Wiederanfang 6

379 16 0
                                    

„Dieses Jahr können wir uns auf viel Stress vorbeireiten." Ich saß neben Remus auf einem Sofa im Gemeinschaftsraum. „Du brauchst für zwei Fächer eh nicht zu lernen." „Trotzdem wird es anstrengend." Er nickte. „Hast du eigentlich schon nachgedacht, was du später machen wirst?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Für einen Werwolf wird es schwer. Und du? Was willst du machen?" „Ich würde gerne Heilerin werden. Im St. Mungo." „Eine schöne Idee. Es passt zu dir." Ich lächelte, er hatte mich wieder ohne Worte verstanden. Ich wollte den Menschen helfen, damit sie nicht das erleiden müssen, was ich durchmachte. Das ging als Heilerin am besten. „Komm, wir sollten sie nicht warten lassen." Wir gingen zum Raum der Wünsche. Sirius, James und Peter waren schon da. Beziehungsweise Peter, ein Hund und ein Hirsch. „Das ist unglaublich!", rief Remus. „Ich denke, wir schaffen das schon zu zweit, aber Peter sollte es auch können. Es ist ein unglaubliches Gefühl", James hatte sich zurückverwandelt. So übten sie die ganze Nacht, bis es Peter tatsächlich gelang. Er hatte sich in eine kleine Ratte verwandelt. „Wurmschwanz", sagte Sirius. „Was?" Peter sah ihn verständnislos an. „Dein Spitzname. Wir sind die Herren Moony, Tatze, Wurmschwanz, Krone und Lady Starlet. Die Rumtreiber." „Da fällt mir was ein. Sirius und James haben beschlossen eine Karte zu entwerfen mit allen Geheimgängen von Hogwarts. Sie soll jeden Namen auf dem Gelände anzeigen, und wohin derjenige unterwegs ist. Was haltet ihr davon?" „Klasse!", rief Peter. „Naja", kam es von Remus. „Ein großes Stück Arbeit", sagte ich. „Dann ist es abgemacht! Wir machen es!" Innerlich seufzte ich. Schulstress und ein großes Projekt mit den Jungs. Es war erstmal Vollmond. Ich war sehr nervös, da diesmal James, Sirius und Peter mitkommen würden. Als die schmerzhafte Verwandlung begann, waren die Drei bereits verwandelt.

Sirius P.O.V:

Meine Nackenhaare stellten sich auf, als ich sah diese grauenhafte Verwandlung mitansehen musste. Ich hätte ihnen so gerne geholfen, aber was konnte ich schon tun? Remus keuchte laut auf und Resa stöhnte vor Schmerz. Wir waren zwar tief im Verbotenen Wald, aber ich hoffte niemand würde hierherkommen. Ich sah zu James. Peter hatte sich verängstigt hinter einem Stein versteckt. Der Vollmond brach hinter den Wolken hervor und beschien diese Abscheulichkeit. Es war als ob sich der Engel in den Teufel verwandelte. Es war genauso. Meine hübsche Teresa mit ihren unschuldigen, blauen Augen und den süßen, blonden Locken, verwandelte sich in eine Bestie. Sonst wirkte sie immer so, als ob sie niemandem etwas antun könnte, so unschuldig und schüchtern, aber jetzt wurde sie böse. Ich durfte nicht denken, dass es Resa war. Genau genommen kann sie sich morgen an kaum etwas erinnern. Die Werwölfe jaulten auf. Remus stürzte sich auf den Hirsch und Resa auf mich. Zu mindestens dachte ich, dass es so war. Ich erkannte keinen Unterschied. Ich wich ihrem ersten Angriff aus. Sie knurrte wütend und sprang über mich hinweg in den Wald. James hatte nicht so viel Glück. Remus war auf seinen Rücken gesprungen und wollte ihn beißen. Ich sprang und schubste ihn zur Seite. Er erstarrte kurz, und versschwand ebenfalls im dunklen Wald. Wir folgten ihm. Auf einer Lichtung standen beide Werwölfe und schnupperten. James trat auf einen Ast und es knackte laut. Sie drehten sich um, und starrten uns an. Während der Remus-Werwolf ruhiger blieb, knurrte sie und sprang wieder los. Leider war ich nicht darauf vorbereitet und sie erwischte mich am Rücken. Ich schlug gegen einen Baum. Sie stürzte wieder auf mich und ihre Krallen zerkratzten meinen Bauch. Blut trat aus und ich winselte vor Schmerz. Sie ließ von mir ab und James drängte beide Werwölfe zurück. Ich musste hier raus. Ich rappelte mich unter Schmerzen auf und wankte los. Meine Sicht verschwamm leicht, aber ich lief weiter. Plötzlich hörte ich ein Piepsen. Peter war vor mir aufgetaucht und wuselte durchs Unterholz. Ich folgte ihm. Zielsicher führte er mich aus dem Wald. Am Schlosstor verwandelten wir uns zurück. Schwer atmend blieb ich am Boden liegen. Peter zog mich hoch. Ich war viel schwerer und größer, als er, doch er trug mich bis zum Krankenflügel und weckte Madame Pomfrey. Ihre erschrockenen Augen waren das letzte was ich sah. Es wurde alles schwarz.

Harry Potter - Lange KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt