Heute hat er wieder viel geschafft, findet der Protagonist. Auch wenn er so aufgewacht war, wie unter der Woche sonst auch immer, war er damit ganz zufrieden. Es regnete, also war es auch nicht so schlimm, dass die Wäsche noch nicht angestellt war. Wie sollte das auch möglich sein, wenn er noch in der zuwaschenden Bettwäsche lag?
Als er die Maschine dann angestellt hatte, setzte er sich an seinen Schreibtisch und schnitt den Stoff seines Clons zurecht. Er sollte ja die zwei Handtücher nähen. Dafür war der Stoff wirklich nicht geeignet, er zerbröselte schon beim Schneiden. Er war froh, dass er vorher nicht gesaugt hatte, denn spätestens nun wäre es dringend notwendig. Trotz der schlechten Qualität des Stoffs ist er mit den Endergebnis sehr zufrieden. Er hing die Handtücher an Haken in seiner Küche, um seinem Clon davon ein Bild schicken zu können, wie sie nun fertig aussahen. Dieser war damit ebenfalls zufrieden. Und warum ist das so ein schlechter Stoff, das könnte man sich noch fragen. Aber die Antwort ist ganz einfach: es geht um das Motiv, da ist nämlich Spongebob drauf. Auf einem mit Patrick und auf dem anderen mit Garry. Manchmal ist Optik wohl wichtiger. Nun hofft der Protagonist, dass die Handtücher sich nicht direkt in der ersten Wäsche auflösen, aber das Problem würde dann sein Clon haben. Im Moment liegen sie nur an der Seite, wo er über die Wochen alles sammelt, was er beim nächsten Besuch bei seiner Familie mitnehmen wollen würde. Dabei liegt eine Packung Smash, die er für seinen Vater mitbringt, ein Kühlakku, das er beim letzten Mal auf dem Rückweg mitgenommen hatte, um den Käse im Koffer kühl zu halten, und ein Paar gestrickte Socken für seine Mutter.
Während die Maschine noch lief, räumte er seine Nähmaschine weg, saugte den Boden und putzte das Badezimmer. Heute wäre es vor allem notwendig, die Dusche zu reinigen, weil sich um das Duschgel und das Shampoo schon Kalkkreise gebildet hatten. Mit den Sachen war er so beschäftigt, dass er mal wieder nicht dazu kam, vor 12 Uhr bei Animal Crossing Rüben zu kaufen. Aber gut, es gibt schlimmeres.
Zum Frühstück, was mal wieder erst gegen Mittag stattgefunden hatte, gab es ein Rührei, eine Kiwi, eine Scheibe Brot mit Käse und Marmelade, und ein Stück Schokolade. Die Wäsche konnte draußen in der Sonne trocknen, denn tatsächlich war nach dem morgentlichen Schauer der Himmel wieder blau geworden. Ziemlich schnell war die Bettwäsche schon relativ trocken, sodass er entschied, endlich mal seinen Duschvorhang zu waschen. Dieser ist für seine Dusche viel zu groß und so kommt es, dass er an allen möglichen Ecken auf dem Boden/an den Wänden aufliegt. Beim Duschen ist das kein Problem, aber so wurde vor allem der untere Rand nie wirklich trocken und es sammelte sich alles Mögliche daran fest. Eigentlich wollte er das aufschieben für den Tag, an dem er umziehen würde. Dann hätte er in seiner Wohnung direkt einen sauberen Duschvorhang (vorausgesetzt, er hätte dann überhaupt eine entsprechende Dusche). Das scheint sich ja alles aber noch etwas zu ziehen, der Protagonist rechnet damit, dass er bestimmt noch ein Jahr hier wohnen bleibt.
Nachdem er Animal Crossing gespielt hatte - Luzie hatte sich sehr über das Nagellack-Set gefreut, auch wenn er es in schwarzem Papier verpacken musste - ging er raus an den Hafen, um dort zu lesen. Eigentlich hatte er keine Lust, raus zu gehen, aber zwang sich dann einfach. Immerhin hatte er das Haus gestern schon nicht verlassen. Am Hafen befand sich ein Schlauchboot von der Polizei, ein größeres Polizei-Schiff und ein Polizeiauto. Auf der Brücke, die zur anderen Seite des Hafens führt, stand jemand und schrie in ein Megaphon. Leider konnte der Protagonist das nicht verstehen, aber interessant war es dennoch. Kurze Zeit später kam auch schon das Schiff, das Rundfahrten anbietet, und versperrte seine Sicht.
Das Personal des Schiffs wollte am Hafen neues Wasser tanken. Dafür ließen sie einen Schlauch herunter, den man dann am Hafen anschließen kann. Die junge Frau, die oben auf dem Schiff stand und den Schlauch befestigen sollte, war dafür zu doof. Das Wasser lief nicht wie geplant durch den Anschluss auf dem Schiff, sonder spritzte in alle Richtungen. Erschrocken hatte sie den Schlauch genommen und nach draußen gehalten. Dort saß der Protagonist auf seiner Bank. Dicke Wassertropfen kamen auf ihn herunter, sein Buch wurde davon durchnässt und er konnte zum Glück noch schnell genug wenigstens sein Handy in Sicherheit bringen. Selbst nachdem sie das Wasser endlich in den Griff bekommen hatte, kam sie nicht auf die Idee, mal nach unten zu gucken. Man hätte sich ja sonst entschuldigen müssen, das wäre wohl zu viel verlangt.
Immerhin schien trotz des starken Windes die Sonne, sodass das Buch trocknen konnte. Die Seiten wellen sich ein bisschen seltsam, aber da er das Buch ja nur aus einer zu verschenken Box hatte, war das nicht so schlimm. Die 50 finnischen Mark, die das Buch laut Aufkleber damals gekostet hatte, war es eh nicht mehr wert. Nachdem er 50 Seiten gelesen hatte, ohne nochmal bespritzt zu werden, packte er seine Sachen und ging nachhause. Er müsste noch die Wäsche abnehmen und zusammenlegen.
Zuhause angekommen tat er das dann auch, las aber noch weitere 10 Seiten. Im Moment wird das Buch gerade spannend. Zumindest hofft der Protagonist, dass die Hauptfigur nun bald endlich mal einen Ehemann finden wird, genügend Anwärter hatte es ja bereits gegeben. Darum geht es in dem Buch wohl nicht. Er glaubt, Hauptthema ist eigentlich die Zeit vor dem Bürgerkrieg in Finnland, wo die ersten politischen Spannungen aufgekommen sind.
Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensoße, weil er keine Lust hatte, seine Pfanne vom Frühstück sauber zu machen (er hat nur eine Pfanne). Am Abend wird er noch etwas tanzen und danach beim Fernsehen stricken. Für morgen ist auch schon alles vorbereitet und er freut sich schon fast auf die Arbeit, in dem Wissen, dass sein Chef ja nicht da ist, der ist mit seinen Enkeln irgendwo in Dänemark. Nach der Arbeit will er dann noch zu Aldi, mehr hat er nicht geplant.
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100 Positive Tage
RastgeleEine Challenge für den Protagonisten, der versuchen wird, in Tagebuchform jeden Tag nur positiv zu berichten. Der Protagonist erhofft sich dadurch eine optimistischere Einstellung und ein besseres Weltbild. Ob das klappt, sehen wir in 100 Tagen