Prolog

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Dort stand sie also. Allein mit dem Hokage in dessen Büro. Erschienen als Fremder. Unbekannter. Bereit einen neuen Weg einzuschlagen. Einen fort von ihren Freunden, die ihren Abschied nicht einmal bemerken würden. All das las Yuki an dem Gesicht des ernsten Hokagen. Er wirkte traurig und fokussiert zugleich. „Ich wünschte es gäbe einen anderen Weg, aber wir brauchen dich jetzt. Es wird Zeit den Plan zu aktivieren." Yukis Blick verdunkelte sich. Nicht einmal sie konnte den Schmerz auf ihrem Gesicht verbergen und trotzdem sank sie auf ihr Knie. Wenn es für ihre Freunde war. Wenn es verhinderte, das sie noch einmal soetwas wie Isshin erleben mussten, würde sie diesen Weg gehen. Chianti und Neo hatten bewiesen, das es wieder passieren konnte. Die Gefahr war real. Sollte sie den Weg zurück finden, könnte auch das sie wieder einholen, doch sie verlor mehr, wenn Kiri nun Konoha in den Rücken fiel. Irgendetwas ging vor sich. Der Kazekage war fort und Konoha unversehrt. Scheinbar hatte Rasa Sarutobi nicht verraten. Doch Yuki war sicher nicht hier, weil alles rosig war. Yuki ahnte es. Die Evakuierung im Dorf. Die alarmierten Ninja. Der Krieg. Er hatte begonnen. „Dieser Auftrag ist streng geheim und Rang S. Dein Deckname für diesen Auftrag lautet. Okami." Jetzt ließ Yuki ihre Verkleidung sein. Kehrte zurück zu ihrer wahren Gestalt, die hinter dem Umhang verborgen lag. „Ja." Okami. So wie ihr Jutsu hieß. Das Okami no yuki. Das war also der Name unter dem sie von jetzt an Taten als Schatten beging um so auf sich aufmerksam zu machen und damit von Yuki abzulenken. „Von jetzt an, darfst du diese Form nur kurz annehmen, ansonsten musst du dich wie eben verstecken. Die Situation ist ernst. Kumo und Iwa haben den Krieg gegen uns und Suna begonnen. Okami wird jemand werden müssen, der den Krieg durch gezielte Morde verhindert oder beeinflusst. Auftaucht und wieder verschwindet, als gäbe es ihn nicht." Das waren keine Morde an verrückten Abtrünnigen. Sie würde Menschen ermorden müssen, die Freunde und Familie hatten. So wie sie. Wie enttäuscht würde ihr Vater sein, wenn er von diesem Auftrag erfuhr? Aber ein Krieg hatte Konoha eingeholt. Wenn Kakashi jetzt vor der selben Entscheidung stünde, würde er den Auftrag verweigern? Oder würde er gehen? Würde er alles tun, um sein Dorf zu beschützen? „Wir haben nicht viel Zeit. Je früher du aufbrichst, desto eher kann dein Auftrag gelingen. Unsere Späher haben das Lager des ersten Kumo Heeres aufgespürt. Wir wissen, wer der Befehlshaber ist. Mit einem gezielten Anschlag auf ihn, können wir den Vormarsch stoppen. Uns und Suna Zeit verschaffen um alle Vorbereitungen zu treffen. Ich kenne deine Fähigkeiten Okami. Ich habe die Berichte deiner Prüfung gelesen. Du hast eine besondere Fähigkeit." Yuki verstand. „Guren." Erkannte sie und der Hokage nickte. „Der Plan sieht vor, das du dort einbrichst und den Befehlshaber ausschaltest. Kurz und Schmerzlos. Die Leiche muss Okamis Handschrift tragen." Okamis Handschrift. Yukis Handschrift von Isshin. Das Eisschwert. „Verstanden." Jedes Wort, das der Hokage sprach, spiegelte wieder, wie viele solcher Schicksale er bereits entschieden hatte. Welche anderen Geheimnisse hatte er im Sinne des Dorfes geschaffen? Wie viele Menschen gab es, die Wege gingen um das Dorf zu beschützen. Fernab und vergessen. „Wenn der Auftrag erfolgreich ist, folgst du Suna. Sie haben ein Notsignal aus dem Dorf erhalten und reisen gerade zurück. Du wirst ihre Rückkehr in ihre Stadt unterstützen. Im verborgenen. Du zeigst dich nur." „Wenn es zu einem Kampf kommt." Erkannte die Jugendliche. Der Hokage nickte. „Ja. Du wirst nur eingreifen, wenn Suna auf dem Weg zurück angegriffen wird. Sobald sie im Dorf ankommen, ziehst du dich ebenfalls zurück. Ich habe hier die Schriftrolle von einem Versteck in der Nähe Sunagakure. Dort wirst du auf weitere Befehle warten." Yuki nickte, während sie noch immer den Kopf gesenkt hielt. Das also würde ihr Schicksal sein. Wenn sie all das Tat, würde sie danach noch die Sonne sehen? Oder würde sie wie Haru und Kakashi den Weg aus den Augen verlieren? Im Dunkeln tappen. In den Augenwinkeln konnte Yuki das Fenster sehen. Sie sah sich selbst und schon jetzt lag eine Sorge auf ihrem Gesicht. Zeigte ihren Schmerz. Den Schmerz, den auch Mara ihr geschenkt hatte. Anfangs hatte Mara sie nicht ausstehen können, doch das hatte sich in den letzten Tagen geändert. Sie wollte genauso wenig, wie der Hokage, das Yuki diesen Weg ging. Egal, was vor ihr lag. Sie musste es schaffen, nicht in der Dunkelheit zu versinken. Doch dazu musste sie überleben. Einen Anführer und einen Angriffstrupp töten und aufhalten. Das waren keine Kinderaufgaben mehr. „Hokage-sama. Bitte erlaubt mir. Ich muss erst herausfinden, ob der Plan so umsetzbar ist." Endlich hob sie den Blick und sah ihren Befehlshaber an. „Was würde ihn verhindern?" Yuki fühlte, wie die Augen des Hokage sie musterten und sie fragte sich, wie viel von ihr er unter dem Umhang überhaupt wahrnehmen konnte. „Ich werde Guren brauchen. Aber ich versprach Guren ihn nur im Sinne des Guten zu rufen. Wenn er sich weigert, wird es für mich fast unmöglich den Auftrag zu erfüllen." Kurz blieb der Hokage stumm, dann nickte er. „Dann rufe ihn bitte. Unsere Strategie baut darauf auf, das er dir hilft. Ansonsten müssen wir einen anderen Weg finden." Yuki neigte noch einmal den Kopf. „Ja." Dann richtete sie sich etwas auf. Formte die Zeichen und schlug dann mit der flachen Hand auf den Boden. Es waren schwarze Zeichen und Sekunden später tauchte der kleine Waschbär vor Yuki auf. „Hey Yu- Umhang." Erkannte er, als er gerade mit Yuki einschlagen wollte. Jetzt stoppte er. Sagte ihren Namen nicht. „Ich heiße Okami." Sagte sie ihm, ohne das er fragte. Natürlich wusste er, wer sie war, doch er kannte sie auch schon als Snow. Er kannte Anbu. Yuki wusste, das er verstand. Von jetzt an, würde sie einen anderen Namen tragen. „Okami also. Verstanden." Seine Stimme klang weniger erfreut. Seine Augen verengten sich, als er begriff, das sie zurück ging. Zurück zu dem Leben, als sie sich kennen gelernt hatten. Das Mädchen hinter der Maske. Es gefiel ihm nicht, doch er hatte das Verständnis es nicht laut auszusprechen, denn wer wusste schon, wer lauschte. All diese Aktion hier durfte nicht auffliegen. „Okami. Was kann ich für dich tun?"


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt