Der Protagonist ist ganz zufrieden mit dem, wie er den Tag verbracht hatte. Aber erstmal will er berichten, wie es gestern abgelaufen ist, als er mit seinem Vater über das Jobangebot gesprochen hatte. Er fand, dass sein Vater nicht angemessen auf die Situation reagiert hatte. Er saß nur still da und sagte nichts. Er hatte auch keinen Rat und keine Bedenken. Er hatte letztlich gesagt, dass der Protagonist um weitere Informationen bitten soll. Immerhin haben sie dann zusammen überlegt, wie er auf die Mail antworten könnte. Manchmal fällt es dem Protagonisten schwer, höflich zu schreiben. Zumindest in dem Rahmen, wie es ältere Menschen oft erwarten.
Der Protagonist ist es von allen bisherigen Berufen, Praktikumsplätzen, von der Uni, natürlich auch von der Schule gewohnt, dass man einander duzt. In seinem Leben gibt es keine Situation, in der er jemanden "Sie" nennen müsste. Er tut das auch nie, selbst wenn er mit fremden Menschen spricht, weil er das einfach nicht gewohnt ist. Er fühlt sich genauso wenig angesprochen, wenn ihn jemand mit seinem Nachnamen anspricht. Er realisiert dann nicht, dass er gemeint ist.
Natürlich hat er noch keine Antwort auf die Mail bekommen, das hat er auch nicht erwartet. Immerhin hatte er erst heute morgen um 10 geschrieben, als er sich einigermaßen beruhigt hatte. Die Nacht konnte er wegen der ganzen Sache schlecht schlafen. Er hatte sich so viele Gedanken gemacht, die auch von seinem Schlafmittel nicht gestoppt wurden. Dabei war er sich vollkommen darüber im Klaren, dass es überflüssig war, sich über etwas Sorgen zu machen, bevor man alle Informationen bekommen hatte. Eigentlich würde sich das erst lohnen, sobald er die Antwort erhalten hatte. Er hofft nun, dass sich das Unternehmen morgen bei ihm meldet, damit er sich über das Wochenende nicht weiter Gedanken machen muss.
Seine Schwester hat immer noch Fußschmerzen und hat daher den ganzen Tag auf dem Sofa verbracht. Inzwischen kann sie zumindest einigermaßen laufen, die Treppe ist sie sogar einmal mehr hoch gegangen als notwendig gewesen wäre. Vielleicht würde sich das alles bis morgen oder zumindest im Laufe des Wochenendes lösen. Da morgens auch immer der mobile Bäcker beim Altenheim in der Nähe hält, machte sich der Protagonist im strömenden Regen auf den Weg. Er wollte seiner Schwester Kuchen holen, naja eigentlich wollte sie Kuchen holen, aber so weit kann sie vielleicht noch nicht gehen zufuß. Wahrscheinlich hatte sie auch einfach keine Lust, durch den Regen zu gehen. Der Protagonist isst nicht gerne Kuchen, zumindest nicht die klassischen Kuchen. Er mag Sahnetorten, weil der Kuchenanteil darin sehr gering bis nicht vorhanden ist. Kekse mag er auch. Manchmal wurde das zu einem Problem, wenn seine Freundin vorbei kam und an der Reihe war mit Kuchen. Sie holte logischerweise das, was ihr am besten schmeckte, so waren das meistens klassische Kuchen wie Käsekuchen oder Bienenstich. Das kann er auch essen, so ist es nicht. Besonders gerne tut er das aber nicht.
Danach sah er zusammen mit seiner Schwester die Fortsetzung der Berichte aus Monaco. Heute ging es um eine Südkoreanerin, die einen Hundesalon in Monaco eröffnet hatte und dort eine Art Luxus-Spa für die Haustiere anbot. Der Protagonist wunderte sich darüber, dass so viele Leute so viel Geld für ihre Tiere ausgeben. Wahrscheinlich könnte man das aber nicht generalisieren, immerhin wohnen in Monaco auch vor allem reiche Menschen.
Den Nachmittag verbrachte er hauptsächlich damit, nach weiteren offenen Stellen zu suchen, die zu ihm passen würden. Zwei hatte er gefunden, auf die er sich bewerben wollte, sollte ihm die zusätzlichen Infos in der Antwort des Unternehmens nicht gefallen. Er hat etwas Angst, da er eine alte Ausschreibung entdeckt hatte, die für eine ähnliche Stelle war. Diese wurde im September des letzten Jahres geschaltet. Im gefällt der Aufgabenbereich nicht und er kann sich gar nicht vorstellen, dass das Unternehmen auf Grundlage seiner Bewerbung und seines Lebenslaufs auf die Idee gekommen war, dass diese Stelle wirklich zu ihm passen würde.
Er versucht, sich nicht zu sehr da hinein zu steigern. Immerhin wäre es auch möglich, dass es sich um eine ganz andere Stelle handeln würde. Eine, die mehr mit dem zutun hatte, worauf er sich beworben hatte. Aber wenn nicht, dann hatte er nun zumindest schonmal zwei weitere Stellen markiert, die er sich dann in den nächsten Tagen genauer ansehen könnte.
Ein weiteres Kapitel konnte er für seine Geschichte auch noch schreiben, so hat er nun schon drei der geplanten vier Stück geschafft. Wenn er das letzte nicht mehr schaffen würde, würde er sich nicht zu sehr darüber ärgern, immerhin ist morgen wieder Freitag. Das würde bedeuten, dass alle nur bis Mittag arbeiten und er würde die Zeit dann wahrscheinlich lieber mit der Familie verbringen. Samstag sowieso. Und Sonntag würde er damit verbringen, hoffentlich mit dem Zug nach Plan nachhause zu fahren. Er machte sich deshalb jetzt schon etwas sorgen, musste er doch so oft umsteigen und hatte dafür immer kaum Zeit. In letzter Zeit war es bei einer Anschlussstelle so häufig zu Verspätungen gekommen, dass es schon fast unwahrscheinlich war, dass er seinen gesamten Fahrtverlauf nach Plan schaffen würde. Aber auch da will er sich noch nicht zu viele Gedanken machen, immerhin ändert das auch nichts.
Zum Abendessen kam ein kleiner Streit auf, denn es gab Lasagne. Der Protagonist isst eine Gemüselasagne. Er ist ja Vegetarier. Scheinbar wollte man sich gerne mit ihm darüber streiten, ob es sich dabei überhaupt um eine echte Lasagne handelt. Da er Streit nicht mag, akzeptierte er, eine "falsche" Lasagne zu essen. An dem geringen Horizont einer Person würde er alleine wenig ändern können. Er versteht auch nicht, warum man sich über das Essen einer anderen Person aufregen sollte. Ihn interessierte noch nie, was andere Leute essen. Das geht ihn doch gar nichts an.
Da er es heute wieder nicht geschafft hatte, in seinem Buch weiter zu lesen, nimmt er sich dies für morgen vor. Er möchte außerdem wieder etwas mehr entspannen und nicht zu viel über Arbeit nachdenken. Er hofft, dass er nicht von seinem Chef angerufen wird.
Morgen wird er berichten, ob er schon eine Antwort von dem Unternehmen bekommen hat.
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100 Positive Tage
RandomEine Challenge für den Protagonisten, der versuchen wird, in Tagebuchform jeden Tag nur positiv zu berichten. Der Protagonist erhofft sich dadurch eine optimistischere Einstellung und ein besseres Weltbild. Ob das klappt, sehen wir in 100 Tagen