Müde schleppe ich mich durch meine Wohnung. Der Wecker hat viel zu früh geklingelt, und mein Körper scheint sich mit jeder Bewegung gegen diesen unchristlichen Zeitpunkt zu wehren. 6 Uhr morgens. Ich kann es kaum glauben.Normalerweise bin ich früh auf den Beinen, aber das hier ist eine ganz andere Kategorie. Mein Kopf fühlt sich schwer an, meine Augen brennen vor Müdigkeit, und jeder Schritt durch die Wohnung ist eine Qual.
Ich werfe einen Blick auf meinen gepackten Koffer, der neben der Tür steht. Alles drin? Hoffentlich. Jetzt noch etwas vergessen wäre der absolute Horror.
Mit einem Gähnen schnappe ich mir meine Jacke und verlasse die Wohnung. Es ist eiskalt draußen, und mein Atem bildet kleine Wölkchen in der Luft. Ich ziehe die Schultern hoch, während ich meinen Koffer ins Auto verstaue.
Noch bevor ich den Motor starte, schließe ich für einen Moment die Augen und atme tief durch. Das wird eine lange Reise.
Der Parkplatz vor dem BVB-Trainingsgelände ist um diese Uhrzeit noch ruhig. Die meisten Spieler und Mitarbeiter fahren direkt zum Flughafen – außer mir.
Weil ich für Jamie verantwortlich bin, muss ich mit den Jungs im Mannschaftsbus mitfahren. Das bedeutete: eine Stunde früher aufstehen.
Danke auch, Jamie.
Ich steige aus, schlinge mir den Schal fester um den Hals und sehe mich um. Wie immer bin ich zu früh. Eine Angewohnheit, die ich einfach nicht ablegen kann.
Doch ich bin nicht allein.
Am Rand des Parkplatzes steht eine bekannte Gestalt – Edin, der Trainer. Seine Hände sind in den Taschen seiner dicken Jacke vergraben, und er sieht genauso müde aus wie ich.
„Guten Morgen," begrüße ich ihn und nehme meinen Koffer aus dem Auto.
„Ach, guten Morgen, Olivia." Er lächelt und reicht mir die Hand. „Schön, dass es doch noch geklappt hat."
Ich will gerade etwas sagen, da spüre ich plötzlich zwei Arme, die mich von hinten hochheben und herumwirbeln.
„Aah!" Ich quietsche erschrocken und trete instinktiv in die Luft.
„Jamie, lass mich runter!" rufe ich lachend, obwohl mein Herz immer noch rast.
Er setzt mich endlich ab und grinst über das ganze Gesicht. „Du bist die allerbeste Betreuerin!"
Ich schnaube. „Jaja, schon gut. Aber bevor du mich hier noch einmal durch die Luft wirbelst – bring deine Sachen in den Bus." Ich deute auf sein Gepäck und scheuche ihn davon.
Während Jamie seine Sachen verstaut, drehe ich mich um – und sehe plötzlich, wie jemand auf mich zukommt.
Mats.
„Olivia, stimmt's?" Er sieht mich mit einem freundlichen Lächeln an.
„Ja, genau." Ich nicke und erwidere sein Lächeln.
„Wusste gar nicht, dass du auch mitkommst." Er umarmt mich zur Begrüßung, als wäre es das Normalste der Welt.
„Ohne mich wäre Jamie nicht dabei."
Er zieht die Augenbrauen hoch. „Cool von dir. Dann komm, lass uns in den Bus."
Während wir loslaufen, frage ich: „Gibt's hier sowas wie eine Sitzordnung oder kann ich mich einfach irgendwohin setzen?"
„Setz dich einfach, wo du willst."
Gesagt, getan. Ich suche mir einen freien Zweiersitz und lasse mich erschöpft nieder. Kaum habe ich meinen Kopf gegen die Lehne gelehnt, setzt sich Jamie neben mich.

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When we meet again
FanfictionOlivia hat in ihrem Leben mehr Kämpfe ausgefochten, als sie zählen kann. Aufgewachsen, immer mit dem Gefühl, funktionieren zu müssen, statt wirklich zu leben. Julian, den sie wegstößt, weil sie glaubt, nicht gut genug zu sein. Julian, mit dem sie v...