Kapitel 66

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--- Yuki ---

Yuki war nur noch zwei Stunden von Suna entfernt. Shiro hatte keine Worte mehr gefunden um Yuki umzustimmen und war gefährlich leise geworden. Vielleicht auch aus Angst bereits entdeckt zu werden. Aus Angst, Yuki in den Tod zu führen. Shiro quälte sich mit diesem Gedanken und Yuki konnte ihn ihr nicht nehmen. Es war verrückt, doch es war ihr Auftrag und sie würde ihn erfüllen. Irgendwie. Und sie war konzentriert. Ihr war bewusst, das Suna nicht mehr weit entfernt sein konnte und das die Gefahr bestand bereits von Spähern entdeckt zu werden, doch noch konnte sie Shiros Unsichtbarkeit nicht nutzen. Sie sorgte aktuell dafür das Guren den gesamten Weg unsichtbar blieb, damit er unentdeckt nach Konoha und durch dieses hindurch konnte. Er ahnte sicher nichts von ihrem neuen Auftrag. Sie musste also dafür sorgen, das er unsichtbar bleiben konnte. Langsam hatte sie sich an die Belastung gewöhnt, doch konnte sie auch Shiro so lange unsichtbar halten? Über einen ganzen Tag hinweg? Nein. Sie musste Kräfte sparen. Das hatte sie ihr erster Auftrag gelehrt. Sie musste so nah wie möglich an die Späher, kurz unsichtbar an ihnen vorbei und dann weiter. Je weiter sie schritt, desto mehr fragte sie sich auch, wie sie aus Suna entkommen sollte. Fand man Yuura zu früh, würde man den Eingang sicher versiegeln. Keine Ameise könnte dann noch durch den Steinweg entkommen. Yuki kannte Suna von Berichten und Bildern. Es war eine Stadt, die sich in einem Steintal eingebettet hatte. Meterhohe Felsen umgaben das Dorf des Sandes. Schützen es so vor dem Wind und dem Sand, der die Wüste prägte. Nur an einer Stelle war eine einige Meter breite Öffnung. Dort waren massenweise Ninja positioniert. Durch diesen Eingang musste sie unbemerkt hinein gelangen. Sich irgendwie in den Geräuschen der Wachen verstecken. Suna war ein Dorf, das Feinde vor allem durch Veränderung von Magnetfeldern wahrnahm. Konnte es reichen, sich hinter Ninjas zu verstecken? In Kumo hatten die Geräusche sie verraten, in Iwa die Vibrationen der Erde. Wie könnte sie Suna täuschen? Magnet. Innerlich grübelte Yuki die gesamte Strecke darüber nach. Plötzlich blieb sie überrascht stehen. Sie durfte einfach nichts magnetisches mit sich führen. Das schloss fast ihre gesamte Ausrüstung mit ein. Suna glaubte damit Feinden die Waffen zu nehmen, doch ihr Schnee enthielt kein Eisen. Ihre Kunai und ihre Protektoren allerdings taten es. Sie musste alles zurücklassen, das sie irgendwie verriet. Doch wenn sie ihre Ausrüstung ablegte, wie kam sie wieder daran und was tat sie gegen Verfolger? Könnte Suna riskieren jemanden in Richtung Iwa zu folgen? Wohl kaum. Das war einer der Gründe weshalb Yuura fallen musste, bevor er fliehen konnte. Doch wie kam Yuki wieder an ihre Ausrüstung, sobald sie geflohen war und wie entkam sie dann? Wenn sie ihre gesamte Ausrüstung zurückließ, war sie gezwungen mit Eis zu kämpfen. Wobei sie das von vorn herein musste. Dieser Mord musste Okamis Handschrift tragen. „Okami?" Hauchte Shiro leise. Besorgt. Hoffte sie, das Yuki doch noch kehrt machte und wegrannte? Ahnte sie vielleicht, das Yuki ihrem Ziel der Infiltration näher kam? Wenn sie Guren hätte, könnte sie den Bären mit ihrer Ausrüstung nach Norden schicken und ihn dort wieder treffen. Sollte sie versuchen noch einen der anderen Bären zu rufen? Sie hatte das noch nie versucht. Einer könnte ihre Ausrüstung fort bringen. Doch je größer er war, desto eher geriet er in Gefahr von Iwa durch sein Trampeln bemerkt zu werden. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte noch einen weiteren Vertrauten. Einen Vogel zum Beispiel. Es half nichts. Sie musste sowieso ihre Spuren verwischen. Sie befand sich gerade östlich von Suna. Sie würde wieder nach Osten fliehen, ihre Sachen einsammeln und dann nach Norden rennen und hoffen, das Suna ihre Spur verlor oder nicht weiter verfolgte. Eine andere Wahl hatte sie nicht. Sie wusste also, wie sie hinein kam und danach vorging. Doch wie entkam sie? Diesmal brauchte sie einen Plan. Sie konnte nicht wieder so kopflos wegrennen und ihr ganzes Chakra verpulvern. Wenn das Chaos wirklich dazu führte, das Suna den Eingang blockierte um sie einzusperren, dann musste sie irgendwie über den Felsen. Wie kam sie ohne Ausrüstung zu den Klippen? War sie einmal dort, könnte sie einfach herunterspringen und losrennen und das ohne Rücksicht auf Verluste. Sie musste sichtbar dort landen, herunterspringen und dann in der Unsichtbarkeit verschwinden. Es musste wie Zauberei wirken. Absichtlich die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken um dann vor aller Augen zu verschwinden. Alle zu verwirren. Konnte sie irgendwie über die Luft dorthin gelangen? Von einem hohen Turm. Dem Höchsten, den sie finden konnte, doch was dann? „Spring kurz herunter. Ich muss meine Ausrüstung ablegen und bündeln." Yuki würde ihre Sachen soweit wie möglich mit sich nehmen und dann verstecken. Hoffentlich bemerkten sie die ersten Späher trotz ihres Eisens nicht. Das war ihre einzige Hoffnung. Sie konnte nicht ganze Stunden zurück nach Osten reisen. Dieses Risiko musste sie eingehen. Sie musste an ihnen vorbei und ihnen den Eindruck vermitteln, das sie sich täuschten. „Warte du willst ohne Ausrüstung einbrechen?" Fragte Shiro entsetzt. „Ja. Das Eisen können sie spüren. Ich muss mich auf mein Eis verlassen. Hoffen, das mein Schnee ausreicht, sodass ich die Eisschwerter schnell for-" Yuki stoppte, als sie gerade ihre Waffentasche vom Bein löste. „Okami?" Eis formen. Wie schnell konnte sie ihr Eis formen? Könnte sie einen Weg durch die Luft erzeugen? Wie kleine Steine über die sie springen konnten. Nur kleine Eisflächen würden reichen. So, wie sie oft über schwebende Steine hüpfte. So wie sie über Wasser rannte. So etwas verrücktes hatte sie noch nie probiert, doch es könnte klappen. Wenn sie die Eisflächen schnell genug erzeugte. Immer am Ende ihres Sprunges den Schnee verfestigte. Es war riskant, aber es war ein Plan. Ob er funktionierte? Sie konnte es nicht testen. Sie war viel zu nah an Suna und ihr Schnee durfte jetzt nicht bemerkt werden oder alles war ruiniert. Sie würde es dort probieren und hoffen, das sie geschickt genug handelte. Sich einen eigenen Weg aus Eis bahnte. Endlich arbeitete sie weiter. Löste alles was Eisen enthielt von ihrem Körper bis sie einen kleinen Rucksack mit ihrer Ausrüstung hielt. Shiro wirkte bleich, trotz ihres weißen Felles. „Und du glaubst wirklich, das klappt?" „Es ist der beste Plan." „Das nennst du einen Plan?" Shiro schüttelte den Kopf, während Yuki den Rucksack mit all ihrer Ausrüstung wieder auf den Rücken hievte. Sie würde ihn Nahe an Suna verstecken. „Es ist mehr, als ich im Kumolager hatte." „So unvorbereitet bist du da rein?" Sie klang fast schon, als verlor sie ihre Stimme. „Ja. Gehen wir. Oder wir verschwenden wichtige Zeit." Shiro sah gebrochen aus, als sie sich ergab und wieder auf ihren Kopf kletterte. „Lass mich das nicht bereuen." Bat Shiro leise und Yuki blickte ernst vor sich, als sie weiter rannte. „Ich versuchs."


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt