Kapitel 2

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--- Yuki ---

Noch kurz blieb es still. Die zwei Personen sahen zu dem Ort, an dem der Waschbär gerade gestanden hatte. Dann rührte sich der Hokage. „Gut." Sagte er, doch in seiner Stimme schwang noch immer etwas schweres mit. Nichts war gut, aber immerhin war es geregelt. Für ihn, aber nicht für Yuki. Guren hatte im Turm alle Beobachter getäuscht, doch jemanden hatte sie nicht getäuscht. Paccun. „Hokage-sama." Der alte Mann wollte sich gerade abwenden, als er sie noch einmal musterte. „Ja?" War sie zu forsch, wenn sie danach fragte? Doch sie musste sich gegen ein ganzes Lager stellen und einen Befehlshaber ermorden. Halbherzig oder zögerlich konnte sie diesen Befehl nicht erfüllen. „Guren macht Unsichtbar und schwer zu detektieren, aber unser Geruch verrät uns." Sie sagte es gerade heraus und der Hokage verstand sofort. Er nickte. „Der Geruch muss überlagert werden. Ich werde Kurenai schicken. Sie wird für dich zu den Inuzuki gehen. Wenn jemand Mittel kennt, um Nasen zu täuschen, dann sind es jene, die sich auf ihre Verlassen und um ihre Schwäche kennen." Inuzuki. Kibas Familie. Der Name war wie ein Stich in ihrem Herzen, doch sie unterdrückte ihn. Sie brauchte dieses Mittel, wenn sie zu Kiba zurück wollte. Sie hatte ihm doch versprochen auf ein Date im Kimono mit ihm zu gehen. „Ich lasse es dir in deine Wohnung bringen. Niemand wird fragen stellen." Ihre eigentliche Wohnung. Die Wohnung, die sie mit Kakashi teilte. Bald würde Mara für sie darin wohnen. Yuki dachte, es wären nur kleine Aufträge, doch wie lange würde sie wohl für den Krieg unterwegs sein? Erst der Mord im Kumo Lager, dann begleitete sie Suna und wartete dort auf neue Befehle. Wie sie wohl lauten würden? Würde sie lange weg sein? Yuki war noch immer unter dem Umhang, als der Hokage zur Tür blickte. Er trat herüber und öffnete sie selbst. „Kurenai. Ich habe einen Befehl." Er erklärte es der verwirrten Kurenai. Sie beäugte die verhüllte Yuki, aber stellte keine Fragen. „Bringe es unauffällig in Kakashis Wohnung." Als Kurenai verschwand, blickte der Hokage zu der letzten Person im Raum. Yuki. „Okami. Bereite dich vor. Breche so schnell wie möglich auf. Alles wichtige habe ich in der Schriftrolle notiert." Er ging zum Schreibtisch und griff danach, ehe er sie Yuki hinhielt. Diese nahm sie an sich und steckte sie in ihre Gürteltasche. „Braucht ihr einen Bericht?" Fragte sie, als sie die Rolle verstaut hatte. Der Hokage schüttelte den Kopf. „Wir werden vom Erfolg hören. Solche Neuigkeiten verbreiten sich schnell. Es darf so wenig Kontakt wie möglich bestehen um dich zu schützen." Kein Kontakt. Keine Hilfe. Sie klang gefasst und doch ertrank sie in Angst. Selbst sie spürte die Grausamkeit des Wegen, der für sie bestimmt wurde. Trotzdem richtete sie sich auf. „Ich werde in 30 Minuten aufbrechen." Verkündete sie. Vieles ging ihr durch den Kopf. Alles was sie zurück ließ, doch egal wie sehr sie es vermisste. Jetzt durfte sie sich dort nicht mehr zeigen. Es gab kaum noch etwas, das sie besuchen wollte. Niemand durfte von Okami erfahren. Niemand Yuki sehen, während sie scheinbar bei ihren Freunden war, oder der ganze Plan würde scheitern. „Hokage-sama." Begann sie ein letztes Mal. Er hatte sich schon fast weggedreht um wieder hinter seinen Schreibtisch zu treten. „Ja?" „Okami ist kein Ninja Konohas, oder?" Fragte sie plötzlich und der Hokage sah sie traurig an. „Genau. Okami ist kein Ninja Konohas." Antwortete er verstehend. Das war alles was Yuki hören wollte. Es gab jetzt nur noch einen, den sie sehen wollte. „Darf ich noch zu Kakashi?" Fragte sie plötzlich, während der Hokage sich auf seinen Sitz setzte, als würde er von seinen Entscheidungen erdrückt werden. Unfähig weiter zu stehen. „Das darfst du. Aber es wird dir nicht viel bringen." Yuki sah herum. Wieso nicht? Würde Kakashi nicht mit ihr reden? War etwas passiert? Er war doch nicht? Hatte er gegen Itachi verloren? Jetzt gefror ihr Herz, doch es war der Hokage, der mit einer Mischung aus Aufmunterung und Traurigkeit zu ihr blickte. „Bei dem Versuch Kurenai und Asuma zu retten, wurde er von Itachi verletzt. Er liegt bewusstlos im Krankenhaus, aber er wird es schaffen. Zimmer 301." Kurz war Yuki das Herz stehen geblieben, jetzt schlug es erleichtert weiter. Itachi. Sasukes Bruder. Vor einer Stunden, die ihr nun wie Jahre vorkamen, hatte sie Sasuke aufgehalten Rache an seinem Bruder zu suchen. Ihn dazu gebracht stattdessen Naruto zu helfen. Schlussendlich hatte sich also Kakashi ihm in den Weg gestellt. Scheinbar waren sie vor Team Reika gefunden worden. „Und Naruto und Sasuke? Was wurde aus ihnen?" „Sie sind wohlauf. Verletzt, aber im Dorf." „Danke." War alles, was sie noch sagen wollte. Endlich drehte sie ab und verwandelte sich wieder in den Kerl. Wer ihre Vergangenheit kannte, hätte sehen können, das sie wie Hisao aussah. Der 20 Jährige, den Kakashi in Nara gespielt hatte. Mit dieser Verkleidung verschwand sie aus dem Schloss, als hätte sie sich dort verbrannt. Sie wollte einfach nur noch weg. Eigentlich wollte sie sogar fliehen. Vor sich selbst und ihrem Schicksal, das sie so bereitwillig akzeptiert hatte. Noch immer fragte sie sich, wie es Kakashi verkraften würde, wenn er den Wechsel durchschaute. Wenn er begriff das Yuki zu Okami geworden war. War er bereits wieder wach, wenn sie ihr Leben aufs Spiel setzte um den Befehlshaber zu eliminieren? Oder würde er noch schlafen, nachdem sie das Versteck Nahe Sunagakures erreicht hatte? Als sie jetzt durch die Straßen lief, kam sie sich wie ein Fremdkörper vor, der schon gar nicht mehr in dieses Dorf gehörte. Keiner beachtete sie und niemand erkannte sie. Alle waren in ihrer eigenen Welt der Probleme gefangen, während Yuki zum Krankenhaus lief. Sie hatte längst alles, was sie brauchte, gepackt. Eine alte Angewohnheit aus ihrer Zeit bei den Anbu. Immer bereit sein für den nächsten Auftrag. Sie musste den Rucksack nur noch holen und darauf warten das Kurenai das Mittel für sie hinterließ. Sie war in ihre Gefühle versunken, als sich das Krankenhaus auch schon vor ihr erhob. Mit geschickten Bewegungen huschte sie unbemerkt in das Krankenhaus hinein. Nur Krankenschwestern waren hier, der Rest war in die Berge geflüchtet oder hielt Wache an der Stadtmauer. Bereit für den bevorstehenden Angriff. Es war so einfach für Yuki. Ehe sie sich versah, erreichte sie Kakashis Zimmer 301. Schnell schlüpfte sie ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Tatsächlich, dort lag ihr Ziehvater und schlief ruhig. Zu gerne hätte sie jetzt letzte, tröstende Worte von ihm gehört. Doch sie würde diese nicht bekommen. Jetzt musste sie eigene und andere Wege finden, sich selbst zu trösten. Mit leisen Schritten trat sie an das Bett heran und blickte zu ihrem Vater herunter. Das war der Moment, als sie das erste Mal Tränen fühlte. Sie schämte sich für ihre Entscheidung und doch würde sie den Weg gehen. Sie konnte nur hoffen, das Kakashi trotzdem irgendwann einmal Trost für sie fand. Sagte, das sie trotzdem den Weg in die Sonne nicht verloren hatte. „Ich schwöre dir, Dad." Fing sie plötzlich leise an. Flüsterte die Worte zu einer schlafenden Person. „Ich gehe den falschen Weg, aber ich komme zurück. Ich werde mich nicht verlieren. Ich werde es weiterhin nicht genießen. Wenn ich zurück komme, dann als die Yuki, die du kennst. Nur mit ein paar mehr Aufträgen." Sie spürte, wie eine Träne ihre Wange herunter lief, als sie sich vorbeugte und die Wange ihres Dads küsste. Die Träne glitt über ihre Nase und tropfte dann auf Kakashis Gesicht. Glitzerte im Schein einer Sonne, die nicht mehr für Yuki bestimmt war. Wenigstens jetzt nicht mehr. Sie nahm ihr versprechen ernst. Sie wollte zurück. Irgendwann wollte sie zurück und dann so stolz sein können, wie es möglich war. Vielleicht hatte sie gemordet, aber sie würde es nur, um mehr Leid zu verhindern. „Ich bereite 301 für die Evakuierung vor." Konnte Yuki auf dem Gang hören. Das war es also. Das war alles, mit dem sie sich von Kakashi verabschieden konnte. Er würde nichtmal wissen, das sie hier gewesen war. Als die Tür sich öffnete, huschte sie aus dem Fenster und verschwand.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt