Kapitel 18

23 4 0
                                    

--- Yuki ---

„Also. Dann-" „-Ich gehe." Brummte Guren einfach dazwischen. Shiro sah ihn empört an. „Aber ich bin viel ruhiger und du willst doch mit ihr reden." Er drehte den Kopf und funkelte seine Schwester mit einem Ausdruck von Endgültigkeit an. „Ja, aber ich weiß das Okami recht hat. Wir werden dort jemanden finden. Ich werde es bestätigen. Du wirst sie morgen beobachten und wenn der Kampf beginnt, kämpfe ich mit Okami. Wir sind geübt darin." Das stimmte. Auch Yuki war der Gedanke gekommen, doch sie wollte ihren Freunden nicht vor den Kopf stoßen. Shiro sah ihn einen Moment an. Sie schien Gegenargumente suchen zu wollen, dann trat sie aber einen Schritt zurück. „Ok. Aber sei vorsichtig." Flüsterte sie leise. Guren nickte, dann fanden seine Augen Yukis. Jene hinter der Maske. Ob sie im Schein der Sterne leicht funkelten, so, wie Shiro ihre? „Wenn ich zurück komme, bringe ich was zu essen mit. Du hast nichts gegessen. Stimmts? Shiro. Wenn etwas ist. Verhülle sie." Ein leises Kichern erklang. „Wann bist du eigentlich zum Boss geworden?" Fragte Shiro amüsiert. Yuki war einfach nur glücklich und erleichtert. Guren war ruppig, weil er sich Sorgen machte, doch er meinte es wirklich gut. Verlegen sah er fort, während Yuki das Wort ergriff. „Essen klingt gut, aber klau keinen Kuchen. Nimm etwas unauffälliges mit." „Jaja." War von Guren noch zu hören, dann wurde er unsichtbar und rannte die Felswand herunter. Es waren Augenblicke, dann war Yuki mit Shiro allein. Kurz waren sie still, dann lächelte Yuki. „Er macht sich nur Sorgen." Sagten Yuki und Shiro überraschend gleichzeitig. Sie sahen einander an, dann grinsten sie sich zu. Ganz offensichtlich nahm keiner der Beiden Guren seine Entschlossenheit krumm. Es freute sie im Grunde und langsam erinnerte Yuki ihre Erschöpfung daran, das sie anstrengende Tage hinter sich hatte. Also legte sie sich wieder hinter das Gras. „Ihr versteht euch wirklich gut." Erkannte Shiro leise und stellte sich vor Yuki. Zeigte ihr, das sie für das Mädchen Wache halten wollte. Ob sie etwas Schlafen konnte, solange Shiro bei ihr war? Sie würde den Schlaf brauchen, denn langsam fühlte Yuki Zuversicht. Sie hatte noch immer keinen Beweis, doch sie war überzeugt das dort drüben Feinde aus Iwa warteten. Gerade, weil sie noch keinen Beweis hatte, würde sie handeln, als wäre sie sicher. Lieber sinnlos vorbereitet, als ins Ungewisse zu handeln und zu bereuen. So wie ihre Flucht aus dem Kumo Lager. „Trotzdem sollte ich euch hier nicht mit rein ziehen." Antwortete Yuki ruhig, während ihre Augen das stille Nara beobachteten. Weiter glitten und zur anderen Felswand sahen. Sie versuchte in Dunkeln Bewegung zu erkennen. Gurens oder Ninjas. Doch sie sah nichts. „Dafür sind vertraute Geister da. Um ihren Partnern zu helfen. Wir wissen, das ihr Ninja auch Aufträge erhaltet in denen ihr töten müsst. Wir würden dich aufhalten, wenn es dir um Spaß am Morden ginge, doch du tust es aus Pflichtbewusstsein. Du hast nicht unrecht. Dort unten liegt ein unschuldiges Städtchen. In Konoha befanden sich noch immer einfache Zivilisten." Vorsichtig trat Shiro ein paar Schritte näher und sah Yuki mit Traurigkeit an. „Was uns Sorgen bereitet ist deine Sicherheit. Vor allem Vater sieht, wohin dich dieser Weg führen wird. Irgendwann wird dein Geheimnis gelüftet werden und dann werden sie Rache an dir ersehnen. Kyus Leibwachen hätten dich fast gehabt. Die Ninja aus Iwa auf der anderen Seite der Schlucht. Und all die anderen, die sich nach deiner Fähigkeit verzehren werden. Darum war Vater sauer auf Guren. Vater hatte sich gewünscht, das Guren dir nicht bei diesem Weg hilft. Vor allem, wegen deiner Sicherheit." Wegen ihrer Sicherheit. Der Hokage hatte auch ohne den Krieg vorgehabt sie fort zu schicken. Allen voran um sie zu schützen. Doch Yuki wusste, das diese Entscheidung jetzt nicht zu ihrem Wohle war, sondern die des Dorfes und egal wohin sie dieser Weg führte. Okami würde nicht verschwinden. Es würden weitere Aufträge folgen und vermutlich nicht minder gefährliche. Kyu war ihr schnell zum Opfer gefallen, doch dort drüben würde sie gegen zahlreiche Feinde kämpfen bevor Suna wirklich erschien. Ihre Augen glitten zu Nara zurück. Musterten das ruhige Städtchen. „Es gab im Grunde schon kein zurück mehr, seit ich Isshin in Kiri begegnet war. Als ich die Entscheidung traf das Siegel zu brechen um zu überleben." „Und um deine Freunde zu retten. Du hättest auch fliehen können. Du bist schnell in deiner Wolfsgestalt. Das hat Guren erzählt." „Das bin ich." Das erinnerte sie an ihre Verfolgungsjagd vor wenigen Tagen. Auch dort hätte sie ohne ihre Wolfsgestalt nicht überlebt. Die Fähigkeit war Fluch und Segen zugleich. Es hatte sie aus den Händen Yoshidas befreit, aber auch zu den Anbu geführt. Zu Isshin und Hana. Genauso wie zu Reika, Akane und Kenji. „Es heißt, das die besten immer zu Jung sterben. Ich denke, das liegt genau an diesen Entscheidungen. Du legst aus Pflichtbewusstsein dein Leben viel öfter in die Waagschale und damit steigt auch die Chance, das du stirbst. Bitte Okami. Sei vorsichtig und handel überlegter, als in dem Attentat gegen diesen Kumo Befehlshaber. Guren zeigt es auf ruppige Art und Weise, aber er hat vor allem eines. Angst um dich. Und wir anderen auch." Angst um sie. Sicher tat das auch ihr Vater. War er schon wach? „Shiro." Begann Yuki nachdenklich und die Waschbärin senkte den Kopf. Musterte das von der Maske verhüllte Gesicht. „Mh?" „Wenn wir Suna unterstützt haben, ist mein Auftrag erst einmal vorbei. Ich soll dann abseits von Konoha warten, aber ich muss wissen, wie es meinen Freunden geht. Wirst du für mich nach Konoha gehen und nach ihnen sehen? Ich will einfach nur wissen, das Kyus Tod nicht sinnlos war und das Kakashi aufgewacht ist." Ein trauriges Lächeln tauchte auf Shiros Gesicht auf. Sie nickte und sah dann langsam wieder fort. Raus aus der Höhle. „Ich beginne zu begreifen, warum Guren bereit ist soweit für dich zu gehen. Ich werde gehen und es heraus finden. Verlass dich auf mich. Und jetzt ruh dich ein wenig aus. Wenn morgen der Angriff ist, solltest du fit sein." Es bedarf keiner weiteren Worte und so legte Yuki den Kopf auf ihre verschränkten Arme und schloss die Augen. Bereit für eine Nacht, in der sie endlich nicht mehr allein war.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt