woche plant er, insgesamt mindestens 2 neue Kapitel zu schreiben. Wenn er wieder gesund ist, möchte er auch seine Bettwäsche und Handtücher waschen, damit die ganzen Bakterien verschwinden. Oder zumindest das Gefühl, dass überall Bakterien dran sind. Aber das wird wahrscheinlich noch nicht morgen sein.

100 Positive TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt