Forever 6

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Gähnend streckte ich mich auf dem Stuhl aus. Es war schon wirklich spät und ich hatte gerade erst meine Arbeit beendet. Es war so viel zu tun gewesen und nur noch wenige Zauberer waren unterwegs. In aller Ruhe packte ich meine Tasche und zog mir gerade die Jacke über, als ein seltsames Geräusch aus dem Flur ertönte. Es klang wie ein Rufen. Zögerlich betrat ich den Flur. Niemand war hier, soweit ich das auf den ersten Blick ausmachen konnte. Da rief jemand schon wieder. „Sie da! Hier drüben!" Verwundert drehte ich mich. „Ja, genau hier!" Endlich erkannte ich, wer da sprach. Es war das Gemälde von Professor Everard, einer der berühmtesten Schulleiter von Hogwarts." „Sir?", fragte ich verwirrt. „Hören sie, ich habe gehört, wie weiter unten jemand angegriffen wurde! Sie müssen sofort nachsehen!" „Weiter unten?" „Ja, ziemlich weit unten. Ich weiß auch nicht genau wo. Es ist ein Mann mit roten Haaren, den sie suchen müssen." „Wenn sie meinen, Sir." Ich verschloss die Bürotür rasch und eilte dann den Gang nach unten. Professor Everard folgte mir von Gemälde zu Gemälde. „Wissen sie nicht den genaueren Ort, Sir?" Er seufzte. „Ich nehme an, es war in der Mysteriumsabteilung." Ich fragte nicht, woher er das wissen konnte, denn so weit unten waren keine Gemälde mehr. „Sir, hören sie. Ich gehe nachsehen, aber suchen sie bitte Kingsley Shacklebolt und schicken sie ihn mir nach." Everard nickte und verschwand. Ich begann die Gänge entlang zu rennen, denn bei einem rothaarigen Zauberer, war fast klar welche Familie betroffen war. Ich stoppte vor der Mysteriumsabteilung. Eigentlich bräuchte ich eine Erlaubnis um weiter zu gehen, aber das war auch gar nicht nötig, denn nur eine Schritte von der Tür in die Abteilung lag eine Gestalt auf dem Boden. Alles war voller Blut. „Bei Merlin! Arthur!" Ich ließ mich neben ihn fallen. Irgendetwas hatte ihm eine scheußliche Wunde am Bauch zugefügt. Die Blutungen mussten sofort gestoppt werden und er musste ins St. Mungo. Ich konnte nur hoffen, das Everard Kingsley fand. Ich schlüpfte aus der Jacke und drückte sie kurzerhand auf die Wunde, um die Blutungen zu stoppen. „Halt durch Arthur, Hilfe kommt gleich", murmelte ich. „Hallo? Acacia, bist du hier?" „Kingsley? Hier, schnell!" Kingsley bog mit zwei Männern um eine Ecke. „Arthur wurde angegriffen! Ich weiß nicht, wie lange er hier schon liegt. Ich drücke die Wunde ab, aber er muss ins St. Mungo! Sofort!" Die Männer hoben Arthur vorsichtig hoch und trugen ihn so schnell sie konnten, nach oben. Ich eilte ihnen hinterher. „Ist Molly schon informiert?", fragte ich Kingsley. „Dumbledore hat ihr Bescheid gegeben." „Dumbledore? Woher weiß er es denn?" „Von Harry. Hör zu, dass kann ich dir wann anders erklären. Ich begleite Arthur ins Krankenhaus und warte bis Molly da ist." „Ich komme auch mit!" Er nickte. „Los, dann komm!"

Die Heiler hatten Arthur sofort mit sich genommen. Kingsley und ich saßen im Wartezimmer und warteten. Die anderen beiden Männer waren gegangen. Als die Heiler schließlich mich gesehen hatten, waren sie ziemlich erschrocken, denn meine Hände, meine Kleidung und mein Gesicht waren mit Arthurs Blut bedeckt. Ich hatte ihnen aber erklärt, dass ich nicht verletzt sei, sondern im Blut gekniet hatte. Bald kam auch Molly. Sie war mit den Nerven vollkommen am Ende. Ihre Kinder, sowie Harry waren bei Sirius im Grimmauldplatz. Kingsley sah mich an: „Warum warst du eigentlich noch so spät im Ministerium. Ich meine, es ist mitten in der Nacht." „Ich hatte in letzter Zeit so viel zu tun und war mit den Nerven vollständig am Ende, sodass ziemlich viel Arbeit liegen geblieben ist. Naja, dann habe ich eben beschlossen, dass ich alles heute Abend mache, weil ich morgen doch frei habe und ausschlafen kann", erklärte ich. „Du hast bis nach Mitternacht gearbeitet", stellte Kingsley trocken fest. „Ja, zum Glück. Sonst hätte ich Everard womöglich gar nicht gehört und Arthur wäre jetzt..." Kingsley atmete tief ein und aus. „Hört mal, ihr Beiden", meinte Molly leise, „Ihr müsst nicht hier warten. Es ist mitten in der Nacht." „Ich werde bei dir bleiben, Molly", sagte ich sofort. „Ich würde mich gerne nochmal im Ministerium umsehen, ob es noch irgendwelche Spuren gibt", beschloss Kingsley und verabschiedete sich. „Haltet mich auf dem Laufenden", rief er noch, bevor er eiligen Schrittes das St. Mungo verließ.

Harry Potter - Lange KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt