--- Yuki ---
Im Grunde wusste sie nicht, wie lange sie in der Höhle Pause gemacht hatte, oder wie lange es noch dauerte, als sie weiter den Weg suchte. Alles was sie erkannte, war, das sich vor ihr in der Ferne Licht bemerkbar machte. Sofort blieb sie stehen und Guren tappte ihr auf den Kopf. Er hatte verstanden und machte sie unsichtbar. Erst da ging sie weiter. Sofort war sie hoch konzentriert. Jetzt konnte sie jederzeit jemand erwarten. Sie schlich noch langsamer als zuvor um so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Jeder ihrer Schritte ging völlig im Lärm des Flusses unter. Je näher sie dem Ausgang kamen, desto offensichtlicher wurde es ihnen, das vor ihnen eine Nacht lag, die dabei war von einer aufgehenden Sonne abgelöst zu werden. Das Licht wurde heller je näher sie traten. Am Höhlenausgang stoppten sie noch einmal. Sahen vorsichtig um die Ecke. Überblickten die Umgebung. Vor ihnen breitete sich eine weite Sandwüste aus. Links und rechts erstreckte sich das Gebirge, das das Feuerreich vom Windreich trennte und verhinderte, das der Sand das Feuerreich erreichte. Weit und breit waren weder Leichen noch Feinde zu sehen. Sie waren allein. Ganz allein. Mutiger werden traten sie aus der Höhle heraus und blieben doch auf dem Wasser. Es war eine Wohltat endlich wieder irgendetwas zu sehen. Dort die Berge hinter denen sich ein zärtlicher Sonnenaufgang verbarg. Nur die goldenen Streifen am Himmel verrieten Yuki, das bald die Sonne aufging. Bald würde die Wüste von Licht erfüllt sein und Yuki sehnte sich danach. Auch wenn die Sonne bald brennend in ihre Nacken leuchten würde. Nach all der Dunkelheit konnte sie selbst die brühende Hitze nicht erwarten. Als Yuki sich endgültig sicher war, das sich hier niemand befand, folgte sie dem Flusslauf noch eine ganze Weile um sicher zu gehen, das Iwa nicht ihre Fußspuren im Sand erkannte. Erst, als das völlig ausgeschlossen war, trat sie aus dem Wasser und atmete erleichtert aus. Die Pause war nicht lange genug gewesen um endlos weit zu kommen. Sie war noch immer erschöpft. Auch die Nahrungspille hatte daran nichts ändern können. Es war seltsam nun den warmen Sand unter den Füßen zu spüren und ihre Zehen zu sehen. Guren kletterte von ihr herunter. Machte sie nicht länger unsichtbar. Sie konnte es verstehen. Er wollte ihr eine Pause gönnen. „Ich hätte nicht gedacht, das du mir genug Chakra geben kannst um die Unsichtbarkeit so lange zu halten. Hiroshi konnte das nicht." Sie stützte sich kurz an ihren Oberschenkeln und atmete schwer. Bei Gurens Lob blickte sie aber auf und lächelte. Erst da fiel ihr ein, das er das unter ihrer Maske nicht sehen konnte. „Ich habe schon als Kind über Tage meine Verwandlungen gehalten." Guren musterte sie nachdenklich. „So wie in Araishima. Du hast dich als Zwölfjährige ausgegeben. Wie alt warst du wirklich?" Sie hatten nie darüber gesprochen. Doch erst mit seiner Frage wurde ihr das wirklich klar. „Neun." Kurz sah er überrascht aus, dann lächelte er. „Du bist wirklich einzigartig. Wir haben es vermutet, aber wenn ich an deinen Kampf auf dem Marktplatz denke. Ich weiß, warum sie dich geschickt haben." Während seinen Worten nahm Yuki endlich die Schuhe von ihrem Hals und zog sie sich wieder an. Sobald die Sonne ganz aufgegangen war und sie auf den Sand strahlte, würde dieser glühend heiß werden. Nichts, was man mit blanken Füßen bereisen wollte. „Kakashi hat mich von diesem Leben befreit. Jetzt bin ich wieder zurück. Wieder ein Schatten und er weiß es noch nicht. Er war bewusstlos, als ich ging. Ich weiß nichtmal, ob er bis jetzt aufgewacht ist. Ich weiß nur eines. Wenn wir Konoha vor der Falle Iwas warnen, möchte ich auch meinem Vater eine Nachricht zukommen lassen. Er muss einfach von mir erfahren, das es mir gut geht und ich von ihm wissen, das er endlich aufgewacht ist." Ihr Blick hing in der Ferne, ehe sie endlich zu Guren herunter blickte. „Bitte. Sobald wir versteckt sind. Einer von euch muss mir diesen Gefallen erfüllen." Guren senkte den Blick und sah auf den Sand herunter. Er wirkte traurig. „Wenn es dir darum geht. Wenn Shiro nicht geht, werde ich für dich gehen. Aber nur dieses eine Mal." Nur dieses eine Mal. Yuki wusste, das das nicht stimme. Guren würde gehen, wenn es ihr so viel bedeutete. Weil er für sie da war. Weil er ein echter Freund war. Weil Yuki das selbe auch für ihn tun würde. Wenn es nötig wäre, würde sie in Iwagakure oder Kumogakure einbrechen um Guren zu retten. Ob Guren sich dessen bewusst war? Nachdenklich trat sie zum Fluss um ihre Wasserflasche wieder aufzufüllen. Sie hatte eigentlich genug von Wasser, doch sicher war sie bald dankbar dafür. Dann zog sie die Schriftrolle und den Kompass hervor. Gerade in der Wüste war er unverzichtbar. Menschen neigten dazu unbewusst im Kreis zu laufen statt einem geraden Pfad zu folgen. Sie betrachtete die Schriftrolle. Legte sie ausgebreitet auf den Boden damit Guren mit ihr darauf blicken konnte. „Halt kurz." Als Guren nach der Schriftrolle griff, zog Yuki ihre eigene Karte hervor. Es war fast nostalgisch. Schon lange hatte sie das einlaminierte Papierstück nicht mehr benötigt. Früher war es ein so vertrauter Begleiter gewesen. Jetzt fand es zur alten Bedeutung zurück. Sie verglich die Angaben auf der Schriftrolle mit ihrer Karte und fokussierte den Kompass, bis sie die grobe Richtung ausgemacht hatte. „Da lang." Sie sah auf und in diese Richtung, doch dort wartete kein Hinweis bis auf eine endlose Wüste. Nun würde also Sand die nasse Endlosigkeit ablösen. „Ich hab jetzt schon keine Lust." Brummte Guren, als Yuki alles bis auf den Kompass wieder einpackte. „Lass uns gehen bevor die Mittagshitze einsetzt. Dann suchen wir uns einen Unterschlupf. Irgendwo auf dem Weg müssten Ruinen sein." Guren seufzte hörbar und kletterte doch auf ihren Rücken. „Das Wort Pause hast du echt aus deinem Wortschatz gestrichen, was?" Brummte er, als er ihren Kopf erreichte. Es war ein so angenehmes Gefühl jemanden an seiner Seite zu haben. Sie lächelte sogar. „Nicht mehr weit." Versprach sie ihm und er gluckste verächtlich. „Das glaube ich erst, wenn ich es sehe."
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...