Kapitel 62

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--- Mara ---

Mara war überrascht, das Yukis Worte so eine Wirkung zeigen konnten. Sie selbst hätte so eine Rede nie geführt, doch sie war hier um Yuki zu imitieren und damit auch ihre Worte zu wählen und ihre Gespräche zu führen. Yuki war ein Mensch, der für seine Freunde da war. Sie wäre an Kakashis Seite geblieben, bis sie sich seiner Gesundheit sicher war, dann würde sie sich ihren Freunden zuwenden ohne nur einen Moment an sich zu denken. Diese Tatsache war Mara erst gegen Ende bewusst geworden. Anfangs hatte sie nur ein viel zu starkes Kind gesehen, das ihre Aufträge deutlich zu gut ausführte. Eine Gefahr für Konoha darstellte. Doch das allein war nicht Yuki. Yuki war mehr als nur eine geborene Killermaschine, die bei zu viel Erfolg drohte wie Itachi zu werden. Ihre Freunde, die Mara gerade vor sich hatte, bewiesen dies. Auch Kakashi hatte sie überrascht. Er war aufgewacht, hatte sie eine Minute gesehen. Vielleicht nur einen Augenblick und hatte Mara direkt durchschaut. Es war erschreckend für Mara gewesen, wie schnell er hinter die Scharade geblickt hatte. Machte sie Fehler? Imitierte sie Yuki zu fahrig? Wenn ihr Schauspiel scheiterte und Kiri hinter ihren Trick kam, war all die Mühe umsonst und Konoha in Gefahr. Vielleicht sollte sie ihn bitten, ihr zu zeigen, welche Fehler sie begangen hatte. Mara musterte Yukis Freunde. Erinnerte sich an Yukis Bitte. >Sorge für sie. Sei für sie da. Beschütze sie für mich. Sorge dafür, das sie zu ihrer Liebe stehen.< Mara hatte nicht erwartet, das ihr diese Bitte so viel Bedeutung schenken würde. „Ich möchte, das euch eines klar ist. Ich kenne eure Gefühle. Ich habe es zufällig mitbekommen und ich möchte, das ihr im Moment des Todes nicht bereut, geliebt zu haben. Redet bitte. Nehmt keine Rücksicht auf mich. Jetzt nicht mehr. Der Krieg könnte schon morgen unseren Tod bedeuten." Akane und Kenji blickten sie kreidebleich an. Völlig überfahren. Schon zuvor hatten sie gewirkt, als hätten sie durchschaut was Yuki wusste. Was Mara in Yukis Namen wusste. Tat sie das richtige? Sprach sie es zu direkt an oder wäre das Yukis Vorgehen gewesen? Yuki begegnete Menschen mit Offenheit und viel Verständnis. Mara sollte für den richtigen Moment sorgen und jetzt kam es ihr wie der Richtige vor. Ein Moment, den sie nun für Yuki geführt hatte. Den sie Yuki gestohlen hatte und noch immer hatte sie Yukis Tränen nicht vergessen. Ihre Angst ihr eigenes Leben zu verlieren. Ersetzt zu werden. Trotzdem war sie fort. Als sie Mara nach dem Kampf gegen Kiris Auftragsmörder gesehen hatte. Sie wirkte traurig und überrascht, doch sie hatte nicht gezögert. Sie hatte Mara sofort ihren Platz überlassen und jetzt war sie irgendwo dort draußen. Mara war tatsächlich überrascht. Yuki war losgezogen und hatte alleine für den Fortbestand des Dorfes gesorgt. Ohne ihr Attentat könnte Konoha nun zerstört oder geschwächt sein. Dank Yuki hatte das Dorf bestanden und das mit überraschend wenig Opfern. Hatte sie Yuki unterschätzt? Mara imitierte nun ein Kind, das vielleicht sogar stärker war, als Mara selbst. Hätte sie die selbe Heldentat vollbringen können? Mara hatte Yuki den lautlosen Schritt beigebracht. Sie hatte viel Kampferfahrung. Doch allein in ein Kriegslager einbrechen und gezielt den Kommandanten töten ohne selbst dem Schicksal zum Opfer zu fallen. Danach war sie sogar weitergereist und hatte Suna beschützt. Das alles, mit gerade einmal 13 Jahren. Es war genauso imposant wie erschreckend. „Ich werde jetzt gehen. Redet und Entscheidet, wie ihr den Krieg führen wollt." Sagte Mara endlich, als ihre Freunde die Stille nicht zu füllen wussten. Als sie ertappt und erschrocken schwiegen. Würden sie reden? Würden sie zu ihrer Liebe stehen? Mara bezweifelte es. Noch waren die Beiden nicht bereit ihre Gefühle der Öffentlichkeit zu zeigen. Doch es war ein Beginn. Der rollende Stein, der irgendwann einer Lawine folgen würde. Der erste Stein der Veränderung. Mit diesen Worten drehte sie ab und lief zum Fenster zurück. Schob den Vorhang zur Seite, ehe sie noch einmal über die Schulter blickte und lächelte. „Steht zu euch." Dann war sie fort. Kakashi war nun wohlauf und damit hätte Yuki ein weiteres Ziel, das sie anstreben würde. Jetzt, da sie sich der Sicherheit ihres Vaters bewusst war. Kiba, Naruto und Sasuke. Yuki würde sich ihrer Gesundheit versichern. Die letzten Tage hatte Mara nur in dem Krankenzimmer gesessen und auf das Aufwachen ihres vermeintlichen Vaters gewartet. Ihre drei Freunde waren sie dort ab und zu besuchen gekommen. Jetzt würde sie zu ihnen kommen und sie wusste, wohin sie musste. Ihr Weg war leicht zu finden, nach all den Erläuterungen, die Yuki Mara geschenkt hatte. All das Wissen, das sie ihr vermittelt hatte um ihre Rolle spielen zu können. Schnell und fokussiert hüpfte Mara durch das ruhigere Konoha, bis sie auf einem Dach stoppte. Sie hatte das Uchiha Viertel erreicht. Doch sie fand Naruto und Sasuke nicht allein vor. Der verehrte Jiraya war bei ihnen. Er gähnte am Rand, während Naruto und Sasuke am Teich waren und versuchten dort auf dem Wasser zu laufen. Hatte Jiraya sich dem Training der Beiden verschrieben? Sie hatten im Krankenhaus von einem Lehrer gesprochen, der schlimmer war als Kakashi. Scheinbar waren sie zu dem Schluss gelangt, das er besser war als gar kein Lehrer. Ob ihnen Jirayas Fähigkeiten wirklich bewusst waren? Er war äußerst stark, doch er versteckte das hinter einem dümmlichen Auftreten und seine Frauengeschichten reichten weit. Er war der Autor vieler Schmuddelbücher, die ausgerechnet Kakashi las, als gab es nichts besseres zu lesen. Das die Beiden hier trainierten, bedeutete, das der Hokage nicht vorhatte, die Genin in den Krieg zu integrieren, sondern sie so lange wie möglich zu trainieren. Sicher wäre Yuki mehr als erleichtert über diese Erkenntnis. Mara wandte sich gerade ab, als Jiraya sie aus den Augenwinkeln beobachtete. Er hatte sie also bemerkt, doch er sagte nichts. Ließ sie ziehen, als sie abdrehte. Die Jungs brauchten dieses Training dringender als ein Gespräch mit Yuki. Dessen war sich Mara bewusst und sie hatte es Yuki geschworen. Sie würde Yukis Freunde für diese beschützen. Sie würde dafür sorgen, das dort alle waren, die sie zurückgelassen hatte. Als Mara das nächste Mal stoppte, war dort Kiba. Auch er trainierte konzentriert mit seinem Team. Kurenai war bei ihnen, obwohl sie eigentlich eine wichtige Persönlichkeit im Umfeld des Dritten war. Das hieß, alle Vorbereitungen waren getroffen. Ab jetzt, waren alle auf höchster Alarmbereitschaft. Es könnte jederzeit losgehen, doch der Hokage hatte nicht vor, irgendetwas zu überstürzen. Kumo war fürs Erste abgezogen, doch ihr Hauptlager war nicht weit entfernt. Sie würden angreifen. Bald schon und gerade die Genin brauchten so viel Vorbereitung darauf, wie ihnen noch möglich war. Jetzt hieß es warten. Warten bis der Krieg endgültig begann. Warten bis alle Ninja von ihren Aufträgen zurück waren. Warten, ob Suna Iwa standhielt. Und das das alles möglich war, verdankte das Dorf Yuki. Eine Yuki, die sowohl Konoha als auch Suna beschützt hatte und nun irgendwo fern ab und allein.


Falling Snow - Die Welt der Schatten || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt