--- Yuki ---
Yuki war über eine Stunde unterwegs, ehe sie stoppte. Wortlos anhielt und auf ihre Knie sank. Tief einatmete, weil der Gestank in ihrem Geist aber nicht mehr in ihrer Nase steckte. Am liebsten würde sie kotzen. Sie war Dreizehn und so sehr sie von Tod wusste, dieser Anblick würde sie nun für immer begleiten. Wenn sie in ihrem Auftrag versagte, könnten das ihre Freunde sein. Ihre Familie. Ninjas aus ihrem Dorf. Jemand, der ihr etwas bedeutete. Ein Fehler und es würden ihre Freunde sein, die von Fliegen und Maden zerfressen wurden. Allein das ließ ihr bereits das Wasser im Munde zusammen laufen. Der Vorbote der Übelkeit. Mit Gewalt zwang sie diesen Impuls herunter. Wie Shiro ihn ertrug war ihr ein Rätsel. Für ihre Nase musste der Moment noch viel brutaler gewesen sein. Doch sie konnten einander jetzt nicht trösten oder der Übelkeit nachgeben. Suna war nur noch dreißig Minuten entfernt. Zu Nah, als das sie nun Fehler begehen durften. Dreißig Minuten, bis sie sich gesammelt haben mussten. Yuki war zittrig, als sie sich wieder aufrichtete und den Blick hob. Es war ihr, als konnte sie überall Leichen sehen. Als fürchtete sie sich davor weitere ertragen zu müssen, doch dort waren keine. Sie war nur von Sand und Felsen umgeben. Langsam konzentrierte sie sich wieder auf ihren Auftrag. Sie musste ihre Sachen verstecken. So, das sie nicht einmal vorbeikommende Ninja bemerken würden. Nachdenklich blickte sie sich um, ehe sie auf einen Felsen in der winzigen Form eines Berges zusteuerte. Sie trat daran vorbei und blickte dann noch einmal herum. Noch immer sagte keiner von ihnen ein Wort, doch Shiro hatte Yuki wieder sichtbar gemacht. Der Beweis, das sie für den Moment allein waren. Nicht mehr lange. Bald würden sie von einem Dorf voll kurzweiliger Feinde umgeben sein. Feinde Okamis. Langsam ließ Yuki sich neben dem Stein nieder und grub im Sand. Sie würde kein Zeichen hinterlassen. Sie hoffte einfach, das sie den Fels nicht vergaß. Jedes Zeichen könnte ihr Untergang sein, sollte es bemerkt werden. So grub sie, bis ihr Rucksack am Fuße des Felsen Schutz fand, dann verstaute sie ihn dort und schüttete ihn langsam wieder zu. Sicher wäre so eine Tat in Erde aufgefallen, doch der Sand wirkte sofort, als wäre nie etwas gewesen. Verbarg die Realität. Ein Fehler und Yuki würde nichts mehr davon wiedersehen. Wenn sie hier her zurück kehrte, hatte sie das nächste Wunder vollbracht. Wenn sie fiel, gab es vielleicht irgendwann einen Menschen, der ihre Sachen fand und sich darüber wunderte. Vielleicht eine Bedeutung darin suchte? Hastig schüttelte sie den Kopf und richtete sich ohne ihre Ausrüstung auf. All ihre Protektoren einzubüßen war ein schmerzlicher Preis. Sie schenkten einem Sicherheit und die Möglichkeit besser auf Waffen zu reagieren. Trotzdem wandte Yuki sich ab. Prägte sich noch einmal alles ein. Alle Felsen in der Umgebung, dann lief sie los. Sie hob die Hand und pattete Shiro. Diese verstand. Dreißig Minuten waren gefährlich nah an Suna. Jetzt wurde es Zeit, das sie in der Unsichtbarkeit verschwand, auch wenn es sie Kraft kosten würde. Diese Kraft musste sie investieren, oder man würde sie finden, bevor sie ihr Ziel überhaupt erreicht hatte. Nah gekommen war. Und es dauerte auch nicht lange. Yuki lief vielleicht noch zehn Minuten, als Shiro ihr wieder auf den Kopf klopfte. Yuki verstand. Sie erreichten die erste Verteidigungsfront. Shiro hatte früh reagiert. Noch weitere zehn Minuten lief Yuki, bis sie die Befestigungen erblickte. Sie war gerade über die nächste Düne gestiegen, als sie in der Ferne die Steinwände Sunas erblickte. Sie erhoben sich majestätisch in die Lüfte. Ragten hoch auf und vor dem berühmten Durchgang in die Stadt hinein, hatte Suna eine Befestigung aus Holzpfählen errichtet. Ninja standen sowohl davor, als auch dahinter. Jetzt würde sich also zeigen, ob Yukis Erfolg im Kumolager Zufall oder Können war. Sie würde das selbe Schauspiel vollbringen müssen. Wieder durch die Menge laufen, als wäre sie gar nicht anwesend. In der Masse untertauchen und in all den geschäftigen Menschen verstecken. Yuki verschwand hinter einem Fels und blickte zu der Stadt herüber. Wie oft gab es wohl Schichtwechsel? Wie viel bewegten sie sich? Wie aufmerksam war wer? All diese Fragen musste sie nun klären. Sie war extra übereilt losgegangen um diese Zeit jetzt zu haben. Die Zeit um den richtigen Moment abzupassen. Ihre Feinde besser zu beobachten, als sie das in Kumo hatte. Dort war sie einfach ins Lager gelaufen und hatte gehofft nicht zu sterben. Nein. Hatte viel mehr erwartet, das sie sterben würde. Es war verrückt. Nur wenige Tage lagen dazwischen und schon jetzt bemerkte sie selbst die Unterschiede. Sie hatte aus ihrer ersten Erfahrung als Attentäterin gelernt. Hatte begriffen, das sie nicht so kopflos vorgehen durfte. Begann sich Pläne zurecht zu legen. Pläne, die nur Ideen darstellten, aber besser waren als nichts. Konnte sie das? Konnte sie noch weiter über sich hinaus wachsen? Zu was war sie alles imstande? Wenn auch nur ein Plan von all ihren Ideen scheiterte, war die Mission verloren und sie so gut wie Tod. Vielleicht würde sie gefoltert werden um an Informationen zu gelangen. Vielleicht bekam Kiri davon Wind. So viel stand auf dem Spiel sollte sie scheitern und dort war niemand, der ihr mit Rat und Tat zur Seite stand. Sie war völlig auf sich allein gestellt.
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...