Kapitel 28

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--- Yuki ---

Sie öffnete die Augen und es war, als hatte ihr Geist nur darauf gewartet. Sie sahen über die weiße, glitzernde Fläche an Schnee. Von der Dunkelheit am Rand war nichts mehr zu sehen. Bedeutete das, das sie stärker geworden war? Oder wuchs das Land mit ihr mit? Kurz geisterte diese Frage durch ihren Kopf, doch schließlich verlor sich diese Überlegung und sie trat wie selbst verständlich in den Schnee hinein. Erkannte, das sie diesmal nicht erst vom Wald näher kam. Sie war längst in Mitten des Schnees. Ihr Blick hob sich und blaue Augen erwarteten sie. Blau wie funkelndes Eis. „Ich hatte gehofft dich zu sehen." Brach sie das Schweigen, als sie vor dem Tier stand. Der Wolf hatte entspannt auf dem Stein platz genommen. Jetzt stand er auf und trat ebenfalls etwas näher. Hüpfte vom Stein herab und hinterließ Pfotenabdrücke auf dem Schnee. „Wie du mich erreichst." Stellte er fest, ohne das es einer Bestätigung bedarf. „Ja. Wie ich dich erreiche. Wie du heißt. Es gibt so wenig, das ich über die Wolfsgestalt weiß." Wie viel Zeit blieb ihr diesmal? Würde sie genug haben um diese Fragen zu beantworten? Der Wolf setzte sich vor ihr auf seine Hinterbeine. „Mein Name. Ich heiße Niyuki." Niyuki also. Mit diesem Namen wurde ihr eines klar. Dieser Wolf war nicht sie. Er war etwas eigenständiges. Etwas, das zu ihr gehörte, aber nicht sie war. „Du wolltest mir keine Angst machen." Erkannte sie nun und Niyuki nickte. „So ist es. Zum Teil stimmt es. Ich bin ein Teil von dir und sehe, was du siehst, aber ich bin nicht du. Ich bin wie dein Zwilling und dein Vorfahre zugleich." Ein Zwilling und Vorfahre zugleich? „Was bedeutet das? Wie erreiche ich dich, wenn ich dich brauche?" „Du musst lernen Naturchakra zu sammeln. Wenn du das schaffst, kannst du meinen Geist mit deinem Rufen. Unser Naturchakra wird verschmelzen und die Barriere zwischen uns überwinden." Die Barriere überwinden? Was konnte das für Yuki bedeuten? Lief sie Gefahr übernommen zu werden? „Was heißt das?" Hakte sie nach und der Wolf löste seinen Blick von ihr und sah in die Ferne. „Um Naturchakra zu sammeln, musst du eine Art der Meditation benutzen. In diesem Zustand kannst du mich erreichen. Dann können wir reden. Ich werde dich nicht übernehmen. Du wirst mir vertrauen müssen. Die Zeit läuft ab." Bemerkte er und auch Yuki fühlte es. Fühlte, wie eine unbekannte Macht sie fort trieb. „Wie lerne ich das?" Sollte sie ihm vertrauen? Bis jetzt hatte er ihr nichts angetan oder sie übermannt. Er hatte sie beschützt und ihr mit Rat und Tat zur Seite gestanden. „Gehe zu Haiiro. Gehe noch einmal nach Kumamori. Er kann es dich lehren." Yuki hob ihre Hand und streckte sie nach dem Wolf aus. Doch wieder war es ihr nicht vergönnt ein langes Gespräch mit ihm zu führen. Diesmal, wie jedesmal, endete es, kaum das das Gespräch begonnen hatte. Kumamori. Wenn sie noch einmal dorthin zurück kehrte, würde sie wirklich lernen ihn zu treffen? Niyuki nach eigenem Willen zu besuchen? Längere Gespräche zu führen?

Müde öffnete sie ihre Augen. Sie hatte geschlafen und trotzdem war sie noch immer erschöpft. Ausgelaugt von den Strapazen, die hinter ihr lagen. Doch sie wurde hellwach, als sie den unbehauenen Stein um sich herum bemerkte. Ihre Erinnerung war nicht verblasst. Sie wusste, das sie in der Kirche zusammen gebrochen war. Hastig sprang sie auf und sah sich um. Sie war in der Grotte hinter der Kirche. Wie war sie hier gelandet? Wer hatte sie hier her gebracht? Panisch griff sie nach ihrer Maske, nur um zu erkennen, das sie diese noch immer trug. Eine kleine Decke lag vor ihr auf dem Boden. Sie war herunter gerutscht, als sie aufgesprungen war. Neben ihr standen ein Wasserkrug, Obst und Brot bereit. Ansonsten war sie allein. Verwirrt blickte sie hin und her. Hatte sie jemand aus der Kirche gerettet und davor bewahrt entdeckt zu werden? Aber wer? Unschlüssig musterte sie das Essen neben sich. Konnte sie das riskieren? Vielleicht sollte sie es. Ihr Magen knurrte, genauso wie ihr Herz in einem wilden Takt klopfte, als sie die Risiken und Konsequenzen überdachte, die all das hier bedeuten konnten. War ihr ganzer Auftritt als Okami sinnlos gewesen? Hatte man sie entlarvt? Gab es jemand, der ihre Identität nun kannte? Wer war es? Wieder musterte sie das Essen. Sie war am Verhungern. Ihre Verwandlung und der riesige Eiswolf hatten sie alle Kraft gekostet, die sie noch übrig gehabt hatte. Doch spielte das wirklich noch eine Rolle? War es nicht egal, ob sie dieses Essen aß? Immerhin kannte ein Unbekannter ihre Identität vielleicht bereits. Plötzlich kam ihr Guren in den Sinn. War er das mit Shiro gewesen? Jetzt war er fort, doch vielleicht hatte seine Macht noch etwas gereicht, bevor er sich aufgelöst hatte. Immerhin hatte sie auch ihn mit Chakra versorgt. Wieder überblickte sie die Umgebung, doch dort war niemand. Sie war allein und Guren hatte vielleicht die Antworten, die sie brauchte. Mit aufkeimender Entschlossenheit hob sie die Hände und vollführte das Jutsu der Geisterbeschwörung. Es machte Puff und der kleine grauhaarige Waschbär tauchte vor ihr auf. „Okami!" Begrüßte er sie mit einer Mischung aus Überraschung und Erleichterung. Sofort tapste er ein paar Schritte näher. „Geht es dir gut?" Dann sah er herum. „Wo sind wir?" Wo sind wir. Damit war Yuki eines klar. Guren war es nicht gewesen, der sie auf wundersame Weise an diesen Ort gebracht hatte. Es war jemand anderes gewesen und damit lief sie Gefahr alles umsonst getan zu haben. Ihre Opfer und Strapazen waren vielleicht unnütz geworden.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt