„Frohe Weihnachten Mama" entgegne ich meiner Mutter, die schon dabei ist, den Tisch für gleich zu decken.
„Frohe Weihnachten mein Schatz." sagt sie und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
„Schaust du einmal nach dem Essen liebes? Deine Großeltern müssten jeden Moment hier sein" sagt sie fröhlich.
„Klar, mach ich" antworte ich lächelnd und gehe in die Küche. Da alles aber soweit gut aussah, hatte ich nichts zu tun.
„Sag mal mein Schatz, wann kommt Jonas denn?" Hakt meine Mutter nach. Ich hatte ihr gestern Abend nur erzählt, das er es nicht schaffen würde.
„Garnicht" antworte ich lediglich.
„Och, das ist ja schade" sagte sie, ehe sie einen Platz wieder leer räumt. In diesem Moment klingelte es auch schon an der Tür.Freudig öffnete ich meine Großeltern die Tür und wünschte allen drei Frohe Weihnachten.
Da die Mutter meiner Mutter bereits gestorben war, als ich gerade mal auf die Welt kam, kam mein Opa wie jedes Jahr gemeinsam mit den Eltern meines Vaters, der vor etwa 3 Jahren starb.
Nach ausgiebigen Umarmungen gingen wir direkt ins Esszimmer. Ich half meiner Mutter noch das fertige Essen rüber zu tragen und setzte mich dann anschließend zu ihnen.
„Na dann, wollen wir uns das doch mal schmecken lassen" lachte mein Opa herzhaft. Er steckte uns alle damit an, ehe wir anfingen zu essen.„Olivia liebes, wie laufen denn die Hochzeitsvorbereitungen?" fragt meine Oma mich.
„Apropos Hochzeit, wo ist denn der Jonas überhaupt?" schaut mein Opa mich mit hochgezogener Augenbraue an. Schwer schluckte ich das Essen in meinem Mund den Hals hinunter. Wenn ich es jetzt nicht ehrlich sage, fragen sie bestimmt noch mehr nach.„Es wird keine Hochzeit geben" murmle ich.
„Wie? Was ist denn passiert liebes?" fragt meine Oma einfühlsam.
„Ich habe mich von ihm getrennt. Er- er hat mich betrogen" bringe ich brüchig von mir.
„Oh mein Schatz, das tut mir ja so leid. Wie lange ist es denn schon so?" fragt sie nach.
„Erst ca drei Wochen. Ich habe seit dieser Woche eine eigene Wohnung in Dortmund" erkläre ich. Verständlich nicken sie. Da ich mir weiter essen in den Mund geschoben habe, wussten sie, dass ich über dieses Thema gerade nicht sprechen möchte. Und darüber war ich auch ziemlich dankbar.„Wie läufts denn auf der Arbeit?" fragt mein Opa, nachdem wir uns ins Wohnzimmer auf die Couch verlagert haben.
„Sehr gut, es macht wirklich Spaß" antworte ich ehrlich.
„Das freut mich. Was steht denn so die nächsten Wochen an?" fragt er nun.
„Ach nichts besonderes. Normales Training für die Jungs halt. Einer von ihnen hat sogar die Möglichkeit bekommen, bei der ersten Mannschaft mit ins Trainingslager zu fahren" sage ich stolz.
„Ja das ist ja der Hammer." sagt meine Omi.
„Ja naja, leider kann er nicht mitfahren. Es müsste ein Betreuer mit und alle haben ihre Familien und Kinder zuhause" erkläre ich.
„Aber was ist denn mit dir?" fragt nun mein anderer Opa.
„Opa bitte. Ich kann doch nicht zwei Wochen einfach nach Marbella fliegen." schüttle ich sofort mit dem Kopf.
„Ach liebes. Vielleicht würde dir das doch mal gut tun. Dann denkst du nicht so viel nach. Was soll schon großartiges passieren" meint meine Mutter nun. Alle stimmten ihr natürlich ein. Ich hingegen war immer noch etwas skeptisch. Außerdem müsste ich mich in der nächsten Stunde entscheiden und Frank eine Nachricht schreiben.Seufzend sitze ich in meinem Zimmer und denke immernoch über die Worte meiner Mutter nach, die sie mir gerade erst gesagt hatte. Einfach so mit nach Marbella fliegen? Irgendwie hat sie ja recht und ich könnte aufhören nachzudenken. Und passieren kann da ja auch nichts. Vermutlich wäre ich sowieso den ganzen Tag nur damit beschäftigt, Jamie zu begleiten. Viel werde ich da nicht zu tun haben.
Ohne weiter drüber nachzudenken krame ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schreibe eine Nachricht an Frank.
Plane mich für Marbella ein, Jamie hat die Chance verdient.
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Frank mir auch schon geantwortet hatte.
Danke, dass du dich dafür zur Verfügung stellst! Soll ich Jamie informieren? Oder möchtest du das machen?
Auf seine Antwort schrieb ich nur, dass ich das machen würde. Außerdem schickt er mir die nächsten Tage dann alle wichtigen Informationen, die ich brauchen würde. Nachdem ich mit meinem Chef dann zünde geschrieben habe, schaute ich in den Betreuerhandy, welches ich aufgrund der Telefonbereitschaft mit hatte, nach der Nummer von Jamie.
Pack genügend Sachen ein. Wir fliegen nach Marbella ins Trainingslager!
Frohe Weihnachten.
~OliviaAuch hier dauerte es nur wenige Sekunden, bis ich eine Antwort von Jamie bekam.
Du bist die Beste! Danke danke danke!
Antworten tat ich dann nicht mehr. Ich konnte mir gut vorstellen, wie er gerade jubelnd am dem Tisch mit seinen Eltern sitzt.
Die Restlichen Feiertage verliefen nicht anders. Ich habe viel mit meiner Familie unternommen. Mit meiner Oma war ich auch noch gemeinsam für Marbella Shoppen. Es stellte sich etwas schwierig heraus, Sommerkleidung im Dezember zu kaufen. Doch das ein oder andere Teil fand ich dann trotzdem.
Silvester wollte ich eigentlich mit ein paar Freunden verbringen, da ich aber genau wusste, dass Jonas dort sein wird, weil wir den selben Freundeskreis haben, bin ich früher nachhause gefahren. Dementsprechend habe ich das Feuerwerk und den Jahreswechsel sogar verschlafen. Ich habe mich Neujahr dann nur damit beschäftigt, meinen Koffer zu packen und die Wohnung etwas zu putzen, damit nach dem Trainingslager nicht so viel anfällt. Bereits am 2. Januar geht es für uns los nach Marbella. Und ich muss schon sagen, mittlerweile freue ich mich dadrauf. Einfach die Sonne genießen und nichts tun. Was heißt nichts tun, arbeiten muss ich ja dennoch, aber ich hoffe einfach, dass auch ein wenig Zeit für mich drin ist.
YOU ARE READING
When we meet again
Fiksi PenggemarMit 13 Jahren hatte ich meinen ersten Freund. Ein Jahr später, ließ er mich sitzen. Das einzige was ich von ihm bekam war eine Nachricht. „Tut mir leid" mehr als diese drei Worte standen nicht drin. Doch warum sollte ich da noch immer hinterher trau...