Kapitel 7

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--- Yuki ---

Schatten mit verfluchten Augen glitten an ihr vorbei, als sie endlich ihre Verwandlung auflöste. Als der Schneefall stoppte und ihre Bewegungen langsamer wurden. Trotzdem rannte sie weiter. Blätter raschelten, während sie übereilt Richtung Westen rannte. Immerhin sollte sie noch immer weiter. Ihr Auftrag war noch nicht erledigt. Dort war Suna und ihr Befehl diese zu beschützen. „Da ist jemand!" Hörte Yuki noch, da sprang sie weiter. Die Späher hatten etwas bemerkt, aber sie konnten es weder sehen noch riechen, denn noch immer verhüllte Guren sie. Ihre Lunge brannte längst und doch stoppte sie nicht. Rannte und rannte. Früher hatte der Tod ihr nichts bedeutet. Jetzt wusste sie, was er wirklich war und sie begriff nun, welche Narben es auf ihrer Seele hinterlassen würde. Bei Isshin hatte sie sich die Welt schön reden können. Sie hatte nur versucht ihre Freunde zu retten, aber Kyu. Sie hatte sich davor nichtmal die Mühe gemacht seinen Namen richtig nachzulesen, weil sie mit diesem Mord so wenig wie möglich zu tun haben wollte. Kyu. Es wären für sie namenlose braune Augen gewesen. Jetzt konnte sie nur hoffen, das seine Freunde ihm ein Grab mit Blumen schenken würden. Sie merkte nichtmal wie eine Träne ihre Wangen hinab glitt. „Okami. Beruhig dich." Erklang eine leise Stimme auf ihrem Kopf. Sie hatte ihn schon gar nicht mehr wahrgenommen. Ihr Blickfeld war zu einem Tunnel ohne Ende geworden. Völlig verwirrt blieb sie stehen, als sie endlich die Geräusche hörte. Hastig sprang sie von ihrem Ast herunter und versteckte sich im Schatten eines Baumstammes. Es war reine Routine, die sie dazu bewegte und kaum das sie ruhig war, tauchten zwei Gestalten auf. Zwei Personen, die Yuki kannte. Kyus Wachen. Der Grauhaarige und der Blonde mit den hasserfüllten Augen, die auf dem Ast landeten, auf dem sie gerade noch von Guren angesprochen worden war. Sie hatte nichtmal wahrgenommen, das sie verfolgt worden war. Doch dort standen sie und bewiesen, das Yuki Fehler machte, weil sie eine Aufgabe übernommen hatte, für die sie viel zu jung gewesen war. „Er muss hier irgendwo sein." Erkannte der Grauhaarige. Der Blonde zischte genervt. „Ich mach ihn kalt, Hideto." Hideto. Das war also der Name des Grauhaarigen. Dieser hob einen Finger und bedeutete seinem Begleiter an ruhig zu sein und mit ihm wurde auch Yuki ruhig. Sie hielt die Luft an, während starke Ninja nur zwei Meter über ihr standen. Vorhin hatte sie alle überrascht mit einem Jutsu, auf das niemand vorbereitet war. Jetzt würde dieser Trick nicht mehr funktionieren. Sie würden kein zweites Mal vom Eis gefangen werden. Yuki beobachtete leise, wie Hideto in die Knie ging und die Spuren von Yukis Landungen betrachtete. „Er muss hier irgendwo sein. Er ist nicht weiter gerannt." Er. Es war ihnen nichtmal bewusst, das sie eine Frau war. Vermutlich sahen sie in ihr nicht mehr, als einen Mörder. „Gut. Ich finde diesen Abschaum!" Brummte der Blonde aufgebracht. „Ich schlag hier alles kurz und klein bis er raus kommt!" Vorhin war es Yuki nicht aufgefallen, aber jetzt wurde ihr klar, das die Haare des blonden zu schweben begannen, als wollte er die Umgebung mit ihnen zerstören. „Ginji beruhig dich oder geh zurück. Bei dem Lärm kann er verschwinden. Nein. Er ist hier irgendwo ganz nah." Hideto drehte sich langsam, während Yuki fühlte das Guren sich fester in ihre Haare krallte. Er hatte Angst. Mehr noch, als bei ihrem Überraschungsangriff. Vorhin waren sie im Vorteil gewesen. Jetzt nicht mehr. Dafür wurde Yuki wieder ruhiger. Ihr Kopf klarte sich. Ihre Panik über ihren ersten Auftragsmord rückte durch ihre eigene Lebensgefahr wieder in den Hintergrund und gab ihr die Chance sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Leise, als gäbe es sie nicht, zog sie eine Briefbombe aus ihrer Schenkeltasche und brachte sie leise an, dann schlich sie vorsichtig fort, in dem Moment, als Ginji den Mund öffnete. „Und wo? Willst du warten das er sich selbst zeigt?!" Fauchte Ginji und Hideto hob den Kopf und funkelte Ginji strafend an. Als die Beiden verstummten stand Yuki bereits drei Bäume weiter. Sie lugte um die Ecke. Noch immer hatte man sie nicht lokalisiert. Warum nur hatte sie nicht vor dem Mord über ihre Flucht nachgedacht? Sie hatte nur ihr Schicksal gesehen. Im Grunde hatte sie nicht damit gerechnet es überhaupt zu schaffen und es war nur dank viel Glück gelungen. Jetzt stand sie hier und musste improvisieren. Wieder brachte sie eine Briefbombe an, ehe sie die Finger hob. Sie war den Beiden so nah und diese vollkommen darauf fokussiert sie zu finden. Würde Gurens Macht sie noch immer schützen? Sie hatte kaum eine Wahl und so erschuf sie Doppelgänger. Einfache, die kein Chakra enthielten, sodass sie durch Chakrasensoren schwerer zu bemerken waren. Jedem drückte sie eine Briefbombe in die Hand. Hideto hatte im Grunde recht. Was Yuki brauchte, war ein Chaos in dem sie verschwinden konnte und diesmal richtig. Ihre Gefühle rückten in den Hintergrund, als ihre Intuition sie anspornte. Ihr half sich zu fokussieren. Wie schon früher leerte sich ihr Geist. Ihre Konzentration wuchs und mit einem Mal nahm sie alles so klar war. Yukis Poker ging auf. Hideto erkannte, wo sie gelandet war und warf einen Kunai. Er traf perfekt und genau das war sein Fehler. Die Briefbombe detonierte und zerriss den Baum. Qualm stieg auf, während Yuki im Schein der Explosion weiter huschte und auch ihre Doppelgänger. Doppelgänger, die wie maskierte Menschen davonsprangen. „Da!" Rief Ginji überflüssigerweise. Hideto ließ sich davon nicht täuschen. „Nein! Warte!" Hideto wollte landen, dort wo die Doppelgänger erschienen waren und wo Yuki Sekunden zuvor gestanden hatte. Wollte sehen, welche Spur davon ins nichts führte. Doch da detonierte Yukis zweite Bombe. Hideto und Ginji wichen aus, doch der Wald begann sich durch die Brände mit Rauch zu füllen, während Yukis Doppelgänger kehrt machten und in Kreisen um Ginji und Hideto rannten. Spuren erschufen und für Chaos sorgten. Hideto schien es zu reichen. Es waren fünf gezielte Kunai und weitere Explosionen erklangen. Explosionen, die Yukis Schritte verbargen, während sie nun leise einen Weg wählte, der kaum Spuren hinterließ.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt