Kapitel 74

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--- Yuki ---

Sie sollten ihr also nicht folgen. Das war, was sie gehofft hatte zu hören. Suna konnte nicht riskieren in eine Falle zu laufen. Sie konnten nicht riskieren jemanden hinter einem Schatten hinterherzuschicken. Sie brauchten jeden Mann für die Verteidigung der Stadt. Das war vermutlich der Grund weshalb Yuki zu ihrem Mord beauftragt worden war. Erst mit etwas Abstand landete sie auf dem Sand und schlich weiter. Sie war völlig außer Atem, doch sie gönnte sich keine Pause. Sie lief einfach weiter. Shiro sagte kein Wort. Sie war am Ende ihrer Nerven angekommen, dabei war das hier ein Spaziergang gegen den Kampf mit Sasori. Doch das würde Yuki der Waschbärin nicht verraten. Stattdessen rannte sie mit etwas Abstand zur Stadt los. Eilte über den Sand, bis sie den Felsen fand hinter dem sie ihre Sachen vergraben hatte. In ihren Augenwinkeln sah sie einen hellen Strich am Himmel. Die Sonne würde bald aufgehen. Ein neuer Tag mit einem Menschen weniger auf dieser Welt. Yuki wollte nicht viel Zeit verlieren, aus Angst das vielleicht doch Ninja ihrer Spur folgen wollten. So ließ sie sich grob vor ihrem Versteck in den Sand fallen und grub hastig mit zwei Händen. Es dauerte nicht lange bis sie ihren Rucksack und den Rest ihrer Sachen fand. Shiro hatte sie wieder sichtbar gemacht, jetzt kletterte sie von Yukis Kopf herunter. „Nein bleib. Sie könnten uns folgen." Bat Yuki besorgt, während Shiro sie kreidebleich und entsetzt anblickte. „Das.." Sie fand die Worte nicht, als sie Yuki musterte und all die Risse im Umhang bemerkte. All die roten Flecken, die bewiesen das sie nicht alle Kunai hatte abwehren können. „Du bist verletzt!" Erkannte Shiro jetzt und war von der Grausamkeit Yukis Mordes für den Moment abgelenkt. „Das musst du verarzten." Sie trat näher und doch berührte sie Yuki nicht. Die Ninja schüttelte allerdings den Kopf. „Nein, das geht nicht. Wir müssen weiter." „Du willst so weiter?" „Hier könnten sie uns jederzeit finden. Wir müssen aus ihrer Reichweite verschwinden, dann verarzte ich alles." Yuki klang tapfer, doch es war Fakt, das sie durch ihre harte Kindheit Schmerzen gewohnt war. Sie konnte diese einfach ignorieren. Endlich hatte sie ihren Rucksack und schüttelte ihn aus, dann zog sie ihre Protektoren hervor. Zog sie sich einfach über die verletzte Haut. Sicher würde sie nicht so schlimm aussehen, hätte sie diese getragen. „Aber Okami. Bitte. Das ist verrückt." Verrückt. Alles war verrückt seit der Krieg ausgebrochen war. Keiner ihrer Aufträge war irgendwie überlegt gewesen. Sie hatte gehandelt und irgendwie überlebt. Das gerade war einfach nur Glück gewesen. Hätte ihre Technik nicht funktioniert, wäre sie jetzt Tod. Sie hätte den ganzen Angriffen nicht mehr ewig ausweichen können und sicher hätten die Ninja sie getötet bevor sie Fragen stellen konnten. Endlich war sie angezogen. Sie band sich ihre Taschen wieder um und hievte den Rucksack auf den Rücken. Es war fast erleichternd wieder all ihre gewohnten Dinge zu tragen. Sofort griff sie in die Gürteltasche und zog das Fläschchen mit den Nahrungspillen hervor. Hoffentlich reichte diese und der Weg damit sie wieder zu Kräften kam. „Na los. Gehn wir weiter Shiro. Es..." Yuki stockte. Sollte sie sich für das entschuldigen, das Shiro für sie getan hatte. Guren war genauso entsetzt gewesen, doch Shiro quälte sich damit. Shiro sah aus, als wollte sie einfach nur noch gehen. Guren hatte besorgt gewirkt. Sollte sie ohne Shiro gehen? Sich dem Kampf mit Sasori ohne sie stellen? Vielleicht war das besser so. „Du musst mich nicht begleiten." Begann Yuki endlich. Sie hatte noch immer Angst verfolgt zu werden, doch das hier war wichtig. Shiro sollte gehen. „Ab..er.. was wird dann aus dir? Okami.. das.. der Typ auf dem Auftrag sah stark aus." Und das war er auch. Sollte sie das erwähnen? Sollte sie Shiro die Wahrheit sagen? „Das ist er." „Guren wird mich hassen, wenn ich dich nicht begleite." „Guren ist nicht hier. Du kannst das nicht." Erkannte Yuki jetzt. Sie wollte nicht allein sein, doch sie konnte Shiro da nicht weiter mit hinein ziehen. Shiro war dafür nicht geschaffen. Guren schon. Yuki gab es nur ungern zu, aber sie wusste, er würde sie begleiten können. Er hatte eine robustere Persönlichkeit als Shiro. Shiro war kurz davor zu weinen. Tränen formten sich in ihren Augen. „Ich wusste nicht.. wie.. schlimm es wird.. Der Mann.. wir haben ihn einfach.. umgebracht." Brachte Shiro über sich. Nervös blickte Yuki kurz in Richtung Suna, doch noch war dort niemand. „Es wird nicht besser werden Shiro. Du musst diesen Weg nicht mit mir gehen. Es ist ok." Shiro schluckte gebrochen. Ihre Hand zitterte. „Ich wollte wirklich für dich da sein." Erkannte sie jetzt und Yuki lächelte traurig, doch hinter ihrer Maske war das nicht zu sehen. „Ich weiß. Und das warst du. Ohne dich, wäre ich eben gestorben." Yuki fühlte Schuld. Sie hatte Shiro mitgenommen obwohl sie wusste, das Shiro nicht Gurens Überzeugung teilte. Sie waren Zwillinge, aber sie waren nicht identisch. „Es ist ok Shiro. Geh. Ich schaffe das." Sagte sie tapfer, doch eigentlich hatte Yuki Angst. Angst allein zu sein, doch sie würde das Shiro nicht sagen und diese konnte es gerade nicht verarbeiten. Wieder schluckte sie, ehe sie eine Träne verlor. „Es tut mir Leid. Ich.. kann das nicht weiter machen." Yuki zwang sich zu Shiro zu blicken. Was hatte sie der Waschbärin nur angetan? Wie lange würde sich Shiro damit quälen? „Ich danke dir Shiro." Sie schüttelte einfach nur den Kopf. „Danke mir dafür nicht." Dann machte es Puff und sie war fort. Ließ Yuki einfach allein zurück. Allein in einer Wüste. Umgeben von Feinden und massenweise Sand. Guren war noch immer unterwegs. So also fühlte sich wahre Einsamkeit an. Früher war sie einsam gewesen, doch sie hatte nicht gewusst wie schön es war, umgeben von Freunden zu sein. Jetzt kannte sie dieses Gefühl und erkannte, wie einsam der Weg war, den sie ging. Konnte sie bald schon zum Rest zurück? Niemand konnte je erahnen, wie leer sich Yuki in diesem Moment fühlte. Wenn Shiro Guren davon erzählte. Von Suna und dem eiskalten Mord. Würde er noch einmal kommen wollen? Das Gefühl des fließenden Chakras. Der Beweis, das er irgendwo auf dieser Welt mit ihr verbunden war, war vielleicht das Einzige, das ihr gerade Trost spendete. Er war nicht bei ihr, aber irgendwo war er. Würde er wirklich den Weg mit ihr gehen? Den Weg bis zum Ende? Endlich rückte Yuki ihren Rucksack zurecht und wandte sich ab. Blickte nach Norden. Jetzt also würde sie den Rest ihres Auftrages alleine gehen. Als sie die ersten Schritte ging, tropfte eine Träne zu Boden. Auch Yuki war nicht unerschütterlich, den ihr war eines bewusst. Sie hatte gerade eine gute Freundin verloren.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt