Kapitel 38

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--- Reika ---

Eben noch war sie mit Mara in Kakashis Zimmer gestanden, jetzt befand sie sich draußen vor dem Krankenhaus und überlegte, was sie tun sollte. Es war eine Frage, die sich erübrigte. Kurenai landete vor ihr und sah Reika ernst an. „Der Hokage ruft eine Versammlung aus. Reika. Du sollst teilnehmen." Kurz glitt Kurenais Blick an Reika vorbei. Blickte zu der Tür. „Er ist noch nicht wach." Antwortete Reika auf eine nicht gestellte Frage und Kurenai sah sie verwundert an. Sicher war es ungewohnt, das Reika offenbarte, das sie Kakashi besucht hatte. Viele Fragen mussten nun durch Kurenais Kopf spuken, doch sie besaß den Anstand keine davon zu stellen. „Er fehlt." Brachte Kurenai stattdessen über die Lippen und Reika hätte es nie erwartet, doch sie musste der Braunhaarigen zustimmen. Kakashi fehlte. In vielerlei Hinsicht. „Ich muss weiter. Geh zur Halle. Die Versammlung beginnt gleich. Ich informiere den Rest." Ihr Blick glitt zu Mara. „Komm ohne Team." Dann war Kurenai fort. Mara verstand sofort und reagierte so ehrlich, wie es Yuki immer tat. „Ich gehe zu Akane und Kenji. Ich richte ihnen aus, das du gehen musstest." Sprach die falsche Yuki mit Blick zu den Bäumen unter denen Akane und Kenji warteten und Reika schluckte kurz, dann nickte sie. „Danke. Ich hab ein ungutes Gefühl. Geht essen und stärkt euch. Eine Versammlung kann nichts gutes bedeuten." Mara zögerte keinen Moment. Sie verneigte sich, dann war auch sie verschwunden. Reikas Hand war geballt und trotzdem zwang sie sich, los zu gehen. Den Weg zur Versammlungshalle einzuschlagen. Einst war sie dort gewesen und hatte Yuki als neues Mitglied ihres Teams bekommen. Jetzt ging sie ohne diese zurück. Es war ein beschämender Gedanke. Einer, der Reika nicht los ließ, während die Sorge in ihr immer weiter wuchs. Vor allem, als sie die Halle erreichte und dort nur wenig Auserwählte standen. Vorne am Kopf der Halle stand der Hokage Sarutobi. Um ihn herum befand sich der ältesten Rat Konohas. Vier Mitglieder zählten sie. Homura Mitokado, Koharu Utatane, Danzou und Yoshida Ruiga. Homura war ein alter Mann mit Brille und zotteligen, grauen Haaren. Er trug einen dicken Schal um den Hals. Koharu war eine alte Dame mit einem Dutt, der durch eine Haarnadel zusammen gehalten wurde. Yoshida stützte sich wie immer auf ihren reich verzierten Gehstock. Alle fünf ihrer Gesichter waren ernst. Sofort ballte sich Reikas Hand. So fest, das sie fast die Fingernägel in der Haut spürte. Yoshida Ruiga. Yukis Großmutter und der Ursprung all ihrer Probleme. Dort stand sie, als hätte sie mit Yukis Leben nichts zu tun. Als hätte sie das Kind nicht geprägt. Genoss stattdessen Ansehen im Dorf und besaß eine Stimme mit Gewicht. Sie stand da, während Yuki fortgeschickt wurde. Ahnte Yoshida vom Schicksal ihrer Enkelin? Eiskalt ihre Enkelin aus dem Dorf vertrieben? Hatte die alte Dame vielleicht nur auf diese Chance gewartet? „Reika. Du stehst in der Tür." Erschrocken sah Reika zurück nun erblickte Gai. Er stand direkt hinter ihr und wartete wohl darauf, das sie Platz machte. Nicht einmal er konnte jetzt ein Lächeln aufsetzten und von der Macht der Jugend reden. „Entschuldige." Bat Reika sofort und trat endlich in den Raum hinein. Gesellte sich an die Seite Asumas. Auch er war bereits hier. Jetzt da Reika wieder im hier und jetzt ankam, erkannte sie Anko unter den Anwesenden. Kenjis ältere Cousine. Genauso wie Shikaku, Shikamarus Vater. Ein brillanter Stratege. Auch Choucha und Inoichi waren anwesend. Diese Drei, einschließlich ihrer Familien, verband eine tiefe Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen. Sie waren ein angsteinflössendes Team. Ibiki Morino war ebenfalls anwesend. Ein Spezialninja wie Anko, der sich auf das Verhören von Feinden spezialisiert hatte. In einer Ecke stand Danzo. Den Arm wie immer im Yukata verborgen und mit einem Gehstock wie Yoshida ausgestattet. Mit Gai betrat auch Kurenai den Raum und offenbarte damit eines. Sie waren vollständig. Die Tür schloss sich. Schon zuvor hatte Stille den Raum erfüllt. Jetzt wurde sie fast erdrückend, während der Hokage vortrat. „Ich danke euch, das ihr euch so schnell hier einfinden konntet. Wie ihr wisst, herrscht nun offiziell Krieg zwischen Iwa, Kumo, Suna und uns. Unsere Späher haben bereits das Lager Kumos entdeckt, von dem aus sie den ersten Angriff starten möchten." Eine Hand hob sich. Asumas Hand. „Ja?" Fragte der Hokage ruhig und Asuma senkte seine Hand wieder. „Wieso haben sie noch nicht angegriffen?" Der Hokage hatte ihnen bis jetzt nur bestätigt, was sie alle längst wussten. Dort war ein Lager Kumos in ihrer Nähe. Das war ein Fakt, der sich verbreite, doch wo ihr Angriff blieb. Das war eine Frage, die ganz Konoha beschäftigte. Es war offensichtlich. Der Hokage wusste warum. Er hatte die Berichte der Späher und Asuma erkannte, das diese Information der Grund für ihr zusammentreffen war. Der Hokage sah ernst drein, während er seinen Sohn mit einem Blick bedachte. „Unsere Späher haben es einstimmig und unabhängig voneinander berichtet. Sie konnten fallenden Schnee beobachtet und Chaos, das im Lager ausgebrochen ist. Ein Chaos, das noch immer im Lager herrscht. Ihr Befehlshaber ist bei einem Attentat ums Leben gekommen." Berichtete der Hokage in der kleinen Runde und viele sahen einander an. Fallender Schnee und ein toter Befehlshaber. Reika musste sich zwingen um ihr Geheimnis zu wahren. Fallender Schnee. Sie konnte ein Schlucken nicht unterdrücken. Sicher verkannte ein jeder es, als Zeichen ihrer Sorge. Es war Sorge. Sorge um Yuki. Hatte der Hokage sie allen ernstes allein in dieses Lager geschickt? Hatte er ihr einen Auftragsmord aufgetragen? Der erste in ihrem Leben und das mit Dreizehn Jahren? Kakashis Morde waren in einem ähnlichen Alter gewesen und wohin hatte es ihn geführt? Jetzt bohrten sich die Nägel in die Haut ihrer Hand und sie spürte Schmerz. Schmerz, der nur einen Teil ihrer Wut abfedern konnte.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt