--- Reika ---
Reika glaubte Kurenai und doch wollte sie es noch einmal mit eigenen Augen lesen. Sie zog die Blätter hervor und überflog die Befehle. Als sie die Bilder ihrer Schüler gesehen hatte, hatte sie sich von ihrer Sorge ablenken lassen. Jetzt stand es dort. Schwarz auf weiß. Sie sollten nur den Rückweg sichern. Nur war ein so schlichtes Wort, doch immerhin mussten sie nicht mit ins Lager hinein. Ein Stein fiel Reika vom Herzen. Es war ok, wenn sie in Gefahr geriet, doch nicht ihr Team. Dazu waren sie ihr zu sehr ans Herz gewachsen. „Schaffst du das Reika? Du bist abgelenkt." Abgelenkt. Kurenai hatte Reika also durchschaut. Bemerkt, was sich Reika niemals ansehen lassen sollte. Wieder machte sie einen tiefen Atemzug. „Ich bin froh, das sie nicht mit hinein müssen. Den Rückweg sichern. Das werden sie schaffen." Ehrliche Erleichterung sprach aus Reika und dann sah sie zu Kurenai herüber. Was sie erwartete, war der selbe Blick, den Kurenai ihr bereits in der Halle und aus dem Weg hinaus geschenkt hatte. War das der Moment? Wusste Kurenai etwas über Yuki? Gab es eine Möglichkeit Kurenai darauf anzusprechen ohne sich zu verraten? Reika brauchte Gewissheit auch wenn der Hokage ihr im Grunde die Sicherheit gegeben hatte. Fallender Schnee und ein Attentat. Yuki war dazu fähig. Daran zweifelte Reika nicht. „Dieser Attentäter. Meinst du er hat überlebt?" Fragte Reika scheinbar beiläufig. Sah sogar fort, als wollte sie sich versichern, ob ihr Team kam. Dann hörte sie die Worte, die ihr Herz gefrieren ließen. „Ich glaube, dieser Attentäter hat überlebt, aber ich bin mir sicher dort wartet ein noch härteres Schicksal auf ihn. Ihm scheint es um Gerechtigkeit zu gehen. Das wenigstens glaube ich und der Weg der Gerechtigkeit ist niemals der einfache. Er macht sich mächtige Feinde." >Dort wartete ein noch härteres Schicksal auf ihn.< Worte, die mehr enthielten, als sie klangen. Sofort sah Reika zu Kurenai. Musste den Anblick auf ihrem Gesicht sehen und dort war er wieder. Unscheinbar und unlesbar und doch da. Yuki war es gewesen und sie musste noch mehr tun. Was hatte der Hokage ihr nur auferlegt. Kurenai hatte Recht. Ein solches Attentat mitten ins Herz Kumos. Offensichtlich vor aller Augen in einem belebten Lager. Das schürte Angst und Hass. Kumo würde mit einem weiteren Angriff rechnen und damit würde auch Kurenais und Reikas Aufgabe schwerer werden. Immerhin mussten Akane und Kenji nicht Yukis Schicksal folgen. Wenigstens nicht auf diese Weise. Zurück als Schatten. Ein Schicksal, das sie eigentlich hinter sich gelassen hatte. Was war wohl die weitere Aufgabe, die ihr aufgetragen wurde? „Keiner hat so ein Schicksal verdient." Erkannte Reika und Kurenai nickte. „Ja. Niemand hat das verdient. Es ist ein gefährlicher Weg. Körperlich wie seelisch. Soetwas kann Menschen verändern." Kakashi. Reika hörte das deutlich aus Kurenais Worte heraus. Wieder eine Anspielung auf Yuki und Kakashi. Jetzt war sie sich sicher. Sie redeten von der selben Person. Unbewusst ballte sich wieder Reikas Hand. Das Knistern des Papiers, das sie hielt, war zu hören. Erinnerte sie daran, das sie den Auftrag noch immer in Händen hielt. Mit einem Schlucken zwang sie sich wieder hinab zu blicken. „Sie schicken die Anbu vor." Erkannte sie jetzt. Weil sie das Thema Yuki nicht mehr ertrug. Wieder nickte Kurenai. „Die Anbu werden die Späher ausschalten und den Weg frei machen. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf sich. Dann greifen wir unsere Ziele an. Dein Team und der Hyuga-Clan sichern den Rückweg." Rückweg. Wie war Yuki wohl in ein bewachtes Lager alleine hinein und hinaus gekommen und das lebend? Welche Tricks und Tipps hatte der Hokage ihr hinterlassen? Yuki war noch immer erst 13. Ehrfurcht wuchs in Reika vor dem jungen Mädchen. Jetzt hatte sie doch wieder einen Gedanken an Yuki verloren. Sie schüttelte den Kopf, als Schritte erklangen. Kurenai drehte sich noch vor Reika um und dort kamen sie. Mara, Akane und Kenji. Alle Drei der Schwierigkeit ihrer Aufgabe bewusst. Yuki war eine Tragik doch jetzt stand Reika vor drei Schützlingen. Yuki konnte sie nicht mehr helfen, aber diese Drei konnte sie retten in dem sie die richtigen Anweisungen gab. In dem sie ihre Aufgabe konzentriert vollendete. „Seid ihr alle soweit?" Fragte sie ernst und alle drei nickten. „Was genau ist unser Auftrag Reika-sensei?" Fragte Mara und ihre Teammitglieder wirkten genauso interessiert. Natürlich. Sie hatte sie mit kaum Informationen losgeschickt. Noch immer hielt sie den Zettel mit den Aufgaben ihres Auftrages bereit. „Kommt mal her." Sagte sie und ging in die Hocke. Legte die Zettel auf den Boden. Zeigt ihnen die angehängte Karte. Alle drei rückten näher zusammen und traten zu Reika heran. Blickten auf das Papier herunter. „Das ist also das Ziel? Das ist doch nördlich von hier." Erkannte Akane. Kenji sah sie überrascht an. „Das erkennst du?" „Ja da bin ich öfter gejoggt. Das hätte dir auch mal-" „Akane." Sagte Reika scharf. Hier war keine Zeit für Streitereien. „Fokus. Das wird kein Rang D. Das ist Rang S. Reißt euch zusammen." Sie war besonders streng, doch Angesichts ihrer Lage hatte Reika gar keine andere Wahl. Sie brauchte ihr Team so konzentriert wie möglich. Akane verstummte sofort. „Entschuldige, Reika-Sensei." Reika nickte, während Kurenai auf ihre Uhr blickte. „9 Minuten noch." Sie machte den Zeitdruck klar unter dem sie standen. Sofort zeigte Reika auf die Karte. „Das hier ist also der nördliche Wald. Hier ist eine Engstelle. Sie haben sich nicht durch diese gewagt und ihr Lager dahinter aufgestellt. Sie kommen in großer Zahl nicht so leicht zu uns und wir nicht zu ihnen. Die erste Einheit besteht aus den Anbu. Sie werden die Späher ausschalten und als Erste ins Lager eindringen. Wir folgen ihnen bis zu dieser Engstelle. Dort werdet ihr Stellung beziehen. Eure Aufgabe ist es, den Rückweg zu sichern." „Nur das?" Fragte Akane enttäuscht. Reika sah auf. Strenge in ihrem Blick. „Akane. Der Rückweg ist genauso wichtig wie der Angriff selbst. Sie werden auf euch losgehen um uns einzukesseln. Ihr kämpft nicht an vorderster Front, aber desto wichtiger ist eure Aufgabe." Akane schluckte und nickte dann. Widersprach nicht noch einmal. „Gut. Ich möchte das ihr zusammen bleibt. Keine Einzelgänge. Das ist Rang S. Ohne Teamwork werdet ihr das nicht überleben. Also seid vorsichtig." Noch einmal sah sie alle streng an, ehe ihre Augen zu Kurenai glitten. „Ich werde mit Kurenai zu diesem Zelt hier gehen und es zerstören. Die anderen Ziele seht ihr hier. Der Hyuga Clan ist an eurer Seite, und sie werden es sein, die jede Planänderung übermitteln. Aktuell gibt es eine zweite, geheime Versammlung mit ausgewählten Ninja. Sie werden unsere Nachhut werden und Kumo angreifen, sobald wir für Chaos gesorgt haben. Auch ihnen haltet ihr den Weg offen. Vergesst das nicht." Stille löste Reikas Erklärung ab. Es war so still, als konnten sie eine Stecknadel zu Boden fallen hören. „Das hier ist wirklich Krieg." Erkannte Kenji jetzt, als wäre ihm diese Tatsache bis jetzt nicht klar gewesen. Doch Reika wusste die Wahrheit. Kenji hatte es gewusst, aber nicht verstanden. Jetzt begann er zu realisieren und doch gab es noch so vieles, das er daran nicht erahnt hatte. Er würde es und es würde ihn, wie sie alle, verändern. Doch sollten sie jetzt diesen ersten Sieg erringen. Es würde ihnen Zeit verschaffen. Wichtige Zeit. „Wir sollten jetzt los." Kurenai ließ ihre Hand mit der Uhr sinken. Team Reika sah einander an, ehe sie aufstanden. Sie waren längst nicht auf das vorbereitet, das sie erwarten würde, aber Reika glaubte, das niemand seine Aufgabe mehr auf die leichte Schulter nahm. „Ihr habt euren Auftrag verstanden?" Fragte Reika ein letztes Mal und ihr Team nickte ihr zu. Erst dann drehte sie ab und sah zu Kurenai. „Gehn wir." Kurenai ließ sich das nicht zweimal sagen. Ohne zu zögern, machte sie kehrt und rannte los und Team Reika folgte ihr. Als sie das Tor erreichten, da wusste Reika, das sie die Letzten waren. Sie waren alle schon dort. Gai mit seinen drei Schützlingen. Auch diese würden bei den Hyugas, Akane, Kenji und Mara bleiben. Gai hatte sein eigenes Ziel, das er zu vernichten hatte. Shikaku, Inoichi und Chouza standen ebenfalls bereit. Das Shika – Ino – Cho Team. Die erwachsene Variante von Shikamaru, Chouji und Ino. Ihre Väter. Chouza, der seinen Körper aufblasen konnte, Shika mit der Schattenkontrolle und Ino mit der Seelenkontrolle. Als Team Reika landete, gesellte sich Asuma zu ihnen. „Seid ihr soweit?" Fragte er die Neuankömmlinge. Keiner von ihnen zögerte. „Wir sind bereit." Bestätigte Reika, während ihre Augen die vielen unter Mänteln verborgenen Ninja sah. Das waren die Mitglieder der Anbus aus Sarutobis und Danzous Lager vereint. Sie hatten von ihnen allen vermutlich den schwersten Job. Langsam trat Shikaku vor und stellte sich mit dem Rücken zum Wald auf. Er würde der Leiter dieser Aktion sein. Etwas, das Reika beruhigte. Sie vertraute diesem Mann. Wenn jemand einen Plan hatte, der gelingen konnte, dann war das Shikaku. „Ok. Wir brechen jetzt auf. Hiashi-" Sein Blick und der aller glitt zu dem Mann, der an Shikakus Seite trat. Das Oberhaupt des Hyuga Clans. Er teilte die milchig weißen Augen mit seiner Tochter und besaß braunes, langes Haar. „-hat für uns, die Situation im Lager beobachtet. Sie sind noch immer hektisch. Wir greifen sofort an. Ihr dürft nicht zögern und vertraut auf Hiashi. Er wird uns den Rückweg offenhalten. Also: LOS!" Damit wandte er sich zum Wald um und sprang los. Die Menge folgte ihm. Es war seltsam. Wie der Marsch einer Armee nur in der Version der Ninja traten sie ihren Weg an. Zu gerne hätte Reika nach ihrem Team gesehen, doch jetzt wagte sie es nicht mehr den Blick von ihrem Ziel zu lösen. Jetzt könnten sie jederzeit auf feindliche Ninja treffen. Je mehr Zeit verflog desto wahrscheinlicher wurde es. Shikaku gab ein Zeichen und die Anbu preschten voraus. Verschwanden im Laub der Bäume ohne diese Rascheln zu lassen. Es war beängstigend, wie gut ein jeder der Anbu war. Nur die Begabtesten waren dazu geeignet und nicht jeder hatte das Zeug dazu. Es dauerte nicht lange bis die erste Toten unter ihnen auf dem Boden lagen. Die ersten Feinde, die den Anbu zum Opfer gefallen waren. Einfach dort liegen gelassen, als wären sie völlig unwichtig. Was dachte wohl jetzt ihr Team? Würden sie das verkraften? Es ging einfach weiter und mit jedem Sprung und jeden Toten, den sie hinter sich ließen, wurde Reika angespannter. Es konnte nicht mehr weit sein und eine Schlacht würde entflammen. Entflammen, wie das Lager zu brennen hatte.
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...