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Der Protagonist hat gestern vergessen, Kapitel 13 hoch zu laden, dabei hatte er es doch schon fertig. Dafür kommen heute dann zwei.

Als erstes von den fünf Büchern hat er jetzt "Das also ist mein Leben" ausgewählt. Aber den morgen hat er wie die letzten Tage auch ruhig begonnen. Tatsächlich ist er heute eine Stunde später aufgestanden als sonst, was wohl auch daran lag, dass er einfach erst später im Bett war.

Nach dem Frühstück machte er sich dann wieder mit seinem Vater zusammen auf den Weg. Ansonsten wollte immer noch keiner mitkommen. Seine Mutter wollte lieber ihre Serie weiter gucken, was er nicht verstand. Das Wetter war echt gut, warum sollte man den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen?

Am Hafen holten sich die beiden ein Eis und sein Vater sprach kurz mit einem Bekannten, der dem Protagonisten völlig unbekannt vor kam. Er mag das nicht, auf alte Freunde der Eltern zu stoßen. Die taten immer so, als wäre es ein Weltwunder, dass er erwachsen geworden ist. Es gab dann oft auch so seltsame Komplimente über sein Aussehen, was die Bekannten bestimmt als Kompliment für die Eltern meinten. Er fühlt sich dadurch aber immer belästigt.

Nachdem er sein Vanille und Schokoeis gegessen hatte, gingen sie ein Stück am Hafen spazieren. Es lagen deutlich mehr Segelboote im Hafen als sonst. Der Protagonist versteht die Segelfahrer nicht. Irgendwie sehen die alle gleich aus und verhalten sich auch gleich. Aber er wollte sich nicht zu sehr darauf konzentrieren, sondern das Wetter genießen. Im Wasser war auch jemand auf Skiern unterwegs, was er richtig gut konnte. Einige waren auch beim Kitesurfen. Wassersport ist nichts für den Protagonisten, aber er findet das immer nett anzusehen.

Während er mit seinem Vater am Wasser saß, schreib ihm seine Mutter, dass sie auf dem Heimweg bitte noch einkaufen sollten. Sie würden gerne nochmal grillen. Der Protagonist versteht nicht, warum an einem Feiertag geöffnet ist. Er fand es auch nicht angemessen, andere am Feiertag arbeiten zu lassen. Aber nun hatte er keine Wahl, sollte er ja noch Brot, Cremes und Pilze kaufen. Er hat Angst vor Pilzen. Aber seine Schwester isst diese gerne an Spießen. Er hatte schon immer Angst vor Pilzen, seit er denken kann. Als Kind hatte er geschrien, wenn seine Oma ihn im Kinderwagen an Pilzen vorbei schob. Deshalb mussten sie oft einen Umweg laufen. Daran kann er sich noch sehr gut erinnern, obwohl er da maximal drei Jahre alt war. In seiner Erinnerung waren die Pilze aber gigantisch groß, größer als Menschen. Und dunkel. Insgesamt einfach gruselig.

Der Protagonist würde niemals Pilze anfassen, deshalb war er dann froh, dass sein Vater dabei war, der die Pilze mitnehmen konnte. Irgendwie hatten sie dann insgesamt auch viel zu viel gekauft, aber das würde man in den nächsten Tagen noch alles essen können. Zuhause angekommen freute er sich immer noch darüber, dass er den Tag in der Sonne genießen konnte. Der Rest der Familie saß immer noch drinnen im Haus. Aber das müssen sie selbst wissen.

Vor dem Grillen saß der Protagonist dann auf der Terrasse und laß sein Buch. Er hatte sich für das oben genannte "das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky, weil er sich in der Hauptperson selbst wieder finden kann. Zumindest von dem, was man hinten drauf lesen konnte. Die ersten 120 Seiten hatte er nun auch schon gelesen, es ging viel schneller als erwartet. Jetzt kann er sagen, dass er sich immer noch gut in der Hauptperson wiederfinden kann. Der Tagebuchcharakter erinnerte ihn außerdem stark an die Bücher, die er selbst schrieb. Wie er das Buch insgesamt findet, wird er nochmal beurteilen, wenn er fertig gelesen hat.

Beim Grillen würde wieder wenig mit ihm gesprochen, aber da war er ganz froh drum, weil er so Zeit hatte, um über das Gelesene nach zu denken. Der Protagonist liest aus einem anderen Blickwinkel als die meisten, glaubt er. Er überlegt dabei immer, welche Strategien der Übersetzer genutzt hat. Bei seltsamen Formulierungen überlegt er, wie es wohl im Original dort gestanden haben könnte. Eine sehr direkte Übersetzung könnte oft genug Grund für eine seltsame Formulierung sein. Er überlegte dann, ob die Lektoren das nicht bemerkt hatten. Außerdem waren ihm auch schon einige Fehler aufgefallen, unter anderem die Auslassung von Satzzeichen. Er macht selbst natürlich auch Fehler, aber es liest auch niemand Korrektur und es wurde nicht von einem Verlag veröffentlicht. Es ist also deutlich weniger professionell.

Am Abend guckte er dann die Vorstellung der neuen Bauern bei Bauer sucht Frau. Das ist eine Sendung, die er schon seit seiner Kindheit guckt, weil seine Eltern das immer gesehen hatten. Auch nach so vielen Jahren begeistert er sich dafür.

Als Kontrast dazu wollte er danach einen Horrorfilm gucken. Der Protagonist guckt nicht gerne Filme, weil er es kompliziert fand, seine eigene Phantasie für mehrere Stunden am Stück abzustellen. Das muss man allerdings tun, um einen Film vollständig erfassen zu können, denkt er. Horrorfilme mag er jedoch sehr, schon seit seiner Kindheit. Damals war wahrscheinlich ausschlaggebend, dass seine Eltern ihm gesagt hatten, dass er das nicht gucken darf. Er fand oft gerade das gut, was seine Eltern ihm verboten. Als Teenager mochte er es, Dinge zu sehen, die schlimmer waren als die Realität. Davon hatte er oft genug zu viel. Er fand es außerdem lustig, sich selbst absichtlich zu gruseln. Heute guckt er weniger Horrorfilme, aber das liegt wohl eher daran, dass er insgesamt kaum noch Filme sah. Wenn, dann Horror oder Marvel.

Für morgen nimmt sich der Protagonist vor, weiter an seiner eigenen Geschichte zu schreiben, war er heute nicht weiter gekommen. Die Natur am Hafen hatte ihn inspiriert, immerhin bestehen große Ähnlichkeiten zu der Szenerie in seiner Geschichte am Strand.

Sollte das Wetter wieder so gut sein, möchte er auch noch etwas weiter auf der Terrasse lesen. Irgendwie machte ihm das draußen mehr Spaß. Einen sinnvollen Grund gibt es dafür wahrscheinlich nicht, man liest ja nicht anders, nur weil man woanders sitzt.

Morgen wird der Protagonist berichten, wie er mit seiner Geschichte weiter gekommen ist.

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