--- Yuki ---
Yuki saß auf dem Bett und lehnte an der Wand. Seit einer Woche saß sie hier herum. Wusste weder, wie es Konoha noch wie es Suna ging. Sie hatte ihre Aufträge erfüllt und für Wunder gesorgt, doch was die Dörfer aus diesen Wundern gemacht hatten, das wusste sie nicht. Wie ging es ihren Freunden? Wie ging es all den Menschen Konohas? Waren sie in Gefahr, oder hatten sie diese gebannt? „Du siehst mit jedem Tag ernster aus." Erkannte Shiro und hopste zu ihr aufs Bett. Legte eine Pfote auf Yukis Hand. Erst das riss Yuki aus ihren Sorgen. Sie sah zu dem weißen Waschbär herunter und lächelte traurig. „Guren lässt auf sich warten und..." Yuki stoppte und Shiro verstand. „Du machst dir Sorgen um alle." „Ja. Sie alle sind Familie für mich und ich kann nicht bei ihnen sein." „Aber diese Mara ist es." Erwiderte Shiro ruhig. Yuki hatte Shiro von Mara erzählt und es hatte sie betrübt gestimmt. „Aber das macht es nicht angenehmer, oder? Du fragst dich, welche Gespräche sie für dich führt." Yuki lauschte stumm, ehe sie ertappt nickte. „Ja. Als ich loszog, hatte ich wenigstens ein Ziel. Jetzt bin ich dazu verdammt hier zu warten ohne irgendwas für irgendwen zu tun. Ich sammel nur meine Kräfte, während dort draußen Krieg herrscht." Shiro begann Yukis Hand zu patten. „Vertrau ihnen. Auch wenn es schwer fällt. Vertrau Konoha." Vertrauen. Das war ein so starkes Wort, wenn man nichts für seine Freunde tun konnte. Gab Mara alles? Spielte sie ihre Rolle gut oder war sie längst aufgeflogen? Hatte Kiri nicht täuschen können. War Kiri dabei sich am Krieg zu beteiligen? Nicht einmal das wusste Yuki. Sie wusste gar nichts. Und sie vermisste. Bis jetzt war sie nie so lange allein gewesen. Auf keinem Auftrag. Auch nicht im Dorf. Dort war immer wer gewesen. Kakashi. Ihr Team. Ihre besten Freunde. Kiba. Irgendjemand war bei ihr gewesen. Vor allem die letzten Wochen waren anstrengend gewesen. Sie hatte viel trainiert und kaum Ruhe gefunden. Hatte sich nach Ruhe gesehnt, jetzt hatte sie diese doch sie konnte sie nicht genießen. Jetzt wäre sie lieber wieder in diesem hektischen Alltag zwischen Training und Freunden gefangen. „Ich frage mich, was Mara für mich tut. Welche Gespräche sie führt. Kann sie Naruto und Sasuke zurückhalten. Kann sie das Band mit Kiba halten... Das Versprechen sich jedesmal ein wenig näher zu kommen. Ich frage mich das und beneide sie darum mein Leben zu führen." Begann Yuki melancholisch. Hob den Blick und starrte zur Wasserquelle herüber, als könnte sie die Realität in der Wasseroberfläche spiegeln sehen. Alles sehen, was sie zurückgelassen hatte. „Kiba. Das war dieser Hundejunge. Ihr hattet Dates." Begann Shiro und Yuki lächelte schweren Herzens. „Ja. Ich hatte ihm einmal versprochen, das wir uns jedesmal ein wenig besser kennen lernen. Am Ende weiß nun Mara mehr über mich als sonst jemand auf dieser Welt. Selbst meine dunkelsten Geheimnisse." „Du fühlst dich schuldig, weil du ihn belügen musstest. Und er niemals die Wahrheit erfahren wird über Okami." Yuki nickte verloren. „Ja." „Sie bürden dir zu viel auf." Brummte Shiro ablehnend und Yuki lächelte bitter. „Guren denkt genauso darüber." „Unsere ganze Familie denkt so. Aber es herrscht Krieg auf der Welt. Vermutlich wäre die Welt selbst grausam, wärst du im Dorf geblieben. Jemand mit deinen Fähigkeiten wäre ein wichtiger Teil des Krieges. Du würdest auch dort töten müssen, oder deine Freunde werden getötet. Das Leben wäre nicht sonniger für dich." Yuki starrte noch immer Löcher in die Luft und sie wusste das Shiro Recht hatte. Egal, wo sie war. Sie würde Morden müssen. Würde die Namen ihrer Opfer nicht kennen. Sie würde ein Monster werden. Eine Mordmaschine. Ein Weg, der von Leichen gesäumt war. „Vater hat Angst um dich." Sagte Shiro plötzlich und nun sah Yuki doch zu der Waschbärin. „Weil ich morden muss?" „Ja. Du bürdest dir Schuld auf, wenn du tötest und kannst es dir nicht verzeihen. Das ist seine größte Sorge. Die Angst, du wirst zögern zu morden." Zögern. Einmal hatte sie Haru gesagt, das es dieses Zögern war, das über ihre Seele entschied. Darüber, ob sie eine gute oder eine schlechte Person waren. „Was ist mit meinem Zögern?" Sie bestritt es nicht. Sie zögerte. Darauf war sie fast schon stolz. Es war das letzte Versprechen, das sie Kakashi gegenüber hielt. „Deine Feinde werden nicht zögern. Die, die du verschonst, werden weder dich noch deine Freunde verschonen. Das bedeutet Krieg. Krieg heißt, das man töten muss bevor man getötet werden kann. Wir alle wissen, das du das nicht kannst, wenn du zögerst Okami. Dein Zögern, kann deinen Tod, den Tod von Freunden oder das Ende deines Dorfes bedeuten." Yukis Augen rissen förmlich auf. Sie hatte gezögert. In Nara hatte sie Yuhko und den Rest erkannt und sie verschont. Geglaubt die Drei sollten nicht sterben, doch was war, wenn der Krieg sie dazu brachte zu morden, wie Yuki mordete. Ihr Überleben könnte den Tod von Ninjas aus Suna und Konoha bedeuten. Yukis Gnade konnte dazu führen, das andere starben. Das war die grausame Realität eines Krieges. Entweder tötete sie mit ihrem Schwert ihren Feind, oder sie zögerte und ihr Feind tötete sie oder Freunde. Jetzt musste Yuki getroffen die Augen schließen. Hätte sie den Einsatztrupp nicht verschonen dürfen? Hätte sie Suna nicht nur warnen sollen, sondern kämpfen? Töten, so viel sie konnte? Doch sie hätte diesen Einsatztrupp niemals alleine auslöschen können. Sie war gut, aber nicht unsterblich oder unbesiegbar. Hätte sie die selben Entscheidungen getroffen, würde sie nicht zögern? Sollte sie nicht mehr zögern? Nicht mehr nachtrauern. Steine ritzen. Hätte sie wahrlich ernst gemacht. Sie hätte sicher ein paar in den Tod reißen können, bevor sie verschwunden war. Allerdings durfte man nicht vergessen, wie erschöpft sie gewesen war, als sie Iwa angriff und den Befehlshaber des Überraschungsangriffes tötete. Sie hätte mehr töten können, doch das hätte bedeutet, das ihr vielleicht die Kraft gefehlt hätte dieses Versteck zu erreichen. „Ich muss mich also entscheiden was mir wichtiger ist. Mein Zögern, oder meine Freunde." Sprach Yuki nach einer ganzen Weile des Schweigens und Shiro nickte traurig. „Ja. Dein Zögern, oder dein Leben. Der Sieg des Dorfes. Das ist Krieg. Krieg ist grausam und macht Menschen grausam." Langsam hob Yuki ihre Hand und zog einen Kunai hervor. Hielt ihn vor sich. „Was hast du vor?" Fragte Shiro besorgt, als Yuki an die Wand gegenüber blickte. An Yuhko und die anderen dachte. Chaf. Wie hieß noch einmal die mit den Blumen? Madoka? Yuki hatte die Wahl gehabt sie zu töten. Es hätte sie nicht erschöpfter gemacht. Sie hatte sie immerhin angegriffen. Sie hatte sie besiegt. Sie hätte sie auch leicht töten können. Sollte sie also keine Gnade mehr zeigen? Sie würde so viele Versprechen brechen, ging sie diesen Weg. Doch Fakt war. Auch wenn sie nach Konoha zurückkehrte. Die Realität des Krieges würde bleiben. Sie würde Morden müssen. Sie würde jemand neues werden müssen. Jemand, der Harus Vorbild nicht mehr würdig war. Nicht mehr zögern. Innerlich sah sie Yuhko an der Wand gegenüber. Die Schatten einer Erinnerung. Ihr ängstlicher Blick. Wie viele Feinden würde sie im Krieg begegnen, die diese Angst zeigen würden? Würde sie diese trotzdem töten müssen? Töteten ihre Freunde gerade? Hatten sie die selbe Last zu tragen? War das das grausame Gesicht eines Krieges? Wenn das stimmte, konnte Yuki wohl nur ein einziges Versprechen halten. Überleben. Auch ängstliche Gegner konnten noch hinterrücks angreifen. „Okami?" Fragte Shiro noch einmal. Blickte zur Wand herüber, als versuchte sie herauszufinden was Yuki dort sah, während Yuki schwer schluckte. Diesen ängstlichen Blick sah. Sie musste sich also entscheiden was ihr wichtiger war. Ninjas waren Werkzeuge. Werkzeuge, die töteten. Das war die bittere Realität, die sie Kakashi einst gelehrt hatte. Eine Träne floss ihre Wangen hinab, als sie ausholte und den Kunai warf. Sie zitterte und doch warf sie. Zielte genau zwischen Yuhkos Augen. Er krachte in diese Einbildung hinein und sofort löste sich der Schatten ihrer Vorstellung auf. Von jetzt an, durfte sie nicht zögern, oder sie würde nicht überleben. „Okami?" Fragte Shiro noch einmal. Kletterte auf ihren Schoss und blickte zu ihr hoch und Yuki lächelte traurig. „Ich werde nicht mehr zögern."
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanficEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...