Kapitel 19

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--- Yuki ---

Ein Land voll Schnee erwartete Yuki, als sie ihre Augen öffnete. Ein kaltes Land, das sie nicht erfrieren ließ, sondern mit Wärme füllte. Eine Wärme, die sie nun brauchte. Hinter ihr war der zugeschneite Nadelwald und dort auf dem Stein wartete der Wolf. Er wirkte so ruhig und sanft, wie immer, wenn sie ihn sah. Erinnerte sie daran, das sie niemals wirklich allein war. Vorsichtig trat sie näher und doch stoppte sie noch einmal. Hier hatte die Barriere sie vor der Nähe des Wolfes getrennt. Das letzte Mal, waren sie und er mit Gewalt durch diese hindurchgebrochen und jetzt, als sie danach greifen wollte, war sie weg. Sie konnte einfach hindurch fassen. Es gab nichts mehr, das sie von dem Wolf trennte und so ging sie erleichtert weiter. Gelangte zu dem weißen Tier, das wie immer auf sie wartete. Wache, blaue Augen, die sie durchleuchteten, weil er sah, was sie sah. Er fühlte, was sie fühlte und er wusste, was sie wusste und noch mehr. Weil er beobachtete. Es war tröstlich, als sie ihn erreichte und die Hand hob, nur um weiches Fell zu spüren, während sie das Tier vorsichtig am Kopfe kraulte. „Du machst dir auch Sorgen. Nicht wahr?" Erkannte sie und suchte in den blauen Augen Trost. „Ja." War die Antwort in ihrem Kopf von einer Stimme, die dem Wolf gehörte. Er löste die Augen von ihr und sah in eine bestimmte Richtung. Dort war einst der Baum mit Tobio gestanden. Als sie jetzt dorthin sah, lag dort ein Stein in tanzenden Blumen. Ein Symbol blickte ihr entgegen, das sich in ihren Geist eingebrannt hatte. Kyu „Willst du mich bitten, den Weg nicht weiter zu gehen?" Fragt sie, während ihre Augen an dem Stein klebten. Sie glaubte eine Bewegung neben sich zu sehen, als der Wolf den Kopf schüttelte. „Nein. Ich möchte, das du dir vergibst, denn er wird es nicht. Er kann es gar nicht. Er ist Tod und lebt nun in den Herzen anderer weiter." Nachdenklich betrachtete Yuki den Stein, das Symbol für ihre Tat. „Ich soll mir selbst verzeihen?" Fragte sie überrascht. Jetzt stand der Wolf auf, nur um seine Schnauze sanft an ihre Wange zu schmiegen. „Schuld kann einen zerfressen, bis man jedes Mittel sucht um ihr zu entkommen. Du musst einen Weg finden, dich von ihr zu lösen. Nimm die Hilfe deiner Freunde an, anstatt auch sie beschützen zu wollen. Lass jeden an deiner Seite zu, der den Auftrag nicht gefährdet." Jeden zulassen, der den Auftrag nicht gefährdet. Die Hilfe annehmen und sich selbst die Schuld verzeihen. „Es ist mein Schicksal..." Brachte sie fast verloren von sich und schloss die Augen um das weiche Gefühl an ihrer Wange zu fühlen. Trost zu finden. „Vielleicht, aber du entscheidest, wie du diesen Weg gehst. Allein und einsam, oder gemeinsam und stark. Nicht nur du hast Kyu getötet. Guren war an deiner Seite und ist den Weg mit dir gegangen. Hast du nicht gelernt, das ein Team, das sich vertraut, stärker ist als der talentierteste Einzelkämpfer?" Ein starkes Team. Als sie Team Reika zurückließ, hatte sie gedacht alles allein schaffen zu müssen. Sie war so von Kyus Tod eingenommen, das sie etwas entscheidendes vergessen hatte. Auch Guren musste diese Schuld fühlen. Auch Guren musste von den Augen verfolgt werden, denn er war auf ihrem Kopf. Hatte in das selbe Gesicht geblickt wie sie. Der Wolf schien ihre Gedanken zu lesen, denn er löste sich von ihr. „Schuld, die man teilt, erdrückt einen nicht länger. Du musst auch für ihn da sein." Er sah ihr tief in die Augen. Sie war wie gefangen von diesem Blau, bis es sie langsam fort zog. Weg von dem Tier, das ihr einen so wichtigen Rat gegeben hatte. Sie litt nicht alleine. „Du hast die Fähigkeit Jutsus über Tage zu halten. Vergiss das nicht." Fügte er noch hinzu, doch die Dunkelheit nahm sie ein, bevor sie fragen konnte, was er damit meinte.

Als Yuki erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Erschrocken richtete sie sich auf nur um sofort wieder hinter dem Gras zu verschwinden. „Na auch schon wach?" Fragte eine vertraute Stimme. Shiro war fort und Guren saß neben ihr. Die Hände verschränkt, wachte er an ihrer Seite. „Du hast geschlafen wie ein Baby. Du hattest wohl nach Kyus Tod keinen mehr." Fast schon ertappt begann sie zu lächeln. Ihr Schlaf war stets tief, wenn sie das Land des Schnees erreichte. Doch die Worte des Wolfes waren umso klarer in ihrem Geist. Nicht nur sie litt. Auch Guren. Sie Beide teilten die selbe Schuld. Yuki hatte vielleicht das Schwert geführt, doch Guren hatte sie unsichtbar gemacht und war Kyu so nah gewesen wie auch Yuki. Vorsichtig richtete Yuki sich auf, darauf bedacht, hinter dem Gras zu bleiben. Jetzt bemerkte sie die Früchte, die neben Guren lagen. Dinge, die niemand so schnell vermissen würde. Ein Apfel mehr oder weniger im Fass fiel niemanden auf. Dankbar verwandelte sich Yuki in Hisao und griff nach dem Obst. Als sie den ersten Bissen nahm, kam es ihr wie eine Wohltat vor. Unverarbeitete Beeren und Kräuter waren alles andere als zufriedenstellend, doch sie hatte es nicht gewagt ein Feuer zu entfachen, aus Angst, doch noch von Hideto und Ginji verfolgt zu werden. „Und wie geht es dir?" Fragte Yuki, statt Gurens Feststellung zu beantworten. Der kleine Waschbär hatte wohl nicht damit gerechnet, denn er löste seinen Blick von der Umgebung und sah überrascht zu ihr. „Was?" „Wie es dir geht." Wiederholte sie ruhig, kurz musterte sie ihn, dann sah sie aus der Höhle und zur anderen Schluchtseite. Sie wollte wissen, ob es stimmte. Ob dort drüben Feinde waren, doch die Worte des Wolfes hatten ihr klar gemacht, das es wichtigeres in diesem Moment gab.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt