--- Yuki ---
Vor ihr tauchten die Klippen des tiefgelegenen Flusses auf. Ihr Atem ging schwer. Sie fühlte sich erschöpft und das bevor sie Sunas Truppen überhaupt erreicht hatte. Trotzdem sprang sie ein letztes Mal und zielte auf die Schlucht. Wind glitt an ihr vorbei, als sie in die Tiefe fiel. Noch im Flug löste sie ihre Verwandlung. Kehrte zu ihrer wahren Gestalt mit den schwarzen Haaren und braunen Augen zurück. „Jetzt." Mit diesem Wort brach Yuki ihr und Gurens Schweigen und der kleine Waschbär verstand. Als Yuki das Jutsu der Schlinge nutzte um sicher auf dem Wasser zu landen, wurde sie bereits unsichtbar. Sie wollte sofort weiter rennen, doch sie bekam kaum noch Luft und sank erschöpft auf ein Knie. „Okami." Erklang Gurens besorgte Stimme. „Schon gut." Antwortete sie leise. Geübt griff sie in ihre Gürteltasche und zog trotz der Unsichtbarkeit das Döschen mit den Nahrungspillen hervor. Jetzt zahlte sich aus, das sie ihre Tasche stets gefüllt und organisiert hielt. Als sie aufstand, hatte sie das kleine Gefäß geöffnet und schluckte eine Pille, ehe sie das Döschen wieder einsteckte. Sie gönnte sich den Moment eines tiefen Atemzuges, dann rannte sie weiter. Guren klopfte ihr auf den Kopf. Nutzte wieder das Schweigen zur Sicherheit. Am Fluss war klar, das sie dort stoppten, doch jetzt blieb es geheim welcher Richtung sie folgten. Es war noch immer unklar, ob er Chakra oder Geräusche nutzte. Guren klopfte ganze zwanzig Mal. Erleichterung überkam das junge Mädchen. Sie hatte mit ihrer Gestalt viel Zeit gut gemacht. Wichtige Zeit. Jetzt hatte sie alles genutzt, das sie noch hatte. Viel Chakra und Briefbomben geopfert. Wenn sie jetzt nicht entkam, blieb ihr wenig übrig. Innerlich begann sie zu zählen. Guren hatte von fünf Minuten gesprochen, vielleicht konnte er durch die Pause wieder Kraft sammeln und könnte die Unsichtbarkeit länger halten, doch darauf wollte sie nicht spekulieren. Fünf Minuten. Darauf stellte sie sich ein. Mit diesem Wissen folgte sie dem Flusslauf Richtung Westen. Noch immer hüllte die tiefe Schlucht sie in die Dunkelheit einer mondlosen Nacht. Als Yuki bei vier Minuten dreißig angelangte, löste sie sich vom Wasser und rannte die Klippe hoch. Mit Schwung hüpfte sie auf den ebenen Boden, dann schlich sie hinter einen Baum und sank dort erschöpft auf den Boden. Nicht einmal Hideto konnte in der Dunkelheit der Schlucht die Spuren ihres vertikalen Sprungs finden. War sie jetzt in Sicherheit? Hatte es gereicht? Sie ruhte im Schatten des Baumes und hielt fast die Luft an. Guren hatte seine Fähigkeit aufgelöst. Yuki unterdrückte ihr Chakra. Mehr konnte sie nicht tun. Eine Stille erfüllte den Wald, die nur hier und dort von einem Tier unterbrochen wurde. Yuki fühlte bei jedem verräterischem Geräusch Angst. Sie erwartete gefunden zu werden. Gurens Klopfen bedeutete das Hideto dem Fluss ebenfalls westlich gefolgt war. Mit jeder Minute, die er aufschloss, blieb Yukis Herz mehr stehen. Ein letztes Mal klopfte Guren. Eine Minute. Sie beide hielten die Luft an und schlossen die Augen. Yuki glaubte das ihr nervöses Herz ihr gleich aus der Brust sprang. Würde Hideto die Spur finden? Wurde sie gleich gefunden? Sie erinnerte sich, wie man sein Herz beruhigte. Versuchte an nichts anderes zu denken, als an Ruhe. Jetzt konnte sie nichts mehr tun. Sie bemerkte nicht, das Guren seine Fähigkeit ein letztes Mal verwendete. Sie im wohl entscheidendsten Moment verbarg. Wieder begann Yuki zu zählen. Noch nie waren ihr 60 Sekunden so quälend lange vorgekommen. Als sie 62 erreichte, hielt sie noch immer die Luft an. Ihr ruhigeres Herz half ihr, den Atem länger anzuhalten. 75. Noch immer war von Hideto und Ginji nichts zu sehen. 107. Sie konnte die Luft nicht mehr anhalten. Dazu war sie zu Beginn zu nervös gewesen. Vorsicht nahm sie einen kurzen Atemzug und stoppte dann wieder. 147. Gurens Klopfen erfüllte sie, als er einmal klopfte. Wieder eine Minute. Bedeutete das? 183. Guren klopfte zwei Mal. Erst jetzt wagte sie es wieder zu atmen. Immer größer wurde der Abstand. Immer mehr Schläge nahm sie erleichtert wahr. So lange und viele bis eines klar war. Sie waren fort. Yuki war ihnen wirklich entkommen, doch sie konnte das mit niemanden feiern. Nicht einmal mit Guren einschlagen. Zu groß war die Gefahr wieder entdeckt zu werden und so stand sie leise und schweigsam wie ein Schatten auf und verschwand mit vorsichtigen, leisen Schritten im Wald.
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...