Fred Weasley

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Der letzte im Bunde ist Fred Weasley.

Staunend stand ich vor dem Laden in der Winkelgasse. Alles blinkte, funkelte und war bunt. Ohne zu Zögern öffnete ich die Ladentür und betrat ein Paradies für Spaßvögel. In dem Geschäft war es voll, obwohl es kurz vor Feierabend war. Ich sah mir die Artikel an, die ausgestellt wurden und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Was für tolle Ideen! „Kann ich ihnen helfen?", ließ mich eine Stimme zusammenzucken. „Nein, danke. Ich sehe mich nur um." Ich drehte ich mich um und lächelte dem Mann hinter mir zu. „Sind sie nicht einer der Weasley-Zwillinge aus Hogwarts?", fragte ich, als ich ihn näher betrachtete. „Richtig, George Weasley. Du, ich darf dich doch duzen, kannst Georgie sagen." Er zwinkerte mir zu. „George, anstatt mit den Kunden zu flirten, könntest du mir helfen!" „Natürlich Bruderherz." Der andere Zwilling gesellte sich zu uns. „Fred Weasley", stellte er sich vor und reichte mir die Hand. „Serena Monroe", gab ich zurück und schüttelte die Hand. Ich besah mir die beiden genauer. Ich hatte noch nie Menschen gesehen, die sich bis aufs Haar glichen, obwohl sich Fred und George sehr ähnlich sahen. Irgendwo musste es einen Unterschied geben und ich würde ihn finden! „Wir wissen, dass wir gut aussehen, aber du musst uns nicht so anstarren", lachte George. Fred schwieg. Wusste ich es doch! Beim genaueren Hinsehen konnte man erkennen, dass Fred eine Narbe über dem linken Auge hatte. Sie war gut verheilt und man sah sie nicht sofort. Ich grinste breit. „Schon gut, schon gut. Ich bin fertig mit starren." Wir lachten „Wir würden uns freuen, wenn wir dich öfter hier begrüßen dürfen, aber wir machen gleich Feierabend." „Dann komme ich einfach morgen wieder vorbei." Ich lächelte den Beiden zu und sie grinsten. „Ich kann es kaum erwarten", sagten sie gleichzeitig und ich lachte. „Übt ihr das heimlich vorm Spiegel?" „So viel Freizeit haben wir gar nicht", antworteten sie wieder unisono. „Ja, ist klar", kicherte ich. „Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest, wir müssen wieder zur Kasse", sagte George und gab mir die Hand zum Abschied. Fred grinste mir zu und begleitete mich zur Tür. „Es würde mich freuen, euch wiederzusehen, Milady." „Ich werde darüber nachdenken, ob ich wiederkomme", gab ich grinsend zurück. Ich öffnete gerade die Tür, als mir ein Pärchen entgegen kam. Er musste wohl mit den Weasleys verwandt sein, denn seine Haare waren feuerrot. Die Frau wurde von Fred herzlich begrüßt. Im Gehen hörte ich: „Es freut mich immer, wenn ihr kommt." Die Frau antwortete lachend: „Ich habe schließlich freie Auswahl." „Das hast du dir auch verdient", hörte ich, bevor ich disapparierte.

Meine kleine Wohnung fühlte sich immer noch so leer an, obwohl ich sie bereits vor einem Monat bezogen hatte. Seufzend warf ich meine Jacke über einen Stuhl. „Hey, Tante Mary!", rief ich laut. Selbstverständlich kam keine Antwort. Etwas traurig warf ich ihrem Bild einen Blick zu, bevor ich mich in die Küche begab. „Ich sollte mir wirklich ein Haustier zulegen, oder wenigstens jemandem mit dem man reden kann", grummelte ich, während ich mir eine Dose Ravioli aufwärmte. „Oder ein Job, gegen die Langweile." Was soll man machen, wenn man jung ist? Spaß haben und sich mit Freunden treffen? Arbeiten und eine Familie gründen? „Ich bin persönlich für erstes, aber Geld kann man immer brauchen. Kann ja nicht jeder reiche Verwandte haben", antwortete ich mir selbst. „Ich könnte morgen in die Winkelgasse gehen. Vielleicht braucht jemand eine Aushilfe." Um ehrlich zu sein, wollte ich nur in den Laden der Weasleys, aber umschauen konnte man sich ja. Ich schaltete den Fernseher an, nur um ihn nach zwei Minuten wieder entnervt auszuhalten. Es lief einfach nicht gutes. Ich griff nach einem Buch, konnte mich aber nicht aufs Lesen konzentrierten. Letzten Endes legte ich mich in mein Bett, obwohl ich nicht müde war. Mir war wirklich langweilig. Dagegen muss ich etwas tun!

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