Kapitel 60

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--- Kakashi ---

Es war ausgerechnet Sarutobi, der herantrat und Kakashis Krücke aufhob. Sie dem Weißhaarige reichte. „Ich ahne, wie du dich fühlst Kakashi. Ich wollte das nicht, aber jetzt kannst du nur eines für sie tun. Sie ist gegangen, doch irgendwann kehrt sie zurück. Es ist nicht für immer. Nur bis das Gröbste überstanden ist. Die erste, heiße Phase vorüber ist und wir alle unsere Verteidigungslinien formen konnten. Sie kommt wieder und wenn sie das tut, sollte hier ein Dorf sein, das auf sie wartet. Dort sollte ein Kakashi sein, der auf sie wartet und ein Ort, der ihr hilft alles zu verarbeiten, zu dem sie sich für Konoha zwingt. Tue das für sie Kakashi, statt die Bemühungen zunichte zu machen. Wäre das nicht in ihrem Sinn?" Sarutobi traf einen Nerv und gebrochen nahm Kakashi die Krücke an sich. Stützte sich darauf und langsam ließ ihn auch Kurenai los. Kakashi fühlte die bohrenden Blicke der Beiden. Beide musterten ihn nicht grundlos. Beide wogen ab, ob Kakashi in seinem Zustand vor hatte, seiner Tochter zu folgen und sie vor ihrem Schicksal zu bewahren, so, wie er das schon oft getan hatte. Er wäre verschwunden, egal, wie zerstört sein Körper und Geist waren. Es waren nicht die glorreichen Worte Sarutobis, die ihn zurück hielt. Auch nicht seine Gesundheit. Geschweige denn die Sicherheit des Dorfes. Es gab nur einen Grund für ihn zu zögern und zu warten. Guren. Er war ihre Nachricht gewesen. >Bitte vertraue mir. Bitte lass mich gehen. Bitte komm nicht. Mir geht es gut. Ich bin nicht allein.< Guren hatte es anders formuliert, doch genau das war ihre Nachricht gewesen. Kakashi hatte den kleinen Waschbär gefragt und den einen Satz gehört, der alles veränderte. Guren würde Yukis Weg bis zum Ende gehen und das Ende war nicht ihr Tod, sondern ihre Rückkehr. Egal, wie lange es dauerte, er würde dort sein. Er würde ihr beistehen, während Kakashi nur vertrauen konnte. Mehr blieb ihm nicht mehr übrig. Fast schon symbolisch klopfte es an der Tür. Der Hokage musste weiter und auch so wäre Kakashi gegangen. Das Gespräch war zu Ende. „Vielen Dank für eure Ehrlichkeit." Brachte Kakashi irgendwie über die Lippen, dann wandte er sich mühsam um und lief langsam aus dem Raum. Sarutobi folgte ihm mit seinem Blick, bis er die Tür öffnete und langsam verschwand. Es war Kurenai, die ihm folgte. „Kakashi." Fing sie unsicher an. Kakashi wandte sich nicht um. Er sah einfach nach vorn. „Ich komme klar." Brachte er über die Lippen. Lief einfach weiter. Er hatte gehofft Yuki dieses Schicksal zu ersparen, als er sie aus den Anbu herausholte. Er hatte gehofft, sie könnte einen ehrlichen, aufrichtigen Weg gehen. Einen, an der Seite ihrer Freunde. Doch dem war nicht so. Sie war ihrem Schicksal niemals entkommen und egal wie weit sie kam und wohin sie ging, sie würde ihm nicht entkommen. Sie wollte es auch nicht. Okami war ein Schatten, der keinen Regeln, keinen Bündnissen oder Verantwortungen zu folgen hatte. Sie konnte sich frei und unsystematisch bewegen. Der perfekte Schatten. Der perfekte Auftragsmörder. Als sie ging, hatte sie dieses Schicksal akzeptiert. Trotzdem war dort nun ein weißes Stirnband in seiner Schublade. Ihr Versprechen zurückzukommen. Er sollte es für sie bewahren und verwahren, bis sie kam und es sich zurückholte. Jetzt konnte er nur noch eines. Ihr vertrauen. Darauf, das sein Training. Jenes von Mara und Reika. Ihre Zeit als Anbu genauso wie ihre Zeit als Genin und Chunin gereicht hatte, das sie in ihre Rolle wachsen konnte. Sie war noch nicht bereit dafür gewesen, doch jetzt musste sie sich dieser Aufgabe stellen. An ihr wachsen, bevor sie daran scheiterte. Kakashi wusste, das Menschen ihr wahres Potenzial manchmal erst zeigten, wenn sie für etwas kämpften und einstanden. Wenn sie in die Ecke getrieben wurden und keine andere Wahl mehr hatten. So wie sein Team ihm das im Wellenbereich bewiesen hatte. Naruto. Sasuke. Sakura. Yukis Freunde, dessen Sicherheit er übernommen hatte. Wenn er jetzt die Nerven verlor und wegrannte. Wenn sie dann starben. Wie würde sich Yuki dann fühlen? Wenn sie zurückkam und ihre Freunde waren fort. Alles war fort für das sie diese Schmerzen auf sich nahm. Den Weg der Einsamkeit fast allein ging. Langsam humpelte Kakashi aus dem Gebäude. Erdrückt von der Schuld seiner eigenen Tochter nicht helfen zu können. Sie ihrem Schicksal zu überlassen. Er kam nicht weit, da erreichte ihn seine Erschöpfung. Mühsam stoppte er und lehnte sich an eine Häuserwand. Atmete müde ein und aus. Er war wach, aber nicht genesen und in diesem Moment wurde ihm das bewusst. Er musste sich jetzt ausruhen. Für sein Team. Er konnte nichts für Yuki direkt tun, aber für die Freunde, für die sie gegangen war. Es war nicht viel und doch alles, was Yukis Welt bestimmte. Der Grund für ihre Abreise und das Akzeptieren dieses Auftrages. „Kakashi?" Es war fast aberwitzig. Vor allem, weil ihn sonst nichts überraschte. Doch in diesem Augenblick war er unachtsam gewesen. Er könnte bei einem Angriff sowieso nichts tun. Er war völlig am Ende. Er drehte den Kopf und erkannte, das nicht weit entfernt eine überraschte Reika stand. Ihre Blicke trafen sich und ihre Augen weiteten sich. Sie verstand. Kakashi hatte den Hokagen besucht. „Du musst langsam machen. Du bist kreidebleich." Hastig kam sie zu ihm, als wäre es schon immer so gewesen. Nahm einen ihrer Arme und hievte diesen auf ihre Schultern. Stützte Kakashi, wie es Kurenai getan hatte. „Ich bring dich nach Hause und dann ruh dich bitte aus." Sie sah besorgt aus und er gab sicher kein gutes Bild ab. Er wusste nicht wieso, doch plötzlich fiel ihm etwas ein. Ein Vorschlag Yukis auf ein Date mit Reika zu gehen. Warum kam ihm das gerade jetzt in den Sinn? Jetzt, als all seine Gedanken Yuki galten und galten mussten. „Danke." Sagte er traurig und Reika half ihm langsam durchs Dorf. „Warst du bei ihm?" Fragte Reika leise. Keiner schenkte ihnen Beachtung. „Ja." War seine traurige Antwort. „Verstehe." Es brauchte nicht mehr. Reika verstand. Noch kam Yuki nicht zurück. Noch würde sie irgendwo durch die Welt wandern. Sie hatten seine Tür erreicht und er schloss auf. Dann half sie ihm in die Wohnung. Eine Wohnung voller Bilder eines glücklichen Mädchens. Würde sie bei ihrer Rückkehr die selbe Freude und das selbe Lächeln besitzen? Von Mara fehlte jede Spur. „Leg dich hin. Da war dein Zimmer oder?" Fragte Reika sanft. Half ihm bis zum Bett, ehe sie ihn sachte dort hinsetzten ließ. „Am Besten schläfst du etwas. Du musst wieder zu Kräften kommen." Bat sie, ehe sie zurückwich. Sie war fast an der Tür, als Kakashi etwas einfiel. „Konntest du sie erreichen?" Es war ihr doch um Akane gegangen. Sie war extra im Krankenhaus gewesen um von ihm nach einem Tipp zu fragen. Reika lächelte traurig. „Ja. Sie wird noch brauchen, aber endlich konnte sie weinen." Kakashi nickte. „Das ist immer der erste Schritt." Jetzt fühlte er diese Müdigkeit. Die, die ihn schon die ganze Zeit verfolgte. Reika war kaum zur Tür heraus, da war er schon eingeschlafen.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt