Kapitel 79

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--- Yuki ---

Plötzlich wurde es still. Nichts rührte sich mehr, während um Yuki verstreut Leichen auf dem Boden lagen. Acht Menschen waren ihr in dem Hauch eines Augenblickes zum Opfer gefallen, während sanfter Schnee zu Boden rieselte. Das Blut aufsaugte, das aus den Toten floss. Es war ein tragischer und trauriger Anblick. Die ersten Morde, die ihr niemand befohlen hatte, doch die nicht vermeidbar gewesen waren, wenn sie ihren Auftrag erfüllen wollte. Das also war sie nun. Das also war Okami. Sie kannte nicht einmal die Namen der acht Menschen. Keiner hatte die Zeit gehabt irgendwelche zu nennen. Jetzt lagen dort Unbekannte um sie herum. Yuki schluckte schwer. Diese Tatsache stach ihr im Herzen. Quälte ihre Seele. Was sollte sie diesmal in die Steine ritzen? Langsam erkannte sie noch etwas. Sie konnte die Leichen hier nicht so liegen lassen. Sie wollte nicht, das sie verwesten wie die Leichen auf dem Schlachtfeld vor Suna. Das hatte niemand verdient, doch wie schenkte sie ihnen ein Grab? Endlich drehte sie im Schein des Mondes den Kopf und blickte sich um. Suchte nach diesem Ort, an dem sie die Leichen beerdigen konnte. Kakashi hatte ihr damals während der Anbu nie verraten, wie und wo er die Leichen versteckte bis die Nachhut aufgetaucht war. Jetzt stand sie allein vor diesem Problem. Sie hatte keine Schaufel. Sie konnte keine Doton Fähigkeiten anwenden. Mit ihren Händen dauerte es zu lang. Sie würde sich ihre Hände blutig graben. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Es gab noch eine Möglichkeit, doch würde er ihr wirklich dabei helfen? Noch einmal blickte sie sich um. Sie musste es versuchen. Schnee rieselte noch immer zu Boden, als sie ein weiteres Jutsu verübte. Schwarze Zeichen, die den Boden zeichneten, dann tauchte zum ersten Mal ein größerer Waschbär auf. Hi, Guren und Shiros älterer Bruder erschien und blickte sich irritiert um. Sie hatte also die richtige Menge Chakra verwendet. Er blickte sich um und er wirkte wenig überrascht. „Shiro hat dir alles erzählt." Erkannte sie und Hi nickte. „Ja. Hat sie. Sie hat geweint." Yuki schluckte schwer. Die Waschbärin hatte es also hart getroffen. Es verwunderte Yuki nicht. Schon als Shiro ging, hatte sie gebrochen gewirkt. „Es tut mir leid.." Begann Yuki zögerlich und Hi schnaubte. „Spar dir das. Was du tust ist wahnsinnig. Wer sind diese Leute." Er hatte sie also trotz des Schnees bemerkt. „Ninja Iwas. Sie sind.. waren die Kontaktpersonen aus Iwa." „Hast du dich dabei verletzt?" „Nein." Hi nickte und doch wirkte er sehr betrübt. Traurig. „Warum hast du mich gerufen? Es sieht nicht aus, als brauchst du meine Hilfe." Erkannte er jetzt. Yuki schluckte, ehe sie kurz den Kopf senkte. „Ich möchte sie begraben. Sie.. sollen nicht einfach hier liegen bleiben." Jetzt sah Hi doch zu ihr und er wirkte kurz überrascht. Hatte er nicht damit gerechnet, das es Yuki wirklich darum ging? Glaubte er ihr? Glaubte er daran, das Yuki wirklich nicht noch einmal diesen Gestank riechen wollte? Das Leute mehr als das verdient hatten. „Du willst, das ich die Löcher grabe." Erkannte Hi und Yuki nickte. „Ja. Ich schaffe das nicht allein." „Und du hast wenig Zeit. Dieser Sasori taucht bald auf." Kurz hob Yuki den Blick. „Ja. Das tut er. Im Laufe des nächsten Morgens." Hi seufzte hörbar. Er schien selbst nicht glauben zu können, das er ihr helfen würde. „Du weißt das Shiro weint, weil sie dich allein lassen musste. Weil sie Schuldgefühle hat. Sie kann dir nicht helfen. Willst du wirklich allein gegen Sasori kämpfen?" Mit diesen Worten aber machte sich Hi auf den Weg. Er verstand. Sie konnten die acht nicht direkt neben den Felsen begraben. So gingen sie ein kleines Stück, ehe sie Beide sich an die Arbeit machten. Yuki würde Hi nicht alles allein machen lassen. „Ich habe keine andere Wahl." „Doch. Du kannst gehen." „Ich werde meine Freunde nicht im Stich lassen." Hi seufzte noch einmal. „Du bist stur. Du kannst nicht gegen diesen Sasori gewinnen. Das weißt du." Ein Ninja, der mit Puppen und Gift arbeitete. Diese Puppen über Chakrastränge lenkte und diese Puppen waren über und über mit Waffen bestückt. Yuki kannte nicht eine von Sasoris Puppen. Wusste nicht, auf was sie achten musste. Sie wusste nur, das jede Nadel und jedes Messer. Jeder Splitter Holz mit Gift getränkt war. Ein Treffer und sie war hinüber. Sie hatte Hi gerufen und sicher war er für einen Kampf besser geeignet als Shiro, aber nicht für diesen. Er war zu groß und schwer. Nicht flink genug. Er wäre für Sasori nicht mehr als eine Trainingsfigur. Mehr nicht. Hi wäre vergiftet, bevor der Kampf auch nur begonnen hatte. In diese Tatsache hinein, war das erste Loch entstanden. Yuki nutzte den Schnee und ließ die erste Leiche hineingleiten. Zusammen mit dem blutgetränkten Schnee. Sie schluckte, als Hi die Erde zurück an seinen Platz schaufelte. Sie hatte ihr Loch erst zu einem Drittel geschafft. Stumm buddelte Yuki weiter. Hi hatte Recht. Egal, wie sie es drehte und wendete. Sie hatte keine Chance diesen Ninja zu töten. „Das weiß ich." „Und warum bist du dann hier? Was erhoffst du dir?" „Ich habe einen Plan. Wenn der scheitert, bin ich Tod." Gestand sie endlich, während Hi das zweite Loch fertig hatte. Yuki ließ die zweite Leiche herangleiten und bettet sie in ihrem Grab. „Was soll das für ein Plan sein?" „Ein schneller gezielter Angriff." „Das ist kein Plan." Er traf genau ins Schwarze. Anders gesagt. Sie hatte keinen Plan. Sie ahnte, das ihr der erste Angriff glücken würde, doch was dann? Konnte sie irgendwo auf Hilfe hoffen? Von irgendwem, der zufällig auftauchte? Selbst dann konnte sie nicht mit diesem Fremden kämpfen und man müsste sich für Sasori vermutlich gut absprechen. Ein geübtes Team sein. Egal wie sie es drehte und wendete. Das war verrückt. Stumm arbeiteten sie weiter, bis auch der letzte Mann seinen Platz zum Ruhen gefunden hatte. Endlich deaktivierte sie ihren Schnee. Es machte sie traurig. Es waren acht namenlose Gräber. Vielleicht würden irgendwann Ninja aus Iwa kommen um nach ihnen zu suchen. Ob sie dann einen besseren Ort fanden und dort ihren Frieden? Vielleicht mit Blumen und Namen? „Okami. Jemand mit deinem Herzen sollte das nicht tun. Wenn du irgendwann einmal nicht mehr weiter weißt, komm zu uns. Komm nach Kumomori. Du kennst den Weg." Yuki sah überrascht auf und zu dem größeren Waschbären. „Ihr wollt mir trotz allem helfen?" „Ja. Deswegen. Komm zu uns, wenn dir nichts anderes mehr bleibt. Es sind diese Gesten, weshalb wir dich niemals aufgeben werden. Egal, ob wir an deiner Seite kämpfen können, oder nicht. Vergiss das nicht." Einen Ort an den sie konnte. Einen Ort, der ihr Zuflucht sein könnte. Yuki lächelte ungesehen hinter ihrer Maske. „Ich werde es nicht vergessen." Sagte sie endlich und Hi nickte. „Dann ist gut. Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe. Ruh dich etwas aus. Spar deine Kräfte. Du wirst sie brauchen." Sagte er besorgt. Noch ein letztes Mal sahen sie sich an, dann löste er sich auf und Yuki war wieder allein. Allein mit acht Gräbern, die sie zu verschulden hatte.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt