24

2 0 0
                                    


Der Protagonist hat heute viel geschafft. Morgens um 6 stellte er direkt seine Waschmaschine an, denn die Handtücher sollten rechtzeitig auf den Balkon gehängt werden, bevor es regnen würde. Nach einem ungewöhnlich ausgiebigen Frühstück hing die Wäsche auch schon. Auf dem Balkon waren laut Thermometer 34 Grad, sodass es kein Problem sein sollte, dass alles vor dem Gewitter und Regen trocknen würde.

Kurz danach machte er sich auch direkt auf den Weg zu Edeka, um ein paar Kleinigkeiten zu holen. Tatsächlich hatte er dann so viele Kleinigkeiten gekauft, dass sein Einkauf teurer war als erwartet, aber er will darüber nicht zu sauer sein. Immerhin hatte er etwas Popcorn für heute Abend und ein bisschen finnische Schokolade. Den Lakritzlikör gabs natürlich nicht, aber sowas ist auch nicht lebensnotwendig.

Zuhause angekommen schwitzte er schon wie nach einem Marathon, zumindest glaubt er das, denn er war ja noch nie einen Marathon gelaufen. Nachdem er alles in den Kühlschrank gepackt hatte, prüfte er die Handtücher, die jedoch noch nass waren. Bei seinem Einkauf hatte er einen fertigen Salat gekauft, den er morgen mit den Wraps essen wollen würde. So würde er auch nichts übrig haben. Sollte es zu viel für die Wraps sein, könnte er den Rest auch einfach so essen. Es gab auch endlich die Cola Light und das Focaccia. Somit wäre er zumindest über das Wochenende gut ausgestattet, auch wenn er vielleicht noch einmal Wasser holen müsste.

Nach etwas Erholung zuhause ging er dann noch zum Bäcker. Er wollte schließlich den Kuchen holen für heute Nachmittag, wenn seine Freundin vorbei kommen würde. Beim Bäcker angekommen war er auch fast direkt an der Reihe, es war kein anderer Kunde da. Er bestellte zwei Stücke von der Himbeertorte, da kam gerade ein älterer Herr mit weißen Haaren herein, stellte sich hinter ihn und fragte: Was kostet denn ein halbes Mischbrot?

Die Verkäuferin antwortete ihm, ging an eine andere Kasse und bediente diesen Herren, obwohl der Protagonist doch gerade an der Reihe war und eigentlich auch schon bestellt hatte. Darüber war er irritiert und überlegte kurz, zu einem anderen Bäcker zu gehen. Eigentlich sollte man einen Kunden so nicht behandeln, findet er. Aber er hatte auch keine Lust, nochmal woanders hin zu gehen. Dennoch nimmt er sich vor, ab sofort einen anderen Bäcker aufzusuchen.

Er musste dann noch schnell saugen und putzen, bevor seine Freundin kam. Zumindest das Badezimmer wollte er schick haben, wenn sie kommt. Um dabei mehr Spaß zu haben, stellte er sich etwas Musik an. Die Wäsche war dann auch schon trocken, diese legte er dann schnell zusammen und in den Schrank. Somit war er noch vor dem schlechten Wetter fertig und bereit, dass seine Freundin kommen würde.

Da das Gewitter und der Regen dann doch relativ stark war, hatte er ihr gesagt, dass sie ruhig etwas später kommen könnte. Sie benötigt etwa 15 Minuten, um zu ihm zu gehen, gegen 15 Uhr wollten sie sich sehen. Da das Wetter gegen 14:30 besser wurde und auch der Regen aufgehört hatte, wartete er nun auf die Nachricht seiner Freundin, dass sie auf dem Weg war. Es ging immer mehr auf 15 Uhr zu und er hatte immer noch keine Nachricht erhalten. Das Wetter konnte nicht der Grund sein, also regte er sich darüber auf. Es war bereits 15:10 und sie hatte noch nicht geschrieben. Worauf wollte sie denn warten, dass der Regen wieder begann?

Der Protagonist mag Unpünktlichkeit nicht, vor allem wenn es keinen Grund gibt. Er findet, das ist unhöflich gegenüber den anderen Menschen, deren Zeit dadurch verschwendet wurde. Außerdem wusste er ja, dass sie zuhause saß und Instagram Reels schaute, da sie ihm die ganze Zeit welche in den privaten Nachrichten weiter leitete. Eigentlich wollte der Protagonist ja positiv denken, aber heute findet er, dass man sich auch mal aufregen darf. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, den Kuchen einfach selbst zu essen. Ab einer gewissen Zeit lohnt sich das alles eh nicht mehr, denn sie würde ja um 18 Uhr spätestens wieder gehen müssen. 

Wenn sie keine Lust auf ein Treffen hat, wundert er sich, warum sie ihn gefragt hatte. Immerhin hatte sie das ganze aktiv initiiert. Sie hatte gefragt, wann sie sich treffen wollen. Er hatte gesagt, er könne jeden Tag. Dennoch wurde das Treffen auf Donnerstag wie immer gelegt, was ihm zusagte. Sie hätte aber auch jeden anderen Tag kommen können. Er versteht deshalb nicht, warum sie es nicht schafft, bei dem von ihr gewollten Treffen an dem von ihr gewählten Termin pünktlich zu sein.

Eine halbe Stunde nach vereinbartem Termin kam sie dann doch noch vorbei. Jetzt überelgt der Protagonist, was er beim nächsten mal macht, wenn sowas nochmal vorkommt. Immerhin war sie pünktlich wie besprochen um 18 Uhr gegangen.

Zum Abendbrot gabs bei ihm den Rest Karotten von Montag zusammen mit Kartoffelkräutertaschen und Hollandaise. Möglicherweise war das schon das letzte mal vor dem Sommer, dass er Karotten kochen würde, weil es dafür einfach zu warm war. Deshalb wollte er diese heute umso mehr genießen.

Abends läuft auch noch Germanys Next Topmodel. Die letzten Folgen fand er leider nicht so spannend und irgendwie kann er sich auch für keinen einzigen Teilnehmer begeistern. Normalerweise hat man schnell einen Favoriten, aber diese Staffel wurde kaum persönliches aus deren Alltag gezeigt. Es war quasi unmöglich, den Charakter der Teilnehmer einzuschätzen. Er würde bei den Männern wahrscheinlich am ehesten Linus gewinnen lassen, bei den Frauen fand er keine besonders sympathisch.

Für morgen nimmt sich der Protagonist vor, entweder ein weiteres Kapitel für seine Geschichte zu schreiben oder etwas in seinem Buch zu lesen. Das wäre abhängig vom Wetter. Bei gutem Wetter würde er lieber draußen lesen. Außerdem muss er auch noch das Kleid von seiner Schwester nähen, dafür wollte er sich morgen endlich Zeit nehmen.

Da er immer noch keine Antwort von dem Unternehmen bekommen hatte, würde er morgen weitere Bewerbungen schreiben. Er hatte sich vier markiert und würde morgen noch einmal genauer drüber schauen, was davon für ihn passen könnte. Auf mindestens eins will er sich bewerben, vielleicht sogar alle vier. Das wird er dann berichten.

100 Positive TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt