Kapitel 85

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--- Yuki ---

Yukis Lungen brannten, als sie in maximaler Geschwindigkeit und mit dem Umhang in Händen von dem Kampffeld wegrannte. Sie hörte nichts hinter sich und sie wusste sie hinterließ Spuren. Doch das hier war ihre einzige Chance. Sie stürmte davon so schnell sie konnte. Ihr ganzer Körper war ein einziger Schmerz und doch rannte sie los. Noch grob hatte sie die Karte im Kopf. Sie hatte sich alles eingeprägt, was man hier in der Nähe finden konnte. Es war ihr Fluchtplan gewesen und jetzt setzte sie ihn in Todesangst um. Selbst im Kumolager hatte sie nicht so eine Angst gespürt. Damals war Guren bei ihr gewesen und damit hatte sie immer eine Hilfe gehabt. Jetzt würde ihr nichts mehr helfen. Wenn Sasori sie einholte, war es vorbei und so rannte sie. Rannte in Todesangst um ihr Leben. Rannte, bis sie eine Steinwüste erreichte. Sie rannte einfach darauf zu. Der Stein verhüllte ihre Schritte. Hinterließ keine Spuren im Sand. Es führte sie von ihrem Versteck fort, doch darüber konnte sie sich auch noch Gedanken machen, wenn sie das überlebt hatte. Wie viel Zeit hatte ihr Schattendoppelgänger ihr wohl verschafft? Wie wütend war Sasori und wie sehr trieb ihn seine Wut an? Er hatte die ganze Zeit schwerfällig gewirkt, doch stimmte das wirklich? War er so schwerfällig? Sein Puppenkörper hatte verdammt schnell und wendig gewirkt. Yuki stürmte einfach immer weiter. Ihre Lunge brannte. Ihre Muskeln stachen. Ihre Wunden schmerzten. Alles tat Yuki weh, während sie weiter rannte. Rannte und rannte. Sie hörte keinen Verfolger. Konnte Sasori vielleicht nicht mit ihr mithalten? Sie wagte es nicht hinter sich zu blicken. Versuchte es allein an den Geräuschen auszumachen. Ihr wurde schon schwindlig und trotzdem rannte sie weiter. Weiter, bis sie nicht mehr konnte, dann erschuf sie noch einmal einen letzten Schattendoppelgänger. Sie hatte eine einfache Felsspalte gefunden. In letzter Hoffnung presste sie sich hinein und warf ein Tarntuch über sich, während ihr Schattendoppelgänger weiterrannte. Eine Spur hinterließ, wie sie diese die ganze Zeit hinterlassen hatte. Sie bekam kaum Luft und trotzdem atmete sie so gut wie gar nicht und wartete. Wenn sie sich verrechnete, wars das. Dann blühte ihr das Schicksal einer Puppe. Innerlich zählte sie Sekunden. Nur mit mühe unterdrückte sie das Zittern, als sie schnelle Schritte hörte. Innerlich betete sie zu tausend Göttern, während die Schritte immer näher kamen und alles was sie hatte war ein Tarntuch. Sie war den Tränen nahe, als die Schritte sie erreichten. Über sie hinwegsprangen. Sie sah einen Schatten. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Herz blieb stehen. Alles gefror in ihr. Dann machte ihr Verfolger einen Satz auf der anderen Seite und rannte weiter. Stürmte ihrem Schattendoppelgänger hinterher. Als die Schritte langsam verklangen, zitterte sie am ganzen Körper. Trotzdem löste sie das Tarntuch von sich. Das hier hatte ihr nur kurz Zeit verschafft. Von Angst erfüllt erhob sie sich. Sie war einfach nur noch am Ende und doch konzentrierte sie sich ein letztes Mal. Erhob sich und mit dem lautlosen Gang und mit so wenig Spuren wie möglich hüpfte sie von Stein zu Stein. Hinterließ auf diesem Untergrund keine Spuren. Die Steinsteppe war nun ihr Freund und ihr letztes Ass. Auf Sand würde man ihre Fußspuren sehen, im Wald abdrückte auf dem Holz oder dem Boden. Hier auf den Steinen war kein Abdruck. Yuki schleppte sich einfach immer weiter. Immer und immer weiter, bis sie unter der brennenden Hitze des Tages eine Höhle fand. Das war alles was ihr blieb. Wenn Sasori ihr doch folgte, war es vorbei. Das wusste sie. Sie hatte ihr Limit erreicht. Mehr ging nicht mehr. Nur eines hatte sie dabei. Die Schriftrolle. Zu viel Angst hatte sie gehabt Sasori könne seinen Puppen folgen. Sie hatte den Umhang in der Spalte zurück gelassen. Nur eine Rolle hatte sie bei sich. Sie hatte etwas vom Kazekage und Hokage gelesen. Aber in der Panik nichts genaueres verstehen können. Jetzt spielte es auch keine Rolle mehr. Sie lief in die Höhle hinein. Tief genug, das man sie vom Eingang nicht mehr sehen konnte, dann fiel sie einfach vorn über und blieb im Dreck liegen. Irgendwie schaffte sie es noch ein Tarntuch hervorzuziehen. Es grob über sich zu werfen. Mehr schaffte sie nicht mehr, dann war sie ohnmächtig. Die Schriftrolle noch in den Händen. Sie hatte sie. Irgendwie war sie daran gekommen. Doch sie schaffte es nicht mehr herauszufinden was Sasori wohl über Suna und Konoha wusste. Was Yuura ihm verraten hatte. Welche brisanten Informationen sie in Händen hielt. Selbst wenn sie etwas erfuhr. Sie konnte dem Hokage keine Nachricht schicken und sie konnte auch nicht Guren schicken. Es würde Tage brauchen. Sie hatte ihre eigene Kommunikationsschriftrolle, doch wie man sie benutzte, das wusste sie nicht. Es spielte auch keine Rolle mehr. Sie hatte sowieso nicht mehr das Bewusstsein und die Kraft irgendetwas zu ändern. Das Iwa die Informationen verspätet bekam, das war alles, was sie für Konoha und Suna hatte tun können. Den Rest musste sie ihren Freunden überlassen. Immerhin hatte sie noch ein Versprechen zu halten. Überleben. Wenigstens dieses eine wollte sie halten. Wenigstens das. Das Letzte.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt