--- Yuki ---
Ungefähr eineinhalb Stunden vor Suna stoppte Yuki erneut. Shiro hatte ihr auf den Kopf geklopft und Yuki verstand wortlos. Die Späher. Drei mal klopfte Shiro auf ihren Kopf, dann wurden sie still. Vorsichtig blieb Yuki im Schatten eines Felsens und lugte drum herum. Noch konnte sie die Späher nicht sehen. Es war einzig Shiros Nase zu verdanken, das sie die Späher rechtzeitig bemerkte. Es war kein Job um den Yuki ihre drei Gegner beneidete. Späher war ein gefährlicher Job und oft waren es jene, die zuerst starben. Doch Yuki hatte nicht vor die Drei zu töten. Sie waren Verbündete und so hob sie ihre Hand und berührte Shiro vorsichtig. >Mach mich unsichtbar.< Schon, als sie die Hand wieder sinken ließ, war sie durchsichtig. Ihr Herz klopfte wie wild und so schloss sie die Augen. Es war wie der erste Schritt in ein Himmelfahrtskommando. Wie der Beginn von Wahnsinn. Yuki atmete ein paar Mal tief ein, ehe sich ihr Herzschlag beruhigte. Bis ihr Geist sich leerte. Bis sie konzentriert war und alles unnötige ausblendete. Sie fühlte das Shiro nicht wie sie war. Sie fühlte das Zittern des Waschbären. Sie war ängstlich. Yuki ging ein Risiko ein Shiro mit sich zu nehmen und sie durfte dieses Risiko nicht wieder begehen. Shiro war dem nicht gewachsen, doch Yuki hatte keine andere Wahl. Noch einmal hob sie die Hand und strich Shiro blind übers Fell. Sofort stoppte das Zittern. Shiro verstand. >Beruhige dich. Du kannst das.< Yuki wartete einen Moment, obwohl sie es eilig hatte, bis sie das Gefühl bekam das Shiro sich beruhigt hatte, dann lief sie mit dem lautlosen Gang los. Versuchte so wenig Spuren im Sand zu hinterlassen, wie sie konnte. Sie kam nur sehr langsam vorwärts, doch es war besser als entdeckt zu werden. Es ging eine Sanddüne hoch. Die Späher hatten sich erhöht platziert um die Umgebung besser beobachten zu können. Yuki hielt sich an den wenigen Felsen um ihre Spuren so gering wie möglich zu halten, als sie Geräusche vernahm und dazu einen widerlichen Geruch. Shiro klopfte ihr auf den Kopf. Sie hörte gar nicht auf. Zehn weitere Männer befanden sich hinter der Düne. Umso langsamer ging Yuki. Gefror fast beim gehen. Niemand hielt sie auf. Die Späher schienen sie nicht zu bemerken und auch die anderen zehn Mann nicht. Langsam wurden die Geräusche deutlicher. Der Gestank beißender. Dinge wurden über den Sand geschleift. Schaufelte jemand? Geriet sie in Gefahr? Schlussendlich erreichte sie die Spitze der Düne und stoppte. Die Augen weit aufgerissen. Ihr Herz blieb fast stehen. Eine ebene Fläche breitete sich vor ihr aus und sie war über und über mit Leichen übersät. Der Gestank, der sich verbreitete, verriet Yuki, das sie schon eine Woche hier in der Hitze lagen. Fliegen flogen herum. Zehn arme Seelen waren damit beschäftigt die Leichen zu begraben. Schaufelten ein Grab nach dem anderen. Für Ninja aus Suna wie aus Iwa. Der Kazekage hatte Suna erreicht und Iwa ihn hier erwartet. Das war das Schlachtfeld dieses Treffens. Die Überbleibsel der ersten Schlacht eines vermutlich langen Krieges. Nach der Verteilung der Stirnbänder schien der Kazekage die Iwa Front konfrontiert zu haben, als ihnen Verstärkung aus Suna zur Hilfe gekommen war. Sie hatten die Iwa Ninja eingekesselt und abgeschlachtet. Sicher waren die Meisten noch nach Norden geflohen, doch der Rest lag nun Tod im Sand und verweste. Das also war Krieg. Das blieb nach den glorreichen Schlachten über. Sicher hatte Iwa die Ninja hier geopfert um eine Offensive von Norden zu starten, doch sie schien nicht geglückt zu sein. Sicher hätte der Dritte ihr sonst befohlen sich in den Kampf einzumischen. Vielleicht war Iwas erste Front wie jene von Kumo. Ein vorgeschicktes Lager, um einen überraschenden Angriff zu starten und den Krieg schnell zu entscheiden. Yuki glaubte nicht, das dieser Angriff die erzielte Wirkung gezeigt hatte. Alles was übrig geblieben war, war das Leid so vieler Menschen und Yuki würde ein Zahnrad in diesem Krieg sein. Eines, das tötete um eigene Ziele zu verfolgen. Selbst ihr wurde bei dem Gedanken und diesem Anblick schlecht. Wie viele Leichen würde ihr Weg säumen? Wer hatte sich um die Leichen jener gekümmert, die sie zurückgelassen hatte? Welche Zehn armen Seelen hatten diese Bürde zu tragen, wie jene vor ihr? Ninja waren Werkzeuge und ein Krieg war kein Beweis von Stärke sondern der Anblick von Schwäche. Für was? Sie fühlte, wie es ihr die Luft abschnürte, doch sie zwang sich nicht zu zittern. Ruhig zu bleiben. Sie konnte hier nicht die Nerven verlieren. Sie würde genauso Leichen erzeugen, wie das Suna und Iwa taten, doch auch sie tat es um ihr Dorf zu schützen. Wenn sie jetzt zögerte, könnte Suna fallen und Konoha wäre ohne Verbündete. Sie war dem Erbrechen nahe, als sie tapfer weiter ging. Näher an den Gestank trat. An den Leichen vorbeischritt, als wären sie Steine. Sie versuchte nicht hinzublicken. Der Anblick war kaum zu ertragen. Das hier waren keine Gräber mit Blumen. Die Gesichter zersetzten sich. Die Augen waren zerfressen. Mit Gewalt blickte Yuki nach vorn und nicht zu dem, neben sich. Keiner bemerkte sie. Die zehn Totengräber machten genug Lärm um Yukis zittrige Schritte zu verhüllen. Kein Späher gab ein Zeichen. Niemand schlug Alarm, als sie den Tränen nahe über die Ebene der ersten Schlacht schritt. Diese langsam hinter sich ließ, doch soweit sie auch ging. So sehr sie sich entfernte, dieser Gestank. Diese Bilder. Yuki fühlte sich, als wurde sie davon verfolgt. Als könnte sie bis ans andere Ende der Welt gehen, doch der Anblick würde der selbe bleiben. Der Geruch in ihrer Nase nicht vergehen. Das also, war Krieg.
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Falling Snow - Die Welt der Schatten || Naruto
FanfictionEs war soweit. Nach Tagen und Wochen der Entbehrungen war Mara erschienen und mit ihr schrie die Welt der Schatten nach Yuki. Zog sie hinab und niemand konnte ahnen, welchen Weg der Hokage für sie gewählt hatte. Wer würden ihre Opfer sein? Wie schwe...