--- Reika ---
Sie war mit so vielen Dingen zu Kakashi gekommen und jetzt hatte sie nicht eine davon gefragt. Nichts davon erfahren. Stattdessen schleppte sie einen völlig erschöpften Kakashi zu seiner Wohnung. Yuki folgte ihnen. Im Krankenhaus hatte sie ihnen eine Krücke geliehen damit Kakashi sich stützen konnte. Yuki war nicht groß genug um ihm selbst zu helfen. So lief sie nur neben ihnen. Man warf ihnen Blicke hinterher, während Kakashi diese einfach ignorierte. Das hatte er schon immer. Mit seinem Pokerface durch die Welt laufen und so tun, als kümmerte ihn nichts. Umso bestätigender war es, ihn jetzt so zu erleben. So entschlossen und aufrichtig besorgt. Wieder dachte Reika an die Bilder in der Wohnung, an Narutos Worte, an Yukis Entwicklung. Es war als formte sich das Bild eines Kakashi, das mit ihrem Alten überhaupt nicht übereinstimmte. Es war, als half sie hier einer völlig neuen Person. Als sie das Haus erreichten, richtete Kakashi sich selbst auf. Humpelte mit der Krücke ins Innere. Wonach er wohl suchte? Egal, was es war, er ließ Yukis Zimmer links liegen. Auch das Wohnzimmer mit den gemeinsamen Bildern ignorierte er. Stattdessen zielte er schnurstracks auf sein eigenes Zimmer. „Kakashi? Was soll da sein?" Fragte Reika noch einmal, weil sie das Gefühl hatte einen Holzweg zu gehen. Er öffnete die Tür und betrat sein Zimmer. Reika blieb unschlüssig stehen. Das war sein privater Bereich. Sie hatte nicht das Gefühl irgend ein Recht zu besitzen, dort hinein zu gehen. Ihn dort drinnen zu beobachten und doch gewann ihre Neugier. So trat sie näher an die Tür und blickte in den Raum hinein. Dort stand Kakashi. Vor einem kleinen Regal mit Bildern und hielt ein Stirnband Konohas in den Händen. Sein eigenes lag noch immer im Krankenhaus. Außerdem war dieses Band weiß, nicht blau. Yukis Stirnband war weiß. „Aber." Fing sie an, dann stockte Reika. Sah auf den Beweis das niemand Yuki so gut kannte, wie es Kakashi tat. Sie hatte das Gefühl ihn trösten zu müssen, während sie auf ein in Schatten geworfenes Gesicht blickte. Sie sah nicht mehr als sein abgedecktes Auge und seine Gesichtsmaske. Sein Pokerface war fort. Zeigte etwas verlorenes. „Was bedeutet es?" Fragte sie leise, als fürchtete sie, er würde zerbrechen, wenn sie zu laut danach fragte. Noch immer hing sein Blick auf dem Stirnband. Wenigstens nahm Reika das an. „Ich soll es aufbewahren, bis sie zurückkehren kann." Antwortete er ihr genauso leise, als wäre die Tatsache es laut auszusprechen zu grausam. Reika fühlte mehr und mehr Mitleid. Nicht nur Yuki hatte viel mitgemacht. Auch er. Jetzt zweifelte Reika keine Sekunde mehr an seinen aufrichtigen Gefühlen. Er hatte Rin, Obito und Minato verloren. Seinen Vater. Und jetzt? War seine Ziehtochter aus Konoha fortgeschickt worden um Attentate auszuführen und das zu werden, vor dem er sie retten wollte. Wie viel musste Kakashi noch ertragen? Ohne das Reika es bewusst wahrnahm, lief sie los. Trat an seine Seite, ehe sie ihn einfach umarmte. Sie wollte so viel Rat von ihm und sicher würde der Moment dafür kommen, doch jetzt. Jetzt brauchte er Trost. Reika wollte nicht, das Yuki zurück kam und einen gebrochenen Kakashi wiederfand. Es würde ihr das Herz brechen, so wie es Reikas tat, während sie ihn gerade beobachtet hatte. Reika erwartete eine Reaktion, doch Kakashi ließ es stillschweigend zu. So standen sie da und schwiegen. Mara war verschwunden. Ließ ihnen diesen ungewohnten, intimen Moment. Er endete erst, als Kakashi das Stirnband fester umgriff. Erst das bewegte Reika von Kakashi abzulassen. Sie war fast selbst überrascht von der Nähe, die eben zwischen ihnen gelegen hatte. „Du musst ihr vertrauen." Flüsterte sie leise und Kakashi nickte. „Ich weiß." Endlich rührte er sich. Humpelte zu einer Kommode und öffnete sie, nur um das Stirnband dort zu verstecken. Reika wusste selbst, was das Stirnband hier tat. Yuki wollte signalisieren, das sie nun ihr Leben als Schatten akzeptiert hatte, doch Kakashi hatte Reika eines verraten. Yuki versprach Kakashi jemand zu bleiben, der zurückkommen würde um es wieder zu holen. Was musste nun in ihm vor sich gehen? Was musste er fühlen? „Sie wird es überstehen." Sagte er plötzlich und sah auf. Sah direkt zu Reika herüber und dort lebte eine überraschende Sicherheit in seinen Augen. „Denn ihr stärkstes Talent ist es, Leute kennen zu lernen, die ihr helfen. Die ihr beistehen. Die sie beschützen. Sie ging allein, aber sie wird nicht allein bleiben." Er versuchte sich mit diesen Worten Mut zuzusprechen und zum Teil war er von ihnen überzeugt. Freunde zu finden. Reika ahnte, was das bedeutete. Sie dachte an Haru und Abe-san. An Akane und Kenji, die sie sofort ins Herz geschlossen hatten. Gab es dort wirklich einen Weg in den Schatten, der es ihr ermöglichte nicht allein zu sein? Würde sie einen Weg finden ihr Herz auch im Krieg zu beschützen und das ohne ihr Team und Freunde? Wer war an ihrer Seite in Zeiten wie diesen? Ahnte Kakashi etwas? Kannte er jemanden, der ihr begegnen könnte? Oder der längst bei ihr war? Machte ihm das irgendwie Hoffnung? Er stand noch immer an der Kommode und sah auf die geschlossene Schublade herunter, während er irgendetwas dachte. Etwas, das er niemals mit Reika teilen würde. Dachte sie wenigstens.
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...