Kapitel 72

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--- Yuki ---

Erste Flocken fielen langsam von der Decke und auch vor dem Fenster. Sie hörte bereits die Ninja unruhig werden. „Schnee?" War vom Dach her zu vernehmen. Jetzt musste sie schnell und entschlossen handeln, oder es war vorbei. Yuki ließ schwere Flocken rieseln, als sie in den Schnee griff, der sich bereits sammelte. Jemand schlug Alarm. Klopfte mit einem Hammer auf Metall. Yuura öffnete sogar die Augen. Als Yuki das Schwert aus dem Schnee zog. „Jetzt." Hauchte Yuki und Shiro verstand. Ließ Yuki sichtbar werden. Das Schwert hatte sich gerade geformt, als Yuuras Augen aufrissen. Rasend schnell sprang er auf, doch da stürmte Yuki direkt auf ihn zu. Yuura war nicht schnell genug um mit Yuki mitzuhalten. Bevor er nach einer Waffe greifen, oder die Arme zur Verteidigung nutzen konnte, bohrte sich Yukis Schwert durch sein Herz. Sie hatte ihr Versprechen gehalten. Diesmal zögerte sie nicht. Sie schloss auch nicht die Augen. Sie begann auch nicht die Nerven zu verlieren. Das hier war ihr vierter Mord und sie erkannte entsetzt, das sie sich daran gewöhnte. In diesen Gedanken hinein, hatte sie Yuuras Leben beendet. Jetzt hing er mit einem Eisschwert im Herzen ermordet an der Wand. Gepfählt wie ein Monster. Yuki wich zurück. Sie hörte seine Wachen. „Yuura-sama! Seht nach Yuura-sama!" Bewegung war zu hören. Jetzt wurde es Zeit. Yuki wählte nicht den gleichen Weg zurück. Sie wollte die Familie nicht mit in den Abgrund reißen. Das hier war allein ihr Problem und so rannte sie einfach auf ein Fenster zu und sprang. Verschränkte die Arme vor dem Gesicht und brach hindurch. Laut splitterte das Glas und rieselte in Scherben auf die Straße nieder. Sie dagegen vollführte das nächste Jutsu. „Jutsu der Schlinge." Sie zielte auf ein benachbartes Haus und schwang sich über den Abgrund hinweg. Begleitet vom Schnee und Kunai, die auf sie geworfen wurden. Einige zielten gut. Noch im Flug musste Yuki sie mit ihrem zweiten Eisschwert abwehren. Sie landete an der Häuserwand eines anderen Gebäudes. Rannte einfach in die Höhe. Im Zickzack, damit die Kunai und Schuriken sie nicht trafen. Dann erreichte sie das Hausdach. Zwei Ninja formten Handzeichen. „Fuuton – Staubwind." Brüllten sie und zielten auf Yuki. Schleuderten einen Windstrahl auf sie zu, der mit Dreck und Sand gesättigt war. Es sollte ihr die Sicht nehmen. Mit Windstoß hätte sie sich besser wehren können, doch jetzt machte sie einfach schnelle Bewegungen zur Seite. Zwei Backflips einfach an der steilen Häuserwand entlang. Sie stoppte den Schwung mit ihrem Eisschwert, ehe sie es wieder aus dem Gebäude riss und auf ihre Angreifer zustürmte. Wieder waren sie nicht schnell genug. Es zahlte sich aus, das Reika, Mara und sie an ihrer Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit trainiert hatten. Sie verstumpfte ihr Eisschwert, ehe sie es den Beiden in die Nacken schlug. Sie schleuderten davon und waren fort. Noch in den Augenwinkeln sah sie weitere Ninja kommen und es wurden immer mehr. „Fuuton – Windschuriken." Eine ganze Salve an Waffen schleuderten aus mehreren Richtungen auf sie ein. Hastig nutzte sie ihren Schnee, der noch immer vom Himmel rieselte. Zog ihn wie eine Kuppel um sich herum auf. Sie hörte, wie die Waffen am Schneeschild abprallten, während sie selbst Schneeklone formte. Sicher würden die Leute bemerken in welche Richtung der Schnee wanderte. Doch nur einen Moment Vorsprung könnte über Leben und Tod entscheiden. Noch durfte sie sich nicht unsichtbar machen, oder ihr Plan scheiterte. Es musste wie in Kiri wirken. Erscheinen, töten, verschwinden und das ohne eine Spur zu hinterlassen. Als das Schneeschild zerfiel, sprangen mehrere Yukis davon. Sofort teilten sie sich auf, während hinter ihr irgendwo ein Schrei erklang. „Yuura-sama! Yuura-sama wurde ermordet!" Man hatte ihn also schon gefunden. Suna reagierte schneller, als Yuki erwartet hatte. Sie hatte unterschätzt, wie sehr Suna auf einen Angriff vorbereitet war. Wie scharf ihre Sinne im Angesicht des Krieges waren. Sie wuchs in ihre Rolle hinein, doch sie hatte noch nicht alles erlebt. Leise fluchte sie, ehe sie wieder weiter sprang. Aufs nächste Dach. Von allen Seiten stürmten Ninja auf sie und ihre Doppelgänger zu. Es war beängstigend. Ihr Atem ging immer schneller. Sie war gerade einmal vier Häuserdächer von ihrem Mord entfernt. Jetzt brauchte sie ein Wunder um von hier zu entkommen und dafür hatte sie sich doch etwas überlegt. Doch dazu brauchte sie Konzentration. Woher bekam sie diese? Plötzlich machte sie einen panischen Satz zur Seite, als Sand sich vom Boden her erhob und sich um ihren Fuß wickeln wollte. Es hatte knapp verfehlt. Einen zweiten Angriff wehrte sie mit ihrem Schnee ab, den sie zwischen sich und den Sand brachte. Keine Sekunde später schleuderte wieder dieser Dreckstrahl auf sie zu, nur um von einem Windschwert in dessen Schatten geschmückt zu werden. „Fangt den Mörder!" Brüllte es aus allen Richtungen. Im letzten Moment wehrte sie noch Giftnadeln mit ihrem Schwert ab. Es wurde zu viel. Gezielt griff sie nach einem Ninja, der sie direkt attackieren wollte und schleuderte ihn dann gegen drei andere. Sie war schnell, doch sie konnte nicht ein ganzes Dorf aufhalten. Sie brauchte jetzt eine Lösung und zwar schnell. In dieser Hektik und umgeben von so vielen Feinden konnten sie noch nicht unsichtbar werden. „Okami.." Hauchte Shiro leise und zittrig. „Noch nicht." „Okami?" Weiter kam ihr nächstes Opfer nicht. Ein Fuß traf ihn im Magen und er wurde fortgeschleudert. Wieder schoss Sand an ihr vorbei. War Gaara in der Nähe? Dieser Sandtyp gegen den Naruto gekämpft hatte? Hatte sie wirklich Zeit sich darüber Gedanken zu machen? Hatte sie keine anderen Sorgen?


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt