Kapitel 21

21 4 0
                                    

--- Yuki ---

Auch Gurens Augen weiteten sich erschrocken. „Es gibt noch mehr? Okami. Bitte sag mir, das du dich nicht auch noch in diesen Kampf einmischst." Nicht einmischen. Ihre Augen glitten zu dem Ort, an dem sich ihre Feinde versteckten. Angenommen Suna wurde nicht durch die Ninja aus Iwa überrascht. Wie konnte sie Nara beschützen und den Tipp geben, das dort weitere Ninja warten würden? Wie viel sollte sie an der Seite Sunas und für Suna kämpfen? Es war wirklich mühsam selbst zu denken. Früher hatte sie einfach nur Kakashis Befehle erfüllt, dann die ihres Lehrers oder ihrer Teamleiterin Reika. Natürlich musste sie während der Prüfung denken, doch die Tragweite ihrer Entscheidungen war deutlich geringer ausgefallen. Die Pläne einfacher Chuninanwärter war nicht zu vergleichen mit einem Krieg und ausgeklügelten Plänen von talentierten Strategen. Ein Fehler hier und es könnte dutzende unnötige Tode kosten. Wie weit wollte sie gehen? Vor allem für die Stadt in der Schlucht. Nara war kein Ort, der viel Rücksicht verdient hatte. Diese ganze Stadt hatte jeden Abschaum einfach aus der Stadt verbannt und getan, als wäre die Welt heil. Doch dort unten gab es auch Leute wie Nisa und ihren Vater. Allein für sie, würde Yuki sich etwas einfallen lassen. Nur was? Sie hatte noch nicht gegen viele Erdnutzer gekämpft. Im Grunde gegen Tomo und diese Abtrünnigen von Araishimas Marktplatz. Sicher würden sie Felsen in die Schlucht stürzen lassen. Kakashi hatte einen Felssturz in Araishima mit einer Felswand aufgehalten. Eine Idee überkam sie. Sofort blickte sie in die Schlucht herunter. Dort unten lag Nara und wusste nichts von dem Kampf, der über ihren Köpfen eskalieren würde. „Okami bitte. Ignorier mich nicht einfach. Sag mir, das wir uns nicht in die Hauptschlacht einmischen." Yuki hob die Hand und deutete ihnen an ruhig zu sein. Konnte sie das selbe, wie Kakashi? Konnte sie mit ihrem Eis eine Wand erzeugen, die sowohl Suna davon abhielt in die Schlucht zu gehen, genauso wie sie Nara mit einer Eisschicht vor der Zerstörung bewahrte? Es war ein netter Gedanke, doch ihr fehlte die Kraft dafür. Sie hatte noch immer nicht genug Kampferfahrung mit ihrer Wolfsgestalt. All die Jahre hatte sie sie verheimlicht. Jetzt rächt sich das. Sie konnte nicht abschätzen, wie viel Kraft sie das kosten könnte und sie war noch immer angeschlagen. „Okami bitte!" Bat Guren mit Nachdruck und endlich sah Yuki auf. „Mh?" „Sag mir, das wir uns am Hauptkampf nicht beteiligen." Beharrte der kleine Waschbär. Konnte sie das versprechen? Warum nur war hier niemand, der ihr mit Rat und Tat zur Seite stand? Ihr Auftrag war kleine Wunder zu vollbringen. Guren könnte sie keine komplette Schlacht unsichtbar machen und sie konnte ihre Wolfsgestalt nicht lang genug halten. Das Letzte, das sie durfte, war ihre normalen Angriffe einzusetzen. Endlich schüttelte sie den Kopf. „Den Kampf muss Suna alleine überstehen. Wir werden sie warnen und oben für Chaos sorgen, den Rest müssen sie alleine schaffen." Guren atmete erleichtert aus und auch Shiro wirkte, als hatte sie dieses Zugeständnis gebraucht. „Aber wie willst du sie warnen? Wer würde dir glauben schenken, ohne das du dich verrätst?" Ja wer? Das war die entscheidende Frage. Ein Name geisterte durch ihren Kopf. Nisa. Sie war schon früher willensstark und herzensgut gewesen. Doch wenn Yuki sich ihr zeigte, würde Nisa Gefahr laufen, befragt zu werden. Konnte sie ihr vertrauen? Oder sollte sie im Moment des Angriffes gezielt einen Eisspeer im Dorf ablassen, damit die Bewohner panisch flüchteten? „Ich habe eine Bekannte dort unten. Aber ich hätte Angst, das man sie irgendwann befragt und herausfindet, das die Kiki von früher, die Anbu Snow war und damit Okami mit Snow in Verbindung steht." Das wäre genau das, von dem sie eigentlich ablenken sollte. „Du würdest sie in Gefahr bringen." Warf Shiro ein und Yuki konnte nicht anders, als ihr nickend zuzustimmen. So sehr sie Nisa wieder sehen wollte, jetzt war der falsche Augenblick. Vielleicht, wenn sie sich unter die Leute mischte, vielleicht konnte sie dann wenigstens sehen, das es Nisa gut ging. Herausfinden, wie es ihr nach dem Abschied ergangen war. Lebte sie überhaupt noch in Nara? „Also wie warnen wir die Menschen dann?" Hakte Shiro noch einmal nach. Sie alle drei blickten nachdenklich drein. Die Waschbären erinnerten Yuki damit daran, das sie nicht allein war. Sie hatte Freunde, die ihr mit Rat und Tat zur Seite standen. „Wie viel Kraft hast du noch? Wir könnten unseren Bruder darum bitten die Warnung auszusprechen." Überlegte Guren. Shiro schüttelte sofort den Kopf. „Noch hat sich doch nicht verbreitet, wie Okami unsichtbar wird. Wenn Hi sich zeigt, wird Okami ihn nie wieder unter normalen Bedingungen rufen können. Das wären zu viele Zufälle." Frustriert verzog Guren das Gesicht. Ihnen lief die Zeit weg und noch immer hatten sie keine zündende Idee. Noch einmal sah Yuki fort. Musterte den Himmel. Es konnte sich nur noch um wenige Stunden handeln, bis Suna hier war. Vielleicht zwei, wenn es hoch kam. Sollte sie doch das mit dem Eisschild probieren? Wie viel Kraft würde so eine gewaltige Eisschicht wohl kosten? Wie viel Schnee musste dazu fallen? Erst jetzt wurde Yuki klar, wie wenig sie über ihre eigene Fähigkeit wusste. Würde der Wolf es wissen? Doch wie konnte sie ihn jetzt erreichen? Noch nie hatte Yuki sich diese Frage gestellt. Das Land des Schnees hatte sie immer ohne ihren Willen erreicht. Immer, wenn sie schlief oder ohnmächtig wurde. Und es zeigte sich nicht oft. Nur hier und dort, zuletzt um für Guren da zu sein. Doch sie musste ihn erreichen. Auf kurz oder lang musste sie mit dem Wolf reden und herausfinden, zu was sie alles im Stande war. Alles was sie konnte waren Jutsus, die ihr Kakashi beigebracht hatte, weil er sie bereits einmal gesehen hatte.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt