Kapitel 80

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--- Yuki ---

Yuki war müde und die Kämpfe zerrten an ihren Kräften. Mühsam kehrte sie zu den Zwillingsfelsen zurück, ehe sie sich im Schatten dieser nieder ließ. Sie wollte schlafen, doch sie würde sicher nicht riskieren von Sasori im Schlaf gefunden zu werden und so hielt sie sich wach. Verwandelte sich in das eine Opfer von sich, das auf Sasori gewartet hatte, dann lehnte sie sich an den Fels und starrte zum Himmel hoch. Sie war weit entfernt von jeglichen Dörfern. Völlig allein mitten in der Steppe. Hier war nichts außer Aasgeiern, heulenden Koyoten und einem weiteren funkelten Nachthimmel. Hier sah man die Sterne noch viel deutlicher, als wäre der Himmel zu einem Meer aus Sternen geworden. Selbst die Milchstraße zog sich hell und sichtbar durch die Dunkelheit des Alls. Es war eine seltsame Ruhe, die Yuki begann zu fühlen. Irgendwo gefangen zwischen Scham und Schönheit. Sie war in diesen wenigen Tagen wirklich jemand neues geworden. Nicht zum besseren, das bewiesen die Gräber in einiger Entfernung. Nachdenklich griff sie nach ihren Nahrungspillen. Warf sich eine ein, ehe sie kurz die Packung musterte. Sie hoffte, sie konnte zurück bevor ihr die Pillen ausgingen. Würde es reichen gegen Sasori zu kämpfen? Wäre er das Ende ihres Auftrags? Ein Problem, das Yuki irgendwie für Konoha löste. Suna unterstützte. Wie würde es wohl weiter gehen? Wie sollte sie ihren Freunden begegnen? Was hatte sie verpasst? All das ging ihr durch den Kopf während sie die Sterne musterte. Ein schöner Himmel, der atemberaubend war, egal wo sie sich befand. Irgendwie war sie erleichtert, nicht die Sonne auf sich zu fühlen, die in der Wüste erbarmungslos auf einen niederbrannte. Doch schon bald musste sie zu ihr zurück. Zur Wüste zurück und wieder in dieses kleine abgeschiedene Versteck. Ob Guren dann wohl wieder bei ihr war? Könnte sie vielleicht noch einmal mit Shiro reden? Das irgendwie wieder gerade biegen? Zweifel und Sorgen lebten in Yuki während sie einfach wartete. Teils döste, aber niemals ganz einschlief. Krabbelte ein Käfer an ihr vorbei, oder heulte irgendwo ein Koyote, war sie sofort wieder hellwach. War das wirklich genug Erholung für einen Kampf mit Sasori? Sie glaubte es nicht und doch wusste sie, sie würde nicht wegrennen. Sie würde sich ihm entgegen stellen. Es war aberwitzig, doch das, war der Weg, den sie gewählt hatte. Der Weg der Schatten. Schatten, die erschienen, als es am Firmament langsam heller wurde. Als Yuki sogar Vögel hörte, die einen neuen Tag begrüßten. Auch Yuki öffnete ihre Augen. Richtete sich langsam auf und lehnte dann mit verschränkten Armen an dem Fels. Wartete. Wartete bis in der Ferne eine gebeugte Person langsam näher trat. Sein Umhang schleifte über den Boden und hinterließ klare Spuren seines Weges. Scheinbar war er sich seiner Sache verdammt sicher. Ein Strohhut mit einer kleinen Glocke daran verhüllte sein Haar und einen Teil seines Gesichtes. Der Rest verbarg eine Gesichtsmaske. Alles an ihm schrie vor Gefahr, während er sich selbstsicher vorwärtsschleppte. Fast schon gebeutelt wirkte. Es war ein seltsamer Gang für einen starken Gegner. Yuki fühlte Angst, als sie ihn näher treten sah. Er sah nicht einmal auf. Trottete immer näher, bis er vielleicht zwei Meter vor ihr zum stehen kam. Endlich hob er den Blick. Sie sah bräunliche Haut und schwarze Augen. Er musterte sie nur wenige Augenblicke, dann hechtete Yuki zur Seite. Ein Metallschwanz schoss aus dem Körper hervor und krachte in den Fels, an dem Yuki gerade noch gestanden hatte. Sasori hatte nicht einmal gezuckt. Er hatte sie ohne zu zögern und ohne Bewegung angegriffen. Langsam zog sich der Schwanz zu seinem Meister zurück. War das bereits seine Puppenspieler Fähigkeit? Lenkte er so den metallischen Schweif? „Wer bist du?" Fragte er direkt und Yuki landete mit klopfendem Herzen. Einen Hauch zu spät und ein Loch hätte ihren Körper geziert. „Das spielt keine Rolle." Antwortete Yuki ernst. Jetzt war sie völlig angespannt. Bereit zu kämpfen. Hatte sie wirklich eine Chance? Das eben war ein Test gewesen. Sasori hatte sie nur warnen und vielleicht dabei töten wollen. Mehr nicht. Das hier bewies nicht, ob sie mit ihm mithalten konnte. Konnte sie es? Hatte sie eine Chance? Wo hatte er wohl die Schriftrolle? „Ich denke, das es eine Rolle spielt. Bist du aus Suna?" Er musterte sie eingehend und so brach sie ihre erste Verwandlung und kehrte zu der Gestalt aus Umhang und Maske zurück. Vor allem, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Weder die Angst, noch sonst ein Gefühl. Nichts durfte sie verraten. „Ich bin hier um dich zu töten. Das ist alles, was du wissen musst." Noch einmal schlug der Metallschwanz aus mehreren Gliedern ein. Auch dem wich Yuki aus. Jetzt war sie auf der Hut und ihr Sprung zur Seite deutlich koordinierter und kein reagieren im letzten Moment. „Um mich zu töten? Töricht." Raunte er mit finsterer Stimme. Eine Tiefe, die nichts gutes erahnen ließ. „Du bist wegen den Informationen hier." Wieder holte der Schweif aus, während Yuki noch immer nicht ihren Schnee gerufen hatte. Sie wich einfach wieder aus. „Wie hast du davon erfahren?" Fragte er, als wären sie in einem Verhör. Yuki war froh, das er nun ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. Leider, sah sie auch seines nicht. „Ich habe meine Augen und Ohren überall." Noch immer stand Sasori in einiger Entfernung. Dachte nicht einmal daran zu verschwinden. Er fürchtete sich vor Yuki keine Sekunde. Ihr Herz pochte nervös. Konnte sie das gewinnen? „Willst du dann nicht endlich ernst machen? Ich warte nicht gerne und du lässt mich warten." Er brummte es genervt und mit einem fordernden Unterton. Sollte sie loslegen? Ihr Jutsu aktivieren? Ob er wohl auch schon davon gehört hatte?


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt