--- Yuki ---
„Das heißt du brichst als Okami in Konoha ein um dich selbst zu retten?" Fragte Guren noch einmal. Yuki hatte Zeitdruck, doch sie eilte nicht sofort los. Stattdessen zog sie ihren Proviant hervor und begann zu Essen. Für so eine schnelle Rückkehr brauchte sie Energie. Vielleicht müsste sie im Dorf kämpfen. Sie brauchte ihre Kraft und zurück zu rennen, würde sie nicht völlig genesen machen. Wie viel mehr konnte ihr Körper wohl noch ertragen? „So siehts aus. Bist du dabei?" Sie hob den Blick und musterte Guren, der seufzte. „Ich habs immerhin versprochen. Bis zum Ende." Yuki hörte diese Worte und nach den letzten Tagen ohne Shiro wusste sie diese Worte zu schätzen. Jemand würde bei ihr bleiben. Sie würde das nicht allein durchstehen müssen. „Danke." Antwortete sie und Guren seufzte noch einmal. „Dank mir lieber, wenn wir das überstanden haben. Wenigstens kennst du dich in Konoha aus. Niemand kann dort besser einbrechen als Okami." Das stimmte. Yuki kannte das Wachpersonal. Ihre Eigenarten. Den Aufbau. Die unbenutzten Gassen. Yuki kannte alles was nötig war, um unbemerkt nach Konoha einzubrechen. Es war fast aberwitzig. Verhüllt als Okami musste sie also dort hinein und sich selbst retten. Um Mara und den Dritten zu retten. Sie wusste nicht, ob sie dem nicht auch allein gewachsen waren. Immerhin kannte sie Danzous Plan nicht, aber Danzou unterschätzte den Dritten sicher nicht. Yuki biss gerade vom Fleisch ab, als Guren etwas näher trat. „Wie war es?" Jetzt hob sie irritiert den Kopf. „Was? Konoha?" Huschte das Wort verwirrt durch ihren Geist. „Nein. Sasori. Du hast dich ihm allein gestellt. Und du hast diesen Einsatztrupp attackiert." Attackiert, war eine nette Umschreibung für ausgelöscht. Sie hatte diese Morde schon fast verdrängt gehabt. Begann es? Begannen ihr die Morde bereits egal zu werden? Oder war ihre Angst um Mara und den Dritten einfach stärker? Überlagerte ihre eigenen Gräueltaten. „Hi hat dir davon erzählt." Erkannte sie jetzt und Guren nickte. „Das hat er. Du hast sie beerdigt." War es deswegen vielleicht nicht ganz so schlimm für Yuki? Sie hatte wenigstens dafür gesorgt, das die acht in Frieden ruhen konnten. Unbekannt und versteckt, aber sie würden nicht von Aasgeiern gefressen werden. „Ich habe Todesangst durchlebt. Sasori ist viel stärker als ich. Wären wir nicht von Steinen umgeben, hätte er mich gefunden und zu einer Puppe gemacht. Das ist seine Form von Kunst, wie er behauptet." „Puppe?" Gurens Augen weiteten sich. „Er wollte dich töten und zu einer Puppe umbauen?" Er konnte das nicht glauben und es gab Yuki das Gefühl, das sie dem Wahnsinn noch nicht so verfallen war, wie diesem Irren. „Ja. Ich glaube es steckt mehr dahinter. Die Puppe gegen die ich gekämpft habe, sie sah menschlich aus. Er hatte sich in ihr verborgen." Yuki konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln, während sie das trockene Brot mit Wasser herunterschluckte. „Das klingt widerlich." „Ist es." Antwortete Yuki, als sie ihren letzten Proviant vertilgt hatte. Irgendwo fühlte sie sich besser. Von den Schmerzen an ihrem Körper abgesehen. Wie sah sie wohl aus? Sie musste schrecklich aussehen. Ihr Umhang mit Dreck und Blut besudelt. Ihr Körper voller Schnittverletzungen. Immerhin hatte sie direkte Treffer oder gefährliche Verletzungen verhindern können. Sobald sie Mara und den Dritten gerettet hatte, würde sie sich verstecken müssen, bis ihre Wunden alle verheilt waren. Vielleicht sah solange niemand ihre Narben. Sollte sie diese hinter einer Verwandlung verstecken? „Brechen wir auf." Entschied Yuki und richtete sich auf, während sie noch eine Nahrungspille einwarf. „Jetzt schon?" Fragte er ungläubig und sie nickte. „Ja. Ich will nicht zu spät kommen. Ich hab nur drei Tage und das ist eine lange Strecke. Wir werden wenig schlafen können." Würde das reichen? Drei Tage waren wenig Zeit. Sehr wenig sogar. Sie war weit von Konoha entfernt. Irgendwo in der Nähe der Zwillingsfelsen. Sie wusste selbst nicht genau, wo sie sich befand. Sie konnte einen Radius abschätzen und hoffen das ihr Weg sie in die richtige Richtung führte. „Du gibst wohl auch erst auf, wenn du Tod bist." Murrte Guren, aber er kam zu ihr und hüpfte auf ihren Kopf. Nach den Stunden mit ihrer Angst allein, war das ein so unglaublich beruhigendes Gefühl. Sie war nicht allein. Jemand war bei ihr. Jemand war schwer auf ihrem Kopf. Teilte ihr Schicksal mit ihr. Würde ihre Seite nicht verlassen. Diese Sicherheit schenkte ihr Guren. Egal, ob sie über ein von Leichen übersätes Kriegsgebiet liefen, oder in eine Stadt einbrachen um jemanden zu ermorden. Guren würde bei ihr bleiben. Er war dem gewachsen und er war bereit dazu sie zu begleiten. Er schenkte ihr eine Sicherheit, die sie zuvor Shiro hatte geben müssen, bis diese die Nerven verloren hatte. Erst jetzt erkannte sie, welch großen Wert eine solche Freundschaft besaß. Sie hatte einen Partner. Jemand, der ihr Geheimnis und ihre Taten kannte und doch bei ihr blieb. Sicher wäre ihr Vater auch dankbar darüber zu wissen, das Guren bei ihr verweilte. Guren hatte es Kakashi sogar versprochen. Er würde sie bis zum Ende begleiten und dieses Ende war die Rückkehr zu ihren Freunden. Die wahrhaftige Rückkehr. „Guren. Wirst du mir von Konoha erzählen? Was ich verpasst habe? Wie geht es Dad? Du hast mit ihm geredet oder nicht? Das heißt es geht ihm besser?" Wie ging es wohl allen? Mit wem hatte Guren geredet, während er sich nach Konoha geschlichen hatte. „Ich erzähl es dir, wenn du mir alles erzählst, was ich verpasst habe." Verlangte Guren und Yuki wusste das zu schätzen. Er wollte, das sie diese Schicksale nicht in sich hinein fraß. Er wollte, das sie ihre Gefühle mit ihm teilte. Bis vor wenigen Tagen war der Mensch, der am meisten von ihr wusste Mara gewesen, doch das würde sich ändern. Guren wollte das ändern. Er würde von der wahren Dunkelheit in ihrem Herzen erfahren und er wollte sie ertragen. Mit ihr. Mit ihr alles durchstehen, zu was Okami gezwungen wurde, weil Krieg herrschte. Yuki konnte die Dankbarkeit gar nicht in Worte fassen und sie wusste Guren wollte dafür kein Dank hören. So nickte sie und blickte zum Höhlenausgang. „Versprochen. Ich erzähle dir alles." Es war wieder nicht Kiba und es würde auch niemals Kiba sein. Diese Geheimnisse würde sie mit in den Tod nehmen. Niemand würde je erfahren was sie in Konohas Namen für deren Sicherheit getan hatte. Niemand außer Guren, ihr und dem Dritten. Mit dieser Dankbarkeit lief sie die ersten Schritte. Sie fühlte sich noch immer erschöpft. Ein Tag hatte kaum gereicht um wieder zu Kräften zu gelangen und doch würde sie rennen. So wurde sie schneller. Trat in die Sonne hinaus. Die Sonne eines neuen Tages mit einer neuen Dankbarkeit. Der Erkenntnis wie viel es bedeutete nicht allein die Dunkelheit ertragen zu müssen. Nur eines wunderte sie. Niyuki. Der Wolf in ihrem Inneren. Er hatte sich die letzten Tage nicht mehr gemeldet. Sonst hatte er ihr versichert, das er sie beschützen würde. Hatte er sie nach all den Taten aufgegeben? Das Letzte, was sie von ihm gehört hatte, war sein Wunsch, das sie sich in Araishima trafen. Dort könnte sie wohl länger mit ihr reden. Was tat er gerade?
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...