Kapitel 23

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--- Yuhko ---

Die Sonne stand hoch am Himmel, als die ersten Späher aus dem Osten zurück kehrten. Sofort rutschte Yuhko das Herz in die Hose. Niemand hatte ihr gesagt, das sie, kaum zum Chunin geworden, Teil einer Kampfeinheit werden würde, die sich mit Suna anlegte. Madoka war an ihrer Seite. Chaf in einiger Entfernung und doch hörten sie es alle. „Suna kommt." Verkündete Nobuko, kaum das sie den Anführer des Angrifftrupps, Go, erreicht hatte. Das sie hier war, bedeutete, das ein heftiger Angriff bevorstand und Yuhko wusste eines. Sie war dem nicht gewachsen. Die hübsche Shinobi stand hinter den Entscheidungen ihres Tsuchikage und doch hatte sie Angst was ein Krieg aus ihr machen würde. Als sie Chunin wurde, hatte Yuhko gedacht, sie würde auf Aufträge gehen und Ninjas wie dieser Yuki begegnen. Das hier ging weit über einfache Eins zu Eins Kämpfe hinaus. Hinterhalte und Abschlachten. Das war, was dieser Krieg für Yuhko und ihr Team bedeuten würde. Madoka trat langsam näher. „Wir schaffen das." Flüsterte die Blauhaarige ihrer Freundin aufmunternd zu und Yuhko nickte. „Ja." Sie sprachen sich Mut zu, denn sie waren die Vorhut. Jene, die als erstes fallen würden, sollte Suna sie überrennen und Suna kam in Überzahl. Erst der Trupp hinter ihnen, konnte sie wirklich aufhalten. Endlich ballte Yuhko die Faust und ihr Blick wurde entschlossener. Sie durfte sich von ihrer Angst nicht leiten lassen. „Macht euch bereit. Felstrupp. Auf eure Posten. Illusionisten. Verhüllt sie. Infanterie, haltet uns den Rücken frei." Befahl Go kurz und knapp und offenbarte damit, das er ein erfahrener Ninja war also Yuhko. Sein Blick zeigte nicht den Hauch eines Zweifels und seine Haltung war gerade. Strahlte Autorität aus, die bezeugte, das er zum Anführer geboren war. Endlich löste sich Madoka von Yuhko. Trat hinter den Felstrupp. Ihre Aufgabe war es, die Felsbrocken so lange zu verbergen, bis Suna nicht mehr reagieren konnte. Die Infanterie stand in ihrem Rücken und ging sicher, das Suna ihren Angriff nicht durchschaute und sie von hinten angriff. Yuhko war mit Chaf dieser Truppe zugeteilt worden. Zum Teil war sie erleichtert. Wollte sie wirklich die Steine werfen? Dort unten war ein unschuldiges Städtchen, das ihnen nun zum Opfer fallen würde. „Ein Angriff!" Erklang die Stimme von Nobuko. Alle hoben den Kopf. Sie beobachteten die Umgebung, doch dort war niemand. „Wie viele?" Fragte Go und Nobuko sah ihn nachdenklich an. Fast zögernd. „Zwei." Zwei? Diese Frage war in allen Gesichtern zu sehen. Hatte Suna ihnen eine Vorhut aus zwei Ninjas geschickt? Das waren überraschend wenige. Selbst Suna musste wissen, das das ein Todesurteil für die Beiden bedeutete. „Wo sind sie?" Fragte Go an Nobuko gerichtet. Diese stand ohne Schuhe auf dem blanken Stein und schloss die Augen. „Sie rennen die Südseite hoch." Sofort wurde Gos Blick ernst. Seine Faust ballte sich. Das war die Seite, die nicht zu Nara führte und so vom Bergweg einsehbar war. Wenn sie jetzt die Steine warfen, nützte ihr ganzes Genjutsu nichts mehr. „Yuhko, Chaf. Haltet sie auf." Yuhko erschrak fast, doch sie lief los und Chaf folgte ihr. Sie traten zur Südseite. Yuhko war besorgt, doch sie zögerte nicht. Rief ihr eigenes Chakra. „Deiton – Harzboden." Vor ihr verflüssigte sich der Felsboden zu Harz und erwartete die zwei Ninja, die es wagten ihren Trupp allein anzugreifen. „Jetzt!" Rief Nobuko. Die Ninja hatten die Kante erreicht, doch Iwa sah nichts. Niemand erschien. Verwirrt blickte Yuhko sich um. Sollte sie näher zur Kante? Hatte Nobuko sich getäuscht? Das war der Moment, als eine Schneeflocke zu Boden rieselte. Yuhko sah überrascht zum Himmel, doch dort war keine Wolke zu sehen. Nichts das erklärte, wieso dort Schnee vom Himmel rieselte. Erinnerungen kehrten zu ihr zurück. Erinnerungen an die Chuninprüfung und diesen Fremden, der diesen Irren aus Kiri getötet hatte. Er war so schnell gewesen und so kaltblütig. Isshin hatte keine Chance gegen ihn gehabt und das, obwohl er davor die drei Nervensägen aus Konoha fast spielend leicht besiegt hatte. Konnte es der selbe sein? Doch wo war er? „Okami! Der fallende Schnee! Haltet ihn auf. Er ist unsichtbar!" Rief Go, als hatte er das befürchtet. Okami, fragte sich Yuhko stumm. War das der Name des Fremden? Doch wie sollte sie jemanden angreifen, den sie nicht sah? „Er muss über der Kante sein!" Rief Nobuko. In der Luft, dort wo Nobuko nicht fühlen konnte, wo er sich befand. Yuhko sah nervös hin und her. Wenn dieser Feind und der aus Kiri der selbe waren, dann schwebten sie ernsthaft in Gefahr. Auch Go schien daran nicht zu zweifeln. Er wusste etwas, das er ihnen nicht erzählt hatte. Das war der Moment, als Chaf plötzlich in den Harz gezogen wurde. Er flog hilflos hinein und blieb dort stecken. Sackte noch etwas tiefer, als etwas über ihn hüpfte. Okami. Sofort rief Yuhko ihre Harzhände und griff in die Luft über Chaf, doch dort war nichts. Sie griff ins Leere. „DA!" Rief Nobuko und zeigte in eine Richtung. Sie hatte ihre Hand erhoben und deutete auf eine bestimmte Stelle, damit alle sahen, wo sie mit Okami zu rechnen hatten. Ihre Augen weiteten sich, während sie mit ihrer Hand der Bewegung des Unbekannten folgte. Er kam auf Go zu und er war verdammt schnell. Den töten, der hier das Kommando hatte. Eine Taktik, die nicht unüblich war. Ohne Go würde Unruhe in ihre Reihen gelangen. Mittlerweile hatte sich bereits eine kleine Schicht Schnee auf dem Plateau gesammelt. Ninjas rannten in den Schnee hinein, während Go die Hand hob. „Nein! Nicht in den Schnee!" Es war zu spät. Sie blieben einfach ruckartig stecken und Yuhko sah es aus erster Hand. Der Schnee war ihre Füße hochgewandert. Hielt sie an Ort und Stelle gefangen. Nobukos Augen rissen auf, als ihre Hand stoppte. Das Eis berührte ihre blanken Füße. Auch die der anderen Orter und verhinderte so, das man Okamis Bewegungen durch Fingerzeige erahnte. „Der Schnee verrät dich." Hauchte Go gefährlich leise. Er hatte es gesehen, während Yuhko in Panik geraten war. Sie hatte die Bewegungen im Schnee nicht wahrgenommen. Er schon und jetzt sahen sie es alle. Der Unbekannte schoss wie ein Blitz über die Fläche hinweg und direkt auf Go zu. Er machte keine halben Sachen. Die anderen Ninja zerrten an ihren Füßen, doch es wanderte mehr Schnee an ihnen empor. Fesselte sie immer fester. Auch Go, der nun grinste. „Du wirst mich nicht töten können." Er formte Fingerzeichen. Yuhko erkannte sie. Steinwand. Er wollte sich in einer Hülle aus Stein verstecken und warten bis der Rest die Drecksarbeit erledigte. Da stoppten die Fußspuren im Schnee. Der Fremde war einfach stehen geblieben, als fürchtete er sich vor dem Angriff. Go lächelte überheblich, als plötzlich etwas seine Brust vom Rücken her durchstieß. Ein Zucken ging durch Gos Körper und seine Augen rissen auf. Ein Blutrinsal an seinem Mund verriet, das es um ihn geschehen war. Er wollte noch etwas sagen, doch da ging ein zweiter Ruck durch ihn. Was auch immer ihn durchstoßen hatte, wurde wieder aus ihm heraus gezogen. Ohne einen weiteren Befehl geben zu können, fiel er vorn über auf den Boden. Blut lief aus seinem Körper und färbte den Schnee langsam rot. Während alle, einschließlich Yuhko sprachlos da standen. Sie alle hatten das Knacken der Knochen gehört. Yuhkos Augen waren weit aufgerissen. Er war es. Das war der Fremde von der Chuninprüfung. Jemand, der diesen Isshin mit Leichtigkeit besiegt hatte. Er war hier und diesmal standen andere als dieser Irre auf seiner Liste. War sie die Nächste?


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt