Der Protagonist ist voll mit Sand und Sonnencreme. Aber eigentlich ist das eine perfekte Komination, er riecht nach Sommer und Sonne, er riecht nach Kindheit. Es fehlen nur noch die Gummibärchen, die sein jüngster Cousin voller Wut in den Sand geworfen hatte, was den Protagonisten nicht davon abhielt, sie zu essen. Das Knistern gab dem ganzen einen besonderen Flaire.
Um 9 Uhr war er heute aufgewacht und damit war er ganz zufrieden, denn so hatte er ausgeschlafen, länger geschlafen als sonst, aber dennoch genug vom Tag übrig. Um den Start ins Wochenende zu feiern, machte er sich drei Mini-Laugenbrötchen, eines davon mit Käse überbacken. Das war mal wieder zu lecker, auch wenn sein Käse nicht unbedingt zum Laugengebäck gepasst hatte.
Er hatte ein bisschen mit seiner Familie geschrieben, seiner Schwester war mal wieder eine Zahnfüllung rausgefallen, die hatte sie vor einem Monat erst bekommen. Jetzt musste sie mal wieder zum Zahnarzt, der aber Urlaub hatte und deshalb erst Ende August wieder Zeit hat. Der Protagonist fragt sie, warum sie sich nicht endlich einen Vernünftigen Zahnarzt suchte. Denn das war jetzt bestimmt schon das 5. Mal, dass sie innerhalb diesen Jahres dort hin musste. Es wäre wohl so, dass nur der Zahnarzt, der die Füllung verkackt hat, diese kostenlos erneuern würde, deshalb musste sie dort nochmal hin. Aber der Protagonsit weiß ganz genau, dass sie auch danach wieder dorthin zurück gehen würde, weil der Zahnarzt sie nicht auf ihre problematischen Zähne hinweisen würde, alle anderen (vernünftigen) Zahnärzte hatten das in der Vergangenheit nämlich schon getan. Aber man kann nicht den einfachen Weg gehen und einen Zahnarzt besuchen, dem die Probleme egal sind, offensichtlich bekommt man dadurch nur noch mehr Probleme. Zahnpflege ist wichtig, neue Zähne sind teuer. Aber: das muss sie selbst entscheiden.
Nach ein paar Stunden sinnloser Zeitverschwendung am Computer, er weiß schon gar nicht mehr, was er eigentlich genau getan hatte (warum vergeht die Zeit bei der Arbeit eigentlich nie so schnell?), zog er sich an und packte seinen Rucksack. Ein paar Kekse, eine Trinkflasche, etwas Geld und sein Buch packte er ein, um sich damit auf sein Fahrrad zu setzen. Er war auf dem Weg zum Strand. Vorher hatte er seine Freundin gefragt, ob sie mitkommen wollen würde, aber natürlich nicht. Er hatte jedoch gedacht, er könnte nicht jeden Tag am Hafen sitzen, er braucht mal eine Veränderung. Und etwa 25 Minuten später stand er dann mit den Füßen im Wasser.
Am Strand ist nicht viel los und der Protagonist empfindet es eigentlich als Beleidigung, diesen Strand als Strand zu bezeichnen. Eigentlich war es eher ein Stück land, auf das man Sand gekippt hatte, wo etwas flachere Stellen im Wasser waren. Besonders viel war nicht los, so wie immer. Es gibt bessere Badestellen in der Gegend, die man jedoch nicht so schnell mit dem Fahrrad erreichen könnte. Über eine Stunde hätte er fahren müssen, um an einen vernünftigen Strand zu kommen. Und er wollte ja nicht baden, er wollte lesen.
Er ging einmal von der einen zur anderen Seite durch das Wasser. Innerhalb von maximal 10 Minuten ist man den Strand einmal abgelaufen. Einige Kinder hatten im Wasser Spaß, was auch nur möglich war, weil sie Kinder waren. Wirklich tief genug zum Baden würde es erst hinter der Boje werden, die Boje markiert jedoch den Punkt, ab dem Schiffe und Boote erlaubt wären, dort würde man also schlecht schwimmen können. Nur Kinder und nicht besonders groß gewachsene Menschen könnten hier wirklich schwimmen.
Auf dem Weg in die Dünen, in die er sich mit seinem Buch setzen wollte, um von niemandem belästigt zu werden, kam ihm eine Frau entgegen, die nichts an hatte, außer eine Sonnenbrille. Hinter ihr stand eine Gruppe Chinesen, die sich vor der Sonne mit Regenschirmen schützte, und ihr irritiert hinter sah. Der Protagonist empfand diese Situation als absolut belustigend. Als er das erste mal hier am Strand war, war er auch von einer nackten Frau überrascht worden, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Manche Menschen nehmen es mit dem FKK Abschnitt, der etwas weiter weg liegt, nicht so ernst.
In den Dünen war er ganz alleine und konnte beobachten, wie die Chinesen ein Zelt aufbauten, das aussah, wie für 2 Personen. Nach und nach verschwanden sie alle darin, es waren bestimmt mindestens 8 Personen. Er dachte, etwas Schatten war gar nicht so dumm, aber in dem Zelt musste es unfassbar warm sein.
Weil er zu geizig ist, um sich eine Stranddecke zu kaufen, er ist wohl auch nicht oft genug da, damit es sich lohnt, saß er direkt auf dem Sand. Seine Kleidung würde er morgen sowieso waschen, denn er fand, dass es sich heute morgen noch nicht ganz gelohnt hatte. Jetzt war er so voller Sand, Sonnencreme und Schweiß, dass er froh war, wieder zuhause angekommen, einfach alles in die Wäsche zu schmeißen und sich unter die Dusche stellen zu können.
Geplant hatte er, bis 15 Uhr wieder zuhause zu sein. Gegen 14:30 Uhr hätte er starten müssen, aber er fand das Buch gerade zu spannend und blieb noch etwas. Das endete damit, dass er das Buch komplett bis zum Ende gelesen hatte und erst gegen 16:20 Uhr zuhause war. Dort befreite er sich schnell von dem Sand, legte seine Kleidung in die Wäsche, die er morgen anstellt, packte seine Cannelloni in den Ofen und schrieb eine Rezension zu dem Buch.
Jetzt ist er gespannt, ob er morgen Muskelkater haben würde, denn er war die fast 20km doch relativ schnell mit seinem Rad gefahren und das zum ersten mal dieses Jahr. Morgen würde er, abgesehen vom Wäschewaschen, noch zu Lidl gehen. Außerdem hat er auch schon das nächste Buch rausgesucht, bei dem er die ersten 50 Seiten lesen möchte, es wird wieder ein finnnisches Buch sein. Von der Autorin, die er so schlecht versteht. Aber was in seinem Regal steht, muss auch gelesen werden. Er möchte auch noch die beiden Kapitel für sein eigenes Buch schreiben, aber das wird morgen wohl etwas eng. Ob er alles von seiner To-Do-Liste geschafft hat, wird er morgen Abend berichten.
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100 Positive Tage
RandomEine Challenge für den Protagonisten, der versuchen wird, in Tagebuchform jeden Tag nur positiv zu berichten. Der Protagonist erhofft sich dadurch eine optimistischere Einstellung und ein besseres Weltbild. Ob das klappt, sehen wir in 100 Tagen