Together 11

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Wir hatten Tonks als unsere Trauzeugin auserkoren. Wir wollten nur eine kleine Hochzeit machen. Zu der Feier hatten wir kaum Gäste, aber das brauchten wir auch nicht. Jeglich Tonks, Andromeda, Ted, Molly, Arthur, Moody, Kingsley, sowie Remus' Eltern Hope und Lyall waren eingeladen. Ich war noch nie so nervös gewesen, wie heute. Tonks und Remus' Mutter Hope hatten mir geholfen, mich fertig zu machen. Als ich in den Spiegel sah, hätte ich mich fast nicht wiedererkannt. Meine Haare waren zu einem leichten Dutt im Nacken verknotet. Ein kleiner Schleier war mit einem silbernen Haarkranz auf meinem Kopf befestigt worden. Mein Kleid ging bis zum Boden, hatte einen schlichten, aber engeren Schnitt und war weiß, mit einem leichten Stich ins rosane. Um die Schultern befand sich ein durchscheinender, dünner Stoff. Das Kleid war mit viel Liebe zum Detail genäht worden. Den Stoff zierten feinste Stickereien. „Du siehst wundervoll aus, Hester", rief Tonks, als sie mir einen Blumenstrauß in die Hand drückte. Hope lächelte mir warm zu. „Er wird sicherlich schon ganz nervös sein", meinte sie. Ich nickte. „Aber sicherlich nicht aufgeregter als ich." Sie legte mir eine Hand auf den Arm „Das ist immer so. Sobald du neben ihm stehst, ist alle Nervosität vergessen." „Wenn du meinst", murmelte ich. Es klopfte an der Tür und Ted Tonks steckte seinen Kopf herein. „Es kann dann losgehen." Ich hatte ihn gebeten, mich an den Altar zu führen, da ich mir sonst niemand anderen vorstellen konnte. Früher hatte ich gehofft, dass dies Sirius eines Tages machen würde, aber das ging nun nicht mehr.

Ich atmete tief ein, als die Musik einsetzte und wir langsam durch den Mittelgang schritten. Wir feierten im Garten der Tonks' und sie hatten ein kleines Zelt aufgestellt. Remus beobachtete uns, bis wir vorne angelangt waren. Als er mir seine Hand reichte, sah er so glücklich aus, wie ich ihn noch gesehen hatte. Die gesamte Zeremonie flog an mir vorbei. Die ganze Zeit über sah ich in seine Augen und konnte nichts gegen mein breites Lächeln tun. Erst bei der Frage, ob ich Remus Lupin wirklich ehelichen möchte, wachte ich aus meinem Glückszustand auf. „Ja, ich will", sagte ich mit fester Stimme. Zärtlich steckte mir Remus den Ring an den Finger, ich tat es ihm nach. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen." So leidenschaftlich hatte mich Remus noch nie geküsst, wie in diesem Moment. Ich musste mich förmlich an ihm festhalten, um nicht überwältigt umzufallen. „Ich liebe dich einfach, Remus", flüsterte ich ihm zu. „Ich liebe dich noch viel mehr", lachte er leise. Ich glaubte ihm.

Ich unterdrückte ein Gähnen, als Remus die Haustür aufschloss. „Ich bin so müde", meinte Remus passender Weise. „Nicht nur du", grinste ich. Erleichtert schleuderte ich meine Schuhe in eine Ecke. „Ich heirate nie wieder", schimpfte ich. „Das will ich doch hoffen", er machte eine kurze Pause, „Hester Lupin." Ein kleines Grinsen erschien auf meinem Gesicht. Oben im Schlafzimmer angekommen, bat ich Remus mein Kleid zu öffnen. „Wieso trägst du auch Klamotten, aus denen du nicht alleine rauskommst?", fragte er lächelnd. „Ich weiß auch nicht", grinste ich. Der Stoff rutschte über meine Schultern, aber ich fing ihn noch auf. Langsam drehte ich mich um. Remus' Blick huschte von meinem Gesicht über meinen Körper. „Ist was, Liebling?", kam es schelmisch von mir. „Wie? Nein, nichts?" Er war ein scheußlicher Lügner. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn so kurz, dass er den Kuss nicht erwidern konnte. „Du machst mich noch verrückt, Hester!" Ehe ich es mir versah, hatte er mir einen leichten Schubs gegeben, sodass ich rückwärts auf das Bett fiel. Ich lachte leise, als er sich vorsichtig über mich beugte und mich stürmisch küsste. Mein Kleid ließ ich los, nur um seine Krawatte aufzuknoten und langsam sein Hemd aufzuknöpfen. Nachlässig warf ich es zu Boden, während er mir das Kleid endgültig vom Körper streifte. Eine Gänsehaut rann über meinen Körper, als seine Lippen meinen Mund verließen und er sanft meinen Körper mit Küssen bedeckte. Er verlagerte sein Gewicht und ich öffnete vorsichtig den Knopf seiner Hose. Auch das letzte Kleidungsstück fiel auf den Boden und ich schlang meine Arme um seinen Rücken. Er war nicht vorsichtig, sowie ich es eigentlich erwartete hätte, sondern selbstsicher, doch trotzdem zärtlich. Er war einfach perfekt. Ich hatte den perfekten Mann gefunden und geheiratet.

„Liebling, ich wäre beruhigt, wenn du zu Tonks ziehst, während ich nicht da bin." „Und ich wäre beruhigt, wenn du hier bleiben würdest." Er seufzte, fuhr sich durch die Haare, kam dann auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. „Hör zu, es ist einfach sicherer so." „Für mich vielleicht, aber nicht für dich. Wenn ich mich erinnere, wie du das letzte Mal nach Hause gekommen bist." „Es geht nun mal rau zu." „Du hättest sterben können, Remus!" „Ich verspreche dir bei Merlin, dass ich in einem Monat wieder zu Hause bin!" „Kann ich darauf vertrauen, dass du dein Wort hältst?" „Natürlich, ich würde niemals meine Frau warten lassen." „Wehe, du kommst einen einzigen Tag zu spät!" „Werde ich nicht." „Denk dran, dass wir auf der Hochzeit von Bill und Fleur eingeladen worden sind. Ich will nicht ohne dich, dort auftauche müssen." „Wirst du nicht." Ich seufzte. „Pass auf dich auf, ja?" „Werde ich." Ich küsste ihn sanft. „Ich liebe dich." „Ich dich auch, Hester."

Wie abgemacht, lebte ich während Remus' Abwesenheit bei Tonks. Ihr und Andromeda stand die Sorge ins Gesicht geschrieben, denn ich war die ganze Zeit über müde, hatte kaum Hunger, war gereizt und mir war schlecht. „Sag mal, Hester", sprach mich Tonks irgendwann zögerlich an, „"Habt du und Remus eigentlich eure Hochzeitsnacht ausgenutzt, oder nicht?" „Warum fragst du? Ja, haben wir." Andromeda sah mich lange an. „Also ich und Nymphadora haben uns überlegt, warum du dich so seltsam verhältst." Tonks verdrehte ihre Augen. „Erstens: Mum! Wenn dann schon Dora und zweites: Wir sollten es ihr einfach sagen." Andromeda nickte. „Also gut. Wir nehmen an, dass du schwanger bist." Einige Sekunden starrte ich die Beiden an. „Das kann nicht sein. Ich bin schon über vierzig", meinte ich dann. „Schätzchen, es ist auch möglich mit vierzig ein Kind zu bekommen." „Aber... Aber, ich... Ich meine..." „Du solltest einen Heiler aufsuchen", sagte Andromeda sanft.

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