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Der heutige Tag war etwas besser als gestern. Der Protagonist ist wie gewohnt zu früh aufgewacht und überlegt jetzt, ob er seinen Wecker auf diese Uhrzeit stellen sollte. Wach ist er dann eh. Morgens schien direkt die Sonne in die Wohnung und das Thermometer zeigte 42 Grad, was natürlich verstärkt wird, da die Sonne direkt aufs Thermometer strahlt. Eigentlich sind es nur 30 Grad.

Bei der Hitze ging er ohne Jacke aus dem Haus, aber mit geschlossenen Schuhen, weil sein Chef den Sperrmüll schon vorbereiten wollte. Auf dem Weg zur Arbeit konnte er ihn bereits mit der Schubkarre laufen sehen. Darin befanden sich jede Menge Bücher und Zettel, die sein Chef noch von der Zeit übrig hat, in der er bei der Universität anestellt war und seinen Doktor geschrieben hat. Der Protagonist glaubt, dass man die meisten Bücher teuer verkaufen könnte, weil sie eben schon so alt sind und mit Sicherheit selten. Aber da sie feucht waren und nach Keller rochen, er auch nicht mit dem Chef diskutieren wollte, warf er fast alles in den Müll, bis auf ein Brief. Dieser kam von Angela Merkel, von 19hundert irgendwas, das genaue Jahr hatte er sich jetzt nicht gemerkt. Der Brief war mit Schreibmaschine geschrieben, aber per Hand unterschrieben. Der Protagonist dachte, dass man sowas nicht wegschmeißen könnte und brachte den Brief ins Büro. Jetzt überlegt er, was er wohl noch alles weggeschmissen hat, möglicherweise waren da noch ganz andere Schätze mit dabei.

Beid er Arbeit hatte der Protagonist zum Glück nicht so viel zu tun. Um halb 11 fing dann noch ein starkes Unwetter an und er beobachtete, wie von der Baustelle gegenüber die Dachplatten wegflogen. Kurz darauf kam auch schon jemand von der unteren Etage, denn es regnete auch im Bürogebäude rein. Sein Chef gab der Person einen Eimer, der das Wasser auffangen sollte. Besser kann man spontan auf sowas wahrscheinlich sowieso nicht reagieren. Möglicherweise sind von unserem Dach ja auch Platten geflogen. Der Regen hörte gar nicht mehr auf, also fuhr ihn sein Chef mit dem Auto zur Druckerei, denn der Protagonist hatte zwei Plakate drucken lassen für Werbung. Nicht für das Unternehmen, sondern weil sein Chef eine Werkstatt vermieten möchte. Das Plakat musste er vorher selbst designen, aber es sollte gut genug sein. Wahrscheinlich erkennt man gar nicht, dass es nicht professionell gemacht wurde.

Zwischendurch war er kurz zuhause, aß zwei Scheiben Brot und bereitete für den Abend Karotten vor. Eigentlich sollte heute gegrillt werden, aber bei dem Wetter kann man sich darauf nicht verlassen. Und wenn es unerwartet doch dazu kommen sollte, könnte er die Karotten auch morgen noch machen. Immerhin sind sie jetzt schonmal fertig geschnitten. So war sein Plan.

Der Schuppen, in dem gerade alle Möbel stehen, die auf den Sperrmüll sollen, ist auch nicht regenfest. Scheinbar ist einer der Balken verschimmelt und man müsste mal alles neu machen. Das bedeutet natürlich, dass es schwieriger sein würde, alles zu tragen, immerhin ist es nass doch relativ rutschig. Wenigstens sollten noch einige andere Leute kommen, um beim Tragen zu helfen.

Nachdem zum vereinbarten Zeitpunkt nur der Protagonist und sein Chef vor Ort waren, kamen wenigstens etwas später noch ein paar Freunde des Chefs zur Hilfe. Sonst hätten sie das ganze wohl nie hinbekommen. Eine Stunde haben sie zu fünft daran gearbeitet, leer ist der Schuppen vermutlich nicht mal zur Hälfte. Aber von den anderen Sachen möchte sich sein Chef nicht trennen. Danach gabs belegte Brötchen, fürs Grillen war das Wetter nicht beständig genug. Auch wenn der Protagonist seine Karotten fertig hatte, griff er direkt zu. Immerhin könnte er so doch ein Essen sparen. Die Karotten wird er dann abends nur noch kochen und für später in den Kühlschrank legen. Immerhin würde er sie dann morgen nur noch erhitzen müssen und damit viel schneller mit dem Kochen fertig sein. Zu den belegten Brötchen gabs Astra Rakete. Dieses Bier aus Hamburg, aber mit Zitronen-Geschmack und Wodka. Es schmeckt ja grauenhaft und vor allem wirkt es auch direkt. Die anderen Leute sprachen alle gleichzeitig und der Protagonist fand diese Unterhaltung sehr anstregend. Da hilft auch kein Alkohol. Selbst alkoholisiert ist er dazu in der Lage, still daneben zu sitzen und zu beobachten, was bei den anderen wohl nicht der Fall ist.

Der Support von Ubisoft hatte sich nochmal gemeldet und dabei selbst übertroffen. Er hatte eine Mail bekommen mit folgender Nachricht:

"Ich entschuldige mich aufrichtig für die verspätete Antwort. Wir waren in letzter Zeit sehr beschäftigt und arbeiten daran, alle eingehenden Supportfälle zu beantworten.

Ich verstehe, dass der Grund, warum Sie uns kontaktiert haben, Probleme mit dem Abonnement für Just Dance sind."

Ach wirklich? Ist ja nicht so, als hätte der Protagonist gestern bereits 3 Stunden darüber mit dem Support diskutiert. Er gibt das jetzt auf. Dann hat er zwar kein Abonnement, aber er spart sich auch Geld. Ein bisschen scheiße ist das schon, denn das Spiel macht ihm wirklich Spaß und ohne das Abo ist die Songauswahl begrenzt. Aber ändern lässt es sich offensichtlich auch nicht, denn der Support ist wahnsinnig ungeeignet, um mit Kunden Porbleme zu lösen. Er hat das Gefühl, dass der Support auch gar kein Deutsch kann und nur vorgefertigte Antworten durch Google Übersetzer schickt. Anders lässt sich der Mist nicht erklären.

Für morgen nimmt er sich vor, zu Netto zu gehen. Dort sollen Spongebob-Handtücher im Angebot sein. Seine Schwester hatte eins gekauft und gesagt, er könnte das haben, sollten die Handtücher bei ihm direkt ausverkauft sein. Er hat deshalb das Gefühl, dass er möglichst bald hingehen sollte, um seiner Schwester antworten zu können. Außerdem braucht er dringend neues Wasser und auch etwas Saft könnte nicht schaden. Wenn das Wetter gut ist, möchte er außerdem am Nachmittag draußen am Hafen sitzen und weiter in seinem Buch lesen. Vielleicht würde er sogar bis Seite 100 kommen. Das wäre ein gutes Ziel, am Wochenende das Buch fertig lesen. Und er muss noch 4 Kapitel schreiben, für sein eigenes Buch. Schließlich hatte er das letzte Woche nicht geschafft. Aber er will sich auch nicht zu sehr stressen, zwei Kapitel würden zur Not auch reichen.


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