--- Yuki ---
Als sie sich wieder in Bewegung setzte, fürchtete sie jede Sekunde, das Feinde auftauchten. Doch sie lief langsam weiter und niemand erschien. Kein Feind griff sie an. Niemand hielt sie auf. Bis auf das Rauschen des Flusses war es Totenstill. Hieß das, das noch immer niemand diesen Tunnel bewachte und Iwa nicht von ihm wusste? Es war ein ermutigender Gedanke. Vielleicht war Suna wirklich kampflos an Iwa vorbei gekommen. Dann war ihre ganze Aktion mit Go und dem Eiswolf vielleicht nicht sinnlos gewesen. Jetzt lief sie weiter aber nicht ohne zu checken ob auf Gurens Höhe Steine vor ihr in den Weg ragten. So kamen sie langsam voran, aber immerhin blieb Guren stumm. Irgendwann wurde auch sein Griff an ihrem Haar lockerer und sie hatte nicht mehr das Gefühl gleich haarlos aus dieser Höhle zu treten. So liefen sie stumm Schritt um Schritt. Bei jedem Meter, den sie hinter sich brachten, hoffte Yuki das ihr irgendeine grandiose Idee kam. Sie überlegte mit dem Wind die Gegend auf Gegenwind zu testen und zu erahnen, das dort ein Stein war. Doch weder war sie damit genau genug. Sie hatte so etwas noch nie versucht. Und andererseits würde sie das Chakra kosten, das sie vielleicht nicht hatte. Nicht um einen unbekannt langen Tunnel entlang zu gehen. So suchte sie sich langsam vorwärts. Irgendwann verlor sich jegliches Zeitgefühl. Sie waren in der Nachmittagssonne gestartet. Würde es Nacht sein bis sie ankamen? Wie weit mussten sie gehen? Wenn ihr Chakra aufgebraucht war, würde sie irgendwo rast machen können? Je weiter sie gingen, desto mehr dachte sie über eine Rast nach. Vielleicht würde sie bis ans Ende der Dunkelheit kommen, doch wenn dort Feinde waren und sie war völlig erschöpft, dann lief sie Gefahr nicht vorbereitet zu sein. So stoppte sie plötzlich. „Wir müssen Pause machen." Flüsterte sie leise. Sehr leise. Guren hatte sie gehört. Wieder verstand er sie sofort, obwohl sie sich kaum erklärt hatte. „Brauchst du Schlaf?" Schlaf. Das war ein Luxus an den Yuki schon gar nicht mehr glaubte. Wenigstens nicht bevor sie das Versteck bei Sunagakure erreichte. Sie hatte nach ihrer Ohnmacht geschlafen, doch es war kein erholsamer Schlaf gewesen. „Nein. Ich möchte nur mein Chakra regenerieren." „Ok." Nur wo sollten sie Pause machen? Nachdenklich lief sie seitwärts und tastete die Höhlenwand ab. Guren beugte sich tiefer in ihr Haar hinein um Kanten auszuweichen, die Yuki nun vielleicht übersah bis sie etwas wie eine kleine Ebene berührte. Vorsichtig langte sie hinein und fühlte danach. Es war eng und nicht sehr breit, doch es würde seinen Zweck erfüllen. „Kletter runter." Flüsterte sie leise. Guren gehorchte. Sie fühlte wie er von ihrem Kopf an ihrem Arm herab auf die kleine Plattform kletterte. Es war alles andere als angenehm. Der Boden war so feucht wie die Höhle und als Yuki sich darauf setzte, wurde nicht nur ihr Hinterteil nass, sondern sie musste auch den Kopf einziehen, doch sofort fühlte sie Erleichterung. Weder Guren, noch das Wasser fraßen nun ihr Chakra auf. Es fühlte sich wie eine Wohltat an. Um weiter Kraft zu sammeln, griff sie in ihre Gürteltasche und zog die Nahrungspillen hervor. Hastig warf sie sich eine ein. Der Mix aus würzig und süß erfüllte ihren Mund, während sie in die Dunkelheit lauschte. „Meinst du es ist noch weit?" Hörte sie Guren flüstern. Weit. Yuki wusste nicht einmal wie weit sie bereits gelaufen waren, geschweige denn wie weit es ging. Kakashi hätte ihr dafür einen Vortrag gehalten. Sie war unvorbereitet hinein gegangen ohne sich alle Risiken dieser Aktion genau zu überlegen. Sie hätte Nisa mehr ausfragen sollen. Über die Länge und den Ort an dem der Fluss den Stein verließ. Yuki hatte diesen Weg völlig unterschätzt. Sollte sie vielleicht doch das Licht aktivieren? Immerhin waren noch immer keine Feinde aufgetaucht. Sie wagte es einfach nicht. „Ich hab das nicht durchdacht." Gestand sie ehrlich und ein leises Lachen war zu hören. „Schön das du das einsiehst. Aber jetzt sind wir hier. Zurück kann weiter sein als vorwärts. Wir sollten das durchziehen." Durchziehen. Guren hatte Recht. Vermutlich war es klüger einfach weiter zu gehen, als noch einmal umzudrehen. Sie waren schon hier. Egal, wo das war und wie weit das noch ging. Sie wussten auch nicht, wie weit es zurück war. Es könnte weiter sein. „Ist dir kalt?" Fragte sie plötzlich. Erinnerte sich daran, das er vollkommen vom Wasser durchtränkt worden war. Ihr jedenfalls war kalt. Wie musste es ihm dann erst gehen? „Waschbären sind gute Schwimmer. Mein Fell hält mich über Stunden warm. Du solltest dir um dich selbst Sorgen machen." „Die Pause sollte nicht zu lange sein." Gestand sie und lehnte ihren Kopf zurück an den Fels. Soweit das eben möglich war, dann schloss sie kurz die Augen nur um die selbe Dunkelheit vorzufinden. Doch ihre Augenlider fühlten sich so weniger schwer an. Am liebsten hätte sie geschlafen. Es war nicht so kalt, das sie einen Kältetod sterben würde. Sie war einfach nur erschöpft. Es wurde wirklich Zeit, das sie eine Erholungsphase bekam. Sie brauchte sie dringend. „Guren." „Mh?" „Wenn wir das Versteck erreichen. Jemand muss nach Konoha und ihnen von Iwas Falle berichten." Sie drehte den Kopf und öffnete ihre Augen, doch sie sah nicht mehr als hätte sie es gelassen. „Frag Shiro. Ich geh sicher nicht noch einmal durch diesen Tunnel." Er wich aus. Es ging ihn nicht um diesen Weg sondern um das selbe, weshalb er nicht verschwand. Er wollte sie nicht allein lassen. Wer hätte gedacht das sie im Alter von neun Jahren einen so guten Freund fürs Leben finden würde. Jemand, der Strapazen auf sich nahm und alte Überzeugungen über Bord warf, nur um an ihrer Seite zu sein. Ihr beizustehen. Sie konnte nicht so viel Danke sagen, wie sie Dankbarkeit fühlte.
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...