Forever 7

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Arthur ging es rasch wieder besser und konnte er mit uns Weihnachten feiern. Den ganzen Tag über hatten Sirius, Fred und George die Köpfe zusammengesteckt und berieten sich über etwas streng Geheimes. Ich wüsste zu gerne, was es war. Molly bereitete ein riesiges Festessen vor, während ich und Tonks das Haus etwas Weihnachtlich gestalteten. Über die Weihnachtstage hatte Amelia Bones mir freigegeben, sodass ich den ganzen Tag in bequemer Kleidung im Grimmauldplatz verbrachte. Jetzt am Abend des 25. Dezembers saßen wir alle gemütlich zusammen. Die Geschenke waren schon ausgepackt. Remus hatte mir ein altes Buch mit einem hübschen Einband geschenkt. Es war ein weiterer Roman von Jane Austen. Sie war eine meiner Lieblingsautoren und ich freute mich sehr über das Geschenk. Mollys Essen war, wie immer, köstlich. Arthur thronte an einem Ende des Tisches, während sich alle um ihn kümmerten. Ich stand auf, um mir etwas die Beine zu vertreten. Ich war pappsatt und fühlte mich rundum zufrieden. Im Wohnzimmer wäre ich beinahe in Remus gelaufen. Doch dank seiner Umsicht, konnte er noch ausweichen. „Tut mir leid", meinte ich leise. „Ist ja nichts passiert." Er lächelte leicht. „Übrigens, vielen Dank für dein Geschenk." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange. Wir wurden beide etwas rot und wussten nicht was wir sagen sollten. Gerade wollte er sich wieder abwenden, als er irgendetwas über unseren Köpfen entdeckte. „Wer hat denn hier Misteln aufgehängt?", fragte er verwundert. Ich warf ebenfalls einen Blick nach oben. „Ich weiß es nicht." Er blickte zur Seite. „Du weißt doch, dass es diesen alten Brauch gibt", setzte er an. Ich nickte. „Willst du... Also würdest du mich...", stotterte ich. „Ich würde gerne, aber ich sollte es nicht", meinte er tonlos. „Weil du ein Werwolf bist?", fragte ich direkt. Er nickte. „Das ist nicht schlimm für mich", flüsterte ich. „Wenn es für dich nicht schlimm ist, sollte es für mich auch nicht schlimm sein, aber... Es ist so..." Ich legte ihm eine Hand an die Wange. „Remus..." Er sah mir lange in die Augen. „Wir sollten diesen alten Brauch nicht missachten", sagte er leise. Ich lächelte leicht. Vorsichtig beugte er sich vor und legte seine Hände um mein Gesicht. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und schloss die Augen, als sich unsere Gesichter nährten. Remus' Lippen waren angenehm weich und doch ein bisschen rissig von der Kälte draußen. Er küsste mich zögerlich und vorsichtig, als ob ich zerbrechlich wäre. Erst als ich meine Arme um seinen Hals schlang und nach näher zu mir zog, wurde er selbstsicherer. Er legte seine Hände um meine Hüfte und drückte mich so fest an sich, dass kein Blatt Pergament mehr zwischen uns gepasst hätte. „Das hätte ich viel früher tun sollen", hauchte er gegen meine Lippen, als wir uns wieder lösten. Ich lächelte. „Das hättest du wirklich." Er lachte leise. Ein klatschendes Geräusch ließ uns auseinander fahren. Fred und George hatten sich abgeklatscht, während Sirius neben den Beiden stand und breit grinste. „Das wurde langsam mal Zeit", rief er ausgelassen. „Ihr ward das mit dem Mistelzweig?", fragte Remus leicht verärgert, leicht amüsiert. Die drei nickten. „Mit euch beiden war es ja nicht zum Aushalten, da mussten wir eben was tun", erklärte Sirius. Remus schüttelte lächelnd den Kopf, legte aber seinen Arm um meine Taille und zog mich an sich. „Dann muss ich euch wirklich dankbar sein, ihr Drei." Er küsste mich noch einmal überschwänglich. „Sonst hätte ich hiermit noch ewig gewartet", fügte er hinzu. Wir alle brachen in Lachen aus, während ich mich noch näher an Remus kuschelte.

So unwirklich sich diese Situation auch anfühlte, so real war sie doch. Remus Lupin und ich waren zusammen. Ich konnte es einfach nicht glauben, aber es war so. Ich war zu ihm gezogen, weil er immer noch nicht wollte, dass ich alleine wohnte. Jetzt da ich mit ihm zusammenwohnte, bemerkte ich erst, was mir alles gefehlt hatte. Auch wenn er immer wieder Selbstzweifel hatte, ob er das richtige tat, liebten wir uns doch sehr. Ein halbes Jahr später saßen wir gerade mit den anderen Ordensmitgliedern zusammen im Grimmauldplatz, als die Tür aufflog und Severus Snape hereinstürmte. Er war sehr verschlossen und seltsam, aber trotzdem einer von Dumbledores engsten Vertrauten. „Black!", rief er. „Was ist, Snape?", kam es unfreundlich zurück. „Potter und seine Freunde sind in der Mysteriumsabteilung. Ich befürchte, es ist eine Falle." „Was? Wir müssen sofort los!" Sirius sprang auf und wollte aus der Küche stürmen. „Sirius, warte!" Ich eilte ihm nach, gefolgt von den anderen. „Du kannst nicht einfach so ins Ministerium! Es gibt Sicherungen, die verhindern, dass man dorthin apparieren kann." „Ich muss aber! Harry ist in Gefahr." „Acacia", Kingsley sah zu mir, „Weißt du, wie man diesen Schutz umgehen kann?" „Madam Bones hat es einmal angesprochen. Es ist möglich, aber nur wenn vom Ministerium aus, die Sicherung deaktiviert. Fudge hat den Zugriff auf eine Art 'Schaltzentrale', die ihn bestimmten Abteilungen den Apparierschutz aufheben kann", erklärte ich. „Jemand muss es ausschalten", meinte Tonks. „Dafür haben wir keine Zeit!", rief Sirius. „Die Mysteriumsabteilung ist sowieso ein Fall für sich. Hört mal, sobald ihr appariert, wird ein Alarm losgehen und euch werden etliche Zauberer suchen und verhaften." „Wir werden apparieren. Das Risiko müssen wir eingehen!" Sirius sah uns alle nacheinander an. „Bitte! Kommt schon, es geht um Harry!" „Ihr geht, ich werde versuchen die Zauberer aufzuhalten", beschloss ich. Remus blickte zu mir. „Bist du sicher?" Er nahm meine Hand. „Geht schon!" Ich schenkte ihm ein schiefes Lächeln, bevor sie alle nach draußen rannten und disapparierten. Ich schloss die Haustür und disapparierte ebenfalls.

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