Kapitel 77

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--- Yuki ---

Yuki war erleichtert, als die Sonne sich endlich gen Erde bewegte und die Hitze erträglich wurde. Mittlerweile hatte sie auch die Steppe erreicht, die sich an die Wüste anschloss. Hier waren Kakteen und Grasflächen. Vereinzelt konnte Yuki Tierherden in der Ferne erblicken. Die Tiere grasten ruhig, doch einige Köpfe waren erhoben und auf sie gerichtet, doch sie blieb ihnen fern und das schien den Tieren zu reichen. Mal waren es Antilopen, mal Büffel. Sogar Wildpferde galoppierten an ihr vorbei. Es war ein schöner Anblick. Strahlte etwas friedliches, etwas freies aus, das Yuki gerne länger genossen hätte, doch sie sah nur beiläufig zu ihnen und ging weiter. Jetzt war es nicht mehr weit. Sie konnte die Zwillingsfelsen bereits in der Ferne erblicken und das ließ sie vorsichtiger werden. Es konnte sein, das Sasori dort bereits verweilte und auf seine Kontaktpersonen wartete. Damit bestand ab jetzt jederzeit die Gefahr eines Kampfes. Noch immer grübelte sie. Sollte sie Sasori versuchen zu töten? Konnte sie das überhaupt? Er hatte sicher Informationen von Yuura und im schlimmsten Fall hatte er sie gelesen. Dann reichte es nicht Sasori einfach nur die Informationen zu klauen. Er selbst war dann die Information. Egal, wie Yuki es drehte und wendete. Sie musste damit rechnen, das sie Sasori umbringen musste. Kurz schnaubte sie. Der Gedanke war aberwitzig, auch wenn sie genau dafür ausgebildet worden war. S Rang Ninja zu töten. Sie schüttelte den Kopf und sah ernst auf. Die Felsen kamen immer näher und langsam begann Yuki wieder zu schleichen. Zu gerne wäre sie jetzt unsichtbar. Bewahrt davor von Spähern erblickt zu werden. Ihre Gestalt war mehr als verdächtig. Niemand würde sie einfach ignorieren, oder als Flüchtling verwechseln. Doch Yuki konnte noch nicht in der Anonymität verschwinden. Es war zu früh dafür. Erst musste sie ihre Aufträge erfüllen und sichergehen, das niemand ihrer Spur folgte. Sie konnte sich in jeden verwandeln, den sie sich ausdachte. Doch sicher würden ihr irgendwann Gewohnheiten und Ideen ausgehen. Dann wiederholte sie ihre Verkleidungen und könnte entlarvt werden. Yuki erreichte einen kleinen Stein. Sie verschwand hinter ihm und zog ihr Fernglas hervor. Es war jetzt nicht mehr weit. Sie musste wissen, ob dort jemand auf sie wartete. Ob sie Gefahr lief, bereits jetzt in Kämpfe verwickelt zu werden. Wenn ja. Was dann? Wenn es Sasori war, würde sie gehen und kämpfen. Endlich lehnte sie sich zur Seite und blickte im Roten Licht der untergehenden Sonne gen Zwillingsfelsen. Ihre Intuition hatte Recht behalten. Dort war jemand, doch es war nicht Sasori. Außer er verkleidete sich unnötigerweise als mehrere Ninja aus Iwa. Sie schienen bereits jetzt auf ihn zu warten. Sie hatten sich versteckt, doch Yuki kannte die Denkweise von Anbu. Das waren Anbu Iwas und warteten auf ihre Kontaktperson. Verstecken sich im Umkreis des Felsens, während eine Gestalt allein im Schatten wartete. Er wollte wohl Sasori empfangen. Langsam überflog Yuki alles. Prägte sich das Gesicht des Mannes ein. Er schien eine Glatze zu haben, die er unter einem roten Tuch verbarg. Außerdem war er in den typischen roten Anzug gehüllt, den auch Chaf getragen hatte. Es war wirklich nicht schwer ihn als Ninja Iwagakures auszumachen. Der Rest war gut versteckt. Ungefähr vier Mann konnte Yuki erkennen. Sie waren wie Yuki hinter kleineren Steinen und ersten Bäumen versteckt, die den Wechsel von Stein zu Vegetation ankündigten. Große braune Bäume, mit riesigen Wurzeln und spärlichem Blätterdach. Sicher hätte Yuki die Anbu nicht entdeckt, hätte die Umgebung bessere Verstecke geboten. Doch dem war nicht so. Wollten sie Sasori überfallen? Sicher entging einem starken Gegner wie ihm die verstecken Anbu ebenfalls nicht. Oder waren sie zur Sicherheit hier, im Fall, das Suna sie fand? Egal was ihre Anwesenheit bedeutete, sie waren Yuki ein Dorn im Auge. Sie konnte unmöglich gegen Sasori und diese Ninja kämpfen. Sollte sie angreifen, würden sie sicher nicht nur Däumchen drehen. Sie würden versuchen Yuki zu töten. Das ließ nur einen Schluss zu, sie mussten sterben bevor Sasori ankam und Yuki musste die Leichen dann irgendwo verstecken. Es erschreckte sie, wie analytisch sie zu diesem Ergebnis kam. Könnte sie die Ninja verschonen? Doch hatte Shiro sie nicht gewarnt? Sie dürfe nicht zögern. Sie musste entschlossen handeln. Sollte sie die Iwa Ninja nur gefangen nehmen, könnten sie entkommen und sie hinterrücks töten. Das wären ihre ersten Morde, die ihr nicht speziell aufgetragen worden waren. Sie musste handeln und das so schnell wie möglich und ohne Wissen, was ihre Feinde so konnten und ohne Guren oder Shiros Hilfe. Unsichtbarkeit hatte sie bis jetzt immer beschützt. Ihr den Überraschungsmoment geschenkt. Diese Option hatte sie nun nicht mehr. Jetzt würde sich zeigen, ob sich Reika und Maras Trainingsstunden ausgezahlt hatten. Doch was machte sie dann mit den Blutflecken? Sasori würde sie sicher bemerken. Sie musste also nicht nur die Leichen sondern auch die Überbleibsel des Kampfes verhüllen. Yuki musste schlucken. Das würde sie niemals bis zum nächsten Morgen schaffen. Sasori würde also die Chance haben sofort zu durchschauen, das seine Gesprächspartner nicht mehr unter den Lebenden verweilten. Würde er trotzdem kommen? Von welcher Richtung kam er wohl? Wo könnte sie die Leichen verstecken? Wieso glaubte sie überhaupt, das dieser Kampf leichter war. Sie hatte mindestens fünf Gegner. Im schlimmsten Fall hatte sie von ihrer Position aus einen oder zwei vielleicht übersehen. Allerdings. Wenn sie nicht in der Lage war diese wenigen Ninjas zu töten. Wie sollte sie sich Sasori dann stellen? Es würde sie wieder Energie kosten. Sie hatte bereits in Suna viele Körner eingebüßt. Das hier war der nächste Nachteil, doch sie hatte keine Wahl. Entweder sie griff nun im Moment der Dunkelheit an, oder die Mission scheiterte bevor sie begonnen hatte. Yukis Herz pochte erneut nervös, als sie zur Sonne blickte. Sie würde zuschlagen, sobald die Dunkelheit ihr Schutz bot.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt