Der Protagonist hat heute das Wetter genossen. Erneut von Geräuschen auf dem Flur geweckt, wachte er um 8 Uhr auf. Sein Nachbar hielt es für notwendig, seine Gespräche im Flur zu führen statt bei sich in der Wohnung. Erst konnte man zwei Männer hören. Gegen 9 Uhr kam noch eine Frau hinzu. Er überlegte, ob sich sein Nachbar vielleicht ausgeschlossen hatte und deshalb im Flur stand für über eine Stunde. Er sah durch den Türspion, durch den er sehen konnte, dass die Wohnnugstür weit offen stand. Auch die Tür ins Badezimmer war weit offen und so konnte er sehen, wie modern die Dusche war.
Er hatte sich schon immer gefragt, ob die anderen Wohnungen in diesem Gebäude genauso geschnitten waren wie seine. Das hatte sich zumindest bei dieser einen Wohnung nun bestätigt, denn auch beim Protagonisten befindet sich das Badezimmer direkt hinter der Eingangstür, dazwischen nur etwa 60 cm Flur. Allerdings ist sein Bad älter als das seines Nachbarn. Er hofft schon länger, dass seine Vermieterin das Bad renovieren würde, aber das gestaltet sich wohl schwierig, wenn man in der Wohnung wohnt. Immerhin wurde vor 3 Jahren seine Küche erneuert. Darüber hatte er sich damals so gefreut, denn kurz vorher war der Kühlschrank in der alten Küche verschimmelt. Das hatte er seiner Vermieterin nie gesagt, umso besser war es, dass kurz danach ein neuer eingebaut wurde.
Gegen 10 Uhr frühstückte er noch schnell. Vorher war das nicht möglich, weil ihm ja morgens immer schlecht wird, allein schon bei dem Gedanken, etwas essen zu müssen. Da er gegen 11 Uhr bei dem Unternehmen einen weiteren Termin hatte, musste er aber vorher unbedingt etwas essen, denn er wollte dort bei der Hitze nicht zusammenbrechen.
Da er beim letzten mal für seine Kleidung kritisiert wurde, dazu wurde ja noch gesagt, dass er sich nicht verkleiden soll, hatte er sich für seinen normalen Look entschieden. Ein T-shirt mit Zeichnungen aus der samischen Mythologie, eine leichter Stoffhose mit blau-weißem Muster, seine Sandalen. Dieses mal hatte keiner seine Kleidung angesprochen, aber das muss auch nichts heißen.
Der Termin heute hatte ihm überhaupt nichts gebracht. Das war ihm auch schon vorher klar, aber nicht hin zu gehen, dann könnte man hinterher immer sagen: was wäre wenn? Auch wenn sich die Sinnlosigkeit bestätigt hatte, schadet es nicht, dass er dort war. Hinterher weiß er genauso wenig wie vorher, hat aber auch kein weiteres Interesse, nach zu fragen. Ihm wurde letzten Dienstag immerhin gesagt, dass man sich bei ihm melden würde. Wenn das nicht passieren würde, wäre ihm das inzwischen egal. Er rechnet nicht damit und wäre viel mehr überrascht, wenn doch noch was kommen sollte. Er hatte außerdem festgestellt, dass sie ihn viel dringender brauchen als er sie. Scheinbar haben sie echt Probleme, diese Stelle zu besetzen.
Nach einer kurzen Pause zuhause holte er sich dann endlich das Eis, das er gestern schon wollte. Naja kein Spaghettieis, sondern drei Kugeln, Stracciatella, Tiramisu und Karamell. Da es nur noch kleine Becher (für 1 Kugel) und große Becher (für 5 Kugeln) gab, hatte ihm der Verkäufer einfach 5 Kugeln gegeben, darüber beschwert er sich natürlich nicht. Stracciatella hatte nach fast gar nichts geschmeckt, Tiramisu und Karamell hingegen waren sehr lecker. Hinterher dachte der Protagonist, er hätte einfach direkt nur Karamell nehmen sollen. Aber das wäre vielleicht auch langweilig gewesen.
Das Wetter war immer noch so gut, dass er sich dagegen entschied, an seinem Laptop zu sitzen und weitere Kapitel für sein Buch zu schreiben. Stattdessen hatte er am Hafen gesessen und sein schwedisches Buch zuende gelesen. Jetzt hat er einen Sonnenbrand auf den Armen. Dafür ist dieses Buch endlich durch und er hat auch schon eine Rezension dazu geschrieben. Als nächstes wird er wahrscheinlich wieder ein deutsches Buch lesen, einfach um sein Gehirn etwas zu entspannen. Schwedisch war zwar deutlich einfacher als Finnisch, aber das könnte auch an dem Schreibstil der beiden Autorinnen liegen, dennoch möchte er erstmal wieder ein Buch lesen, bei dem er jedes Wort versteht. Dafür hat er vier Bücher zur Auswahl, er wird sich wahrscheinlich für "Die Reporterin" von Teresa Simon entscheiden. Das interessiert ihn von den vier Büchern nämlich am wenigsten und er hebt sich gerne das beste für den Schluss auf. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen (oder so).
Zum Abendessen gab es, welch Überraschung, mal wieder Focaccia. Ihm wird durch das Schreiben dieses Tagebuchs erst klar, wie häufig er Focaccia isst. Dabei hatte er vorher gedacht, dass er fast nur Nudeln isst. Vielleicht sollte er nach Beendigung dieses Buchs eine neue Challenge machen "100 Tage ohne Focaccia". Das ist ein Scherz, das wäre natürlich nicht besonders interessant und warum sollte er eines seiner Lieblingsessen für 100 Tage aus seiner Küche verbannen?
Jetzt nimmt er sich vor, sobald er das Kapitel hochgeladen hat, noch etwa eine Stunde zu tanzen, Just Dance. In 8 Tagen läuft sein kostenloser Probemonat bei Just Dance Unlimited ab und das will er noch ausnutzen, jetzt wo es ihm schon besser geht. Er hustet zwar jeden Morgen und jeden Abend gefühlt 10 Minuten am Stück, ansonsten bemerkt man aber nichts mehr davon, dass er krank war.
Eigentlich wollte er heute auch noch in die Drogerie, aber er hatte gesehen, dass dort ab Montag einige der Dinge im Angebot sein würden, die er kaufen muss. Deshalb wartet er einfach noch zwei Tage, so lange würde er mit seinen restlichen Sachen wohl auskommen.
Morgen will er seine Handtücher waschen und die beiden Kapitel für sein Buch schreiben. Natürlich muss er auch noch putzen und da nimmt er sich vor, dieses mal auch die ganze Wohnung zu wischen. Das macht er zu selten. Das Wetter soll so schlecht sein, es soll den ganzen Tag regnen, sodass er ausreichend Zeit haben sollte, um alles gründlich zu reinigen. Vielleicht würde er es auch schaffen, die ersten Kapitel in seinem neuen Buch zu lesen. Und nach Möglichkeit würde er morgen wieder tanzen. Das hängt davon ab, wie schnell die Wäsche trocken ist, denn bei Regen hängt diese in der Wohnung und dadurch hat er kaum Platz, um sich zu bewegen.
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100 Positive Tage
RandomEine Challenge für den Protagonisten, der versuchen wird, in Tagebuchform jeden Tag nur positiv zu berichten. Der Protagonist erhofft sich dadurch eine optimistischere Einstellung und ein besseres Weltbild. Ob das klappt, sehen wir in 100 Tagen