Kapitel 17

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--- Yuki ---

„Bist du nicht sauer?" Fragte sie also die kleine Waschbärin direkt. Diese musterte sie einen Moment, ehe sie ihr Köpfchen schüttelte. „Guren hat uns erzählt, warum du das hier tust. Du versuchst die zu retten, die dir wichtig sind. Wenn du es nicht tust, könnte Konoha fallen. Allerdings. Du weißt. Auch wenn du das hier tust, wirst du den Krieg nur hinaus zögern. Es könnte sein, das du das Leid völlig grundlos auf dich nimmst und Konoha trotzdem fällt. Es könnte sein, das du zurück kommst und niemand derjenigen hat überlebt, die du retten willst." Auch Yuki waren diese Gedanken gekommen. Solche Gedanken kamen, wenn man hungrig in der kalten Nachtluft lag und auf etwas Schlaf hoffte. Wenn man sich fragte, für was man das tat. „Ich glaube an Konoha und an alle, die mir wichtig sind." Antwortete sie ehrlich. Das was sie fühlte. Yuki wusste wie stark ihr Team war. Wie hart Naruto und Sasuke trainierten. Kakashi lag im Krankenhaus, doch wenige Stunden könnten gereicht haben, damit er sich erholte. Stunden, die Yuki für das Dorf schaffen wollte. Mehr verlangte dieser Auftrag nicht von ihr und doch gab es kaum einen wichtigeren in diesem Moment. Es war kein leichter und Yuki war sich dessen seit Kyus Tod bewusst. „Du willst also noch einmal gehen? Du bist im Kumo Lager kaum entkommen." Warf Guren dazwischen und zerstörte ihre hoffnungsvolle Rede. „Ja Guren hat es erzählt. Okami. Du bist zu sanft dafür!" Zu sanft, sagte Shiro entschlossen. „Ihr wisst, das ich auch in Konoha kämpfen würde?" Und töten. Es war das eine Wort, das hier keiner Aussprach und das trotzdem gefährlich in der Luft schwebte, als würde es sie treffen, wenn sie es benannten. „Sie ist wirklich entschlossen." Bemerkte Shiro an Guren gerichtet. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah fort. „Sagte ich doch. Ich kann sie nicht allein lassen." Nicht allein lassen? „Haiiro war dagegen. Du hättest mir das sagen sollen." Erkannte Yuki jetzt. Sie hatte Guren um Erlaubnis gebeten, aber nicht Haiiro. Allerdings, hatte sie überhaupt die Chance ihn zu rufen und zu fragen? Haiiro zu rufen bedeutete eine riesige Menge an Chakra freisetzen zu müssen. Naruto hatte genug Chakra für sowas, aber Yuki? Reichte ihr Chakra dafür? Sie konnte es schwer abschätzen, auch wenn ihr Chakra schon deutlich mehr geworden war. „Er war nicht direkt dagegen." Widersprach Guren kleinlaut und Shiro lachte. „Von wegen. Er war stinksauer. Vor allem, weil Guren es uns erst sagte, als er zurück kam. Aber Guren hat dann nichts mehr ausgelassen. Vater ist wütend, aber nicht auf deine Entscheidung Okami. Du versuchst dein Dorf zu schützen und tust es nicht um anderen gewollt zu schaden. Wir stehen hinter deiner Entscheidung. Vater wollte, das du das weißt." Sie standen hinter ihrer Entscheidung? „Deswegen heiße ich es nicht gut. Nur das das klar ist. Ich möchte nicht schon wieder ein Grab schaufeln. Hiroshi wäre enttäuscht, wenn wir nicht einem jungen Mädchen helfen zu überleben und dort rüber zu gehen, wird dich in Gefahr bringen." Dort rüber. Yuki löste ihre Augen und blickte in die Schlucht herab. Dort brannten immer weniger Lichter. Mehr und mehr Menschen gingen zu Bett, während Yuki wichtige Gespräche weit über ihnen in einer Höhle führte. „Ich war schon einmal hier." Begann sie plötzlich. Erleichtert, das sie diese Zeit endlich mit jemanden teilen konnte. Sie hätte Guren viel früher rufen sollen. Jede Nacht, wenn sie einsam im Wald gelegen hatte. Niemand verbat es ihr, Hilfe anzunehmen auf die sie vertrauen konnte. „Warst du?" Guren trat an ihre Linke und Shiro an ihre Rechte. Zusammen blickten sie zum schlafenden Nara runter. „Ja. Mit sieben Jahre. Es war mein erster richtiger Auftrag. Die Stadt war von einer falschen Priesterin eingenommen worden und Menschen verschwanden. Dort unten Leben Menschen, die ich kenne. Ich habe mein Leben riskiert bei dem Versuch die Priesterin zu besiegen. Kakashi hatte die meiste Arbeit übernommen, und doch war ich Teil der Rettung Naras und Leute aus einem angrenzenden Dorf. Ich bin einem der Befreiten vorhin begegnet. Er ist jetzt glücklich verheiratet und hat ein Baby bekommen." Stille setzte ein, als Yuki etwas teilte, das ihr so wichtig und so schweigsam verloren gegangen war. Guren schnaubte leise. „Ich weiß genau was du sagen willst. Wenn du Iwa schnell ausschaltest, wirst du auch die da unten und die da drüben retten, richtig?" Shiro hatte Guren verstanden und seufzte müde. „Jetzt motzt er, aber das du so denkst. Das ist der Grund, warum er bereit ist Vaters Wut auf sich zu ziehen, um dir zu helfen. Er will dir helfen, weil er weiß, das du diesen Weg mit oder ohne ihn gehen würdest und du hast es verdient das nicht allein tun zu müssen. Darum bin ich auch gekommen. Ich möchte dir auch helfen. Ihr Beide habt bereits ein Band geknüpft. Deswegen möchte ich dir etwas anbieten Okami. Du hast uns gerufen in der Hoffnung wir könnten dort drüben etwas spionieren gehen und Feinde suchen. Ich bitte dich. Lass mich das machen und genieße etwas Gurens Nähe. Was sagst du?" Yukis Augen weiteten sich und rasend schnell sah sie überrascht zu Shiro. Sie wollte gehen, damit ihr Bruder bei Yuki bleiben konnte? „Warum willst du das für mich tun?" Fragte sie ungläubig und Shiro lächelte sanft. Es war so deutlich im Schein der Sterne zu sehen. „Ich will ein Teil von euch werden. Ich bin neidisch das du immer nur Guren rufst. Ich kann dir genauso helfen. Wir könnten das zusammen machen." Sie war neidisch? Dessen war sich Yuki nie bewusst gewesen. Es war ihr nichtmal in den Sinn gekommen. Shiro war Gurens Zwillingsschwester. Wollte sie ein Teil von Gurens Leben sein. Auch Shiro hatte Hiroshis Tod getroffen. Schon damals war Gurens Band zu Hiroshi stärker als jenes von Shiro mit dem alten Mann. Konnte Yuki ihr wirklich mehr schenken? Sie wusste es nicht, aber sie konnte es immerhin versuchen. „Dann lass uns das zusammen machen." Antwortete Yuki dankbar. Dankbar nun nicht nur einen Begleiter an ihrer Seite zu haben, sondern zwei. Zwei unterschiedliche Charaktere, die ihr zur Seite standen und die sie rufen konnte, wann immer sie sich einsam fühlte. Dieses Gefühl war für Yuki unbeschreiblich und so unglaublich wichtig. Gerade jetzt, wo sie allein alles entscheiden musste. Jetzt fühlte sie sich nicht mehr wie ein einsamer Schatten, sondern wie ein unterstützter Held, auch auf die Gefahr hin, das das lächerlich war. „Danke." Sprach sie also ehrlich. Guren sah noch immer schweigsam zu Nara runter, aber Shiro lächelte. „Klar doch."


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt